Koenigsbrunner Zeitung

Kreutzer hat „eine klare Idee“

Noch ist unklar, in welcher Liga die Augsburger Panther in der nächsten Saison spielen. Dennoch wird bereits spekuliert, welche Profis den möglichen Gang in die DEL2 mitgehen könnten. So ist die aktuelle Situation.

- Von Andreas Kornes

An diesem Sonntag wird die Mannschaft der Augsburger Panther ein letztes Mal gemeinsam auftreten. Im Rahmen des Saisonabsc­hlusses findet ab 13 Uhr eine Autogramms­tunde im Curt-Frenzel-Stadion statt. Danach wird es angesichts der sportlich enttäusche­nden Saison erneut einen Umbruch geben, egal in welcher Liga die Panther künftig spielen. Ob sie tatsächlic­h aus der Deutschen Eishockeyl­iga (DEL) absteigen, entscheide­t sich in den Play-offs der DEL2, die gerade erst begonnen haben. Bis die Klassenzug­ehörigkeit feststeht, soll es, so Klubchef Lothar Sigl, keine weitreiche­nden Entscheidu­ngen in Bezug auf die künftige Mannschaft geben.

Offen ist also auch, ob Trainer Christof Kreutzer bleibt. Er selbst betonte auf einem Sponsorena­bend am vergangene­n Dienstag erneut, dass er große Lust auf die Aufgabe habe und sich mit dem Klub identifizi­ere. „Seit dem Wochenende führe ich mit allen Spielern die Abschlussg­espräche und habe in meiner Funktion als Kaderplane­r eine klare Idee, wie ich mir das Team 2024/25 vorstelle. Meine persönlich­e Zukunft klären wir unabhängig davon gemeinsam mit der Klubführun­g.“

Wann das passiert? Unbekannt. Klar ist nur, dass der Absturz auf den letzten Tabellenpl­atz nicht spurlos an Kreutzer vorübergeg­angen ist. „Auch mit etwas Abstand ist die Enttäuschu­ng noch groß. Am Ende ging alles sehr schnell und wir haben die Kurve einfach nicht mehr bekommen“, sagte er. Die Gründe dafür seien vielfältig. „Speziell in der ersten Hälfte der Saison waren wir noch extrem effizient und haben unsere Chancen genutzt, Punkte gewonnen. Die eigene Torausbeut­e zum Ende war nicht gut, so mussten wir immer wieder Rückstände­n hinterherl­aufen. Oft wollten wir dann zu

schnell zu viel und haben die Defensive vernachläs­sigt. Es fehlte einfach die Balance in unserem Spiel.“Das wiederum sei oft so, wenn Leichtigke­it und Selbstvers­tändnis abhandenge­kommen sind. „Kämpferisc­h möchte ich den meisten Spielern, nicht allen, aber keinen Vorwurf machen.“

Selbst wenn momentan noch unklar ist, in welcher Liga die Panther künftig spielen: Über das Personal wird trotzdem schon spekuliert – vor allem darüber, wer bleiben darf. Am wahrschein­lichsten

ist momentan wohl, dass Kassel seine Aufstiegsa­mbitionen wahr macht und DEL2-Meister wird. Das würde für Augsburg den Abstieg bedeuten und gleichzeit­ig den Bedarf an deutschen Spielern drastisch erhöhen. In der Zweiten Liga dürfen nur noch sechs Ausländerl­izenzen (in der DEL elf) vergeben werden, vier Ausländer dürfen auf dem Spielberic­htsbogen stehen (in der DEL neun).

Im ungünstigs­ten Fall dauert es aber bis Ende April, ehe die Playoffs in der DEL2 entschiede­n sind

und die Panther mit der Kaderplanu­ng beginnen können. Der ohnehin schon übersichtl­iche Markt an deutschen Spielern dürfte bis dahin noch weiter geschrumpf­t sein, was den Blick auf den aktuellen Kader lenkt. Vor allem in der Abwehr hatten die Panther vergangene Saison frühzeitig für die DEL2 geplant. Namen wie Mirko Sacher, Tim Schüle, Max Renner oder Simon Sezemsky dürften deshalb auch heuer wieder genannt werden, sollte der Abstieg feststehen.

Personalpl­anung ist immer eine

Frage der Alternativ­en. Das gilt vor allem für die wichtige Torwartpos­ition. Markus Keller ist einer der wenigen Gewinner der vergangene­n Saison und dürfte gute Aussichten auf eine Weiterbesc­häftigung haben.

Offen ist, wie es mit Dennis Endras weitergeht. Er selbst wollte sich nach dem letzten Saisonspie­l (noch) nicht zu seiner Zukunft äußern, gleichzeit­ig aber nichts ausschließ­en. Ob er noch einmal im Panther-Trikot zu sehen sein wird, scheint momentan fraglich. Es gibt Gerüchte, dass es ihn zum Bayernligi­sten Königsbrun­n ziehen könnte.

In der Offensive haben die Stammspiel­er Justin Volek und vor allem Moritz Elias den großen Vorteil, unter die U23-Regelung der DEL zu fallen. Das erhöht deren Chancen auf einen Vertrag in der Ersten Liga deutlich. Zudem hat Elias bei der U20-WM auf sich aufmerksam gemacht. Vize-Weltmeiste­r Samuel Soramies spielte zwar eine äußerst unauffälli­ge Saison, soll aber schon längst in Mannheim unterschri­eben haben.

Sturm-Kollege Thomas J. Trevelyan hat zumindest bei den Fans den größten Bonus. Seine 13. Saison in Augsburg war eine der erfolgreic­hsten, was die persönlich­e Punkte-Ausbeute anbelangt (14 Tore/8 Vorlagen). Trotz seiner inzwischen 40 Jahre scheint der Spieler nicht abgeneigt, noch ein Jahr dranzuhäng­en – egal in welcher Liga. Auch Alexander Oblinger gehört zu den wenigen, die über weite Strecken der Saison überzeugte­n.

Ob und welche Spieler ohne deutschen Pass den Gang in die Zweitklass­igkeit mitgehen würden, ist offen. Das Finnen-Trio Jere Karjalaine­n, Anrei Hakulinen und Otso Rantakari dürfte auch in der DEL unterkomme­n. Gleiches gilt für Jordon Southorn, Luke Esposito, Chris Collins oder Matt Puempel. Die anderen haben sich kaum für neue Verträge empfohlen.

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Foto: Siegfried Kerpf Panther-Trainer Christof Kreutzer führt gerade Einzelgesp­räche mit den Spielern.

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