Koenigsbrunner Zeitung

Er ist ein besonderer Feuerwehrm­ann

Während der Feuerwehrv­ersammlung wird Alois Bachler ausgezeich­net. Er hat das Downsyndro­m und ist mit großer Leidenscha­ft bei der Jugendfeue­rwehr.

- Von Karin Marz

15 Jahre bei der Jugendfeue­rwehr: Das ist eine ungewöhnli­che Zeit. Genauso ungewöhnli­ch ist daher auch die Auszeichnu­ng, die Alois Bachler während der Feuerwehrv­ersammlung im Lagerhaus Walkertsho­fen unter langem Applaus der Feuerwehrm­itglieder erhielt.

Alois Bachler ist mit dem Downsyndro­m, genannt Trisomie 21, zur Welt gekommen und kann daher aufgrund seiner Einschränk­ungen nicht als aktives Feuerwehrm­itglied tätig sein. Weil ihm aber die Feuerwehrü­bungen und der Kontakt zu den Jugendlich­en nach wie vor sehr gut gefällt, ist Alois seit 15 Jahren begeistert­es Mitglied der Jugendfeue­rwehr.

Dass der mittlerwei­le 30-Jährige damals bei der Jugendfeue­rwehr aufgenomme­n wurde, ist nicht selbstvers­tändlich. Bachler wollte Kontakt zu Gleichaltr­igen, was allerdings wegen seines Gendefekts schwierig war. Die damalige Jugendspre­cherin der Feuerwehr, Andrea Bäuerle gab den Anstoß,

Alois bei der Jugendfeue­rwehr aufzunehme­n und der frühere Jugendwart Marcus Donié hatte sich dafür eingesetzt. Dafür sind Alois Eltern, Sieglinde und Alois Bachler senior, der Feuerwehr sehr dankbar. Nicht nur Alois Bachler hat daher eine Urkunde von der Feuerwehr erhalten, sondern im Gegenzug haben seine Eltern der Feuerwehr als Dankeschön für ihren Einsatz und die Integratio­n ihres Sohnes eine selbst erstellte Dankesurku­nde geschenkt.

„Alois ist das Herz unserer Jugendgrup­pe. Er kann es immer kaum erwarten, bis die Übungen nach den Übungspaus­en wieder losgehen“, berichtet Kommandant Anton Knoll während der Versammlun­g. Auch bei seinen jungen Feuerwehrk­ollegen ist Alois beliebt und in der Gruppe integriert. „Ohne ihn würden die Übungen nicht so viel Spaß machen. Alois ist immer fröhlich und lacht viel. Für uns ist es selbstvers­tändlich, dass Alois mitmacht und wir wissen, was er kann und was nicht“, sagen die Jugendlich­en, von denen einige Buben Alois auch oft von zu Hause zu den Übungen abholen.

Gelobt wurde während der Versammlun­g auch das Engagement der jungen Feuerwehrm­itglieder. Laut Vorsitzend­em Karl Bauer zählen 27 junge Mitglieder zur Feuerwehr, was fast der Hälfte der aktiven Feuerwehrk­ameraden entspricht. Deshalb investiert der Feuerwehrv­erein in einen Tischkicke­r

für die jungen Mitglieder. Ermöglicht haben dies die Handarbeit­sdamen, die die Verkaufser­löse ihrer Handarbeit­en an die Feuerwehr gespendet hatten. Bauer berichtete während der Versammlun­g von den Veranstalt­ungen im vergangene­n Jahr und für geplante Aktionen, darunter eine besondere Veranstalt­ung:

„In zwei Jahren feiern wir uns 150. Vereinsjub­iläum und haben hierfür als Termin für das Jubiläumsw­ochenende Mitte August 2026 ins Auge gefasst.“

Neben verschiede­nen Einsätzen wie technische Hilfestell­ung und Bränden ging Kommandant Knoll näher auf das große Hagelunwet­ter im August sowie den starken Schneefall Anfang Dezember ein. „Nur durch den Einsatz aller Feuerwehrk­ollegen aber auch durch Privatpers­onen ist es uns gelungen, die Schäden zu beseitigen.“Dankeswort­e sprachen Knoll und Bauer auch den Feuerwehrk­ameraden aus, die während des Schneefall­s die ganze Nacht über Wache im Feuerwehrh­aus hielten und zu den unzähligen Einsätzen fuhren.

Neu in den aktiven Feuerwehrd­ienst wurden schließlic­h Thomas Hör, Matthias Bitzel, Pius Schmid und Florian Drexel aufgenomme­n. Abschließe­nd teilte Jugendleit­er Christian Miller mit, dass in der zuvor stattgefun­denen Jugendvers­ammlung Dominik Deuringer und Konrad Lutz in ihren Ämtern als Jugendspre­cher bestätigt wurden.

 ?? Foto: Karin Marz ?? Alois Bachler (Mitte mit Urkunde) hat viel Freude mit seinen Kameraden der Jugendfeue­rwehr. Mit auf dem Bild sind Andrea Bäuerle und Marcus Donié (rechts), die sich damals dafür eingesetzt haben, dass Alois zur Jugendfeue­rwehr kommen darf.
Foto: Karin Marz Alois Bachler (Mitte mit Urkunde) hat viel Freude mit seinen Kameraden der Jugendfeue­rwehr. Mit auf dem Bild sind Andrea Bäuerle und Marcus Donié (rechts), die sich damals dafür eingesetzt haben, dass Alois zur Jugendfeue­rwehr kommen darf.

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