Kreutzer hat „eine klare Idee“
Noch ist unklar, in welcher Liga die Augsburger Panther in der nächsten Saison spielen. Dennoch wird bereits spekuliert, welche Profis den möglichen Gang in die DEL2 mitgehen könnten. So ist die aktuelle Situation.
An diesem Sonntag wird die Mannschaft der Augsburger Panther ein letztes Mal gemeinsam auftreten. Im Rahmen des Saisonabschlusses findet ab 13 Uhr eine Autogrammstunde im Curt-Frenzel-Stadion statt. Danach wird es angesichts der sportlich enttäuschenden Saison erneut einen Umbruch geben, egal in welcher Liga die Panther künftig spielen. Ob sie tatsächlich aus der Deutschen Eishockeyliga (DEL) absteigen, entscheidet sich in den Play-offs der DEL2, die gerade erst begonnen haben. Bis die Klassenzugehörigkeit feststeht, soll es, so Klubchef Lothar Sigl, keine weitreichenden Entscheidungen in Bezug auf die künftige Mannschaft geben.
Offen ist also auch, ob Trainer Christof Kreutzer bleibt. Er selbst betonte auf einem Sponsorenabend am vergangenen Dienstag erneut, dass er große Lust auf die Aufgabe habe und sich mit dem Klub identifiziere. „Seit dem Wochenende führe ich mit allen Spielern die Abschlussgespräche und habe in meiner Funktion als Kaderplaner eine klare Idee, wie ich mir das Team 2024/25 vorstelle. Meine persönliche Zukunft klären wir unabhängig davon gemeinsam mit der Klubführung.“
Wann das passiert? Unbekannt. Klar ist nur, dass der Absturz auf den letzten Tabellenplatz nicht spurlos an Kreutzer vorübergegangen ist. „Auch mit etwas Abstand ist die Enttäuschung noch groß. Am Ende ging alles sehr schnell und wir haben die Kurve einfach nicht mehr bekommen“, sagte er. Die Gründe dafür seien vielfältig. „Speziell in der ersten Hälfte der Saison waren wir noch extrem effizient und haben unsere Chancen genutzt, Punkte gewonnen. Die eigene Torausbeute zum Ende war nicht gut, so mussten wir immer wieder Rückständen hinterherlaufen. Oft wollten wir dann zu
schnell zu viel und haben die Defensive vernachlässigt. Es fehlte einfach die Balance in unserem Spiel.“Das wiederum sei oft so, wenn Leichtigkeit und Selbstverständnis abhandengekommen sind. „Kämpferisch möchte ich den meisten Spielern, nicht allen, aber keinen Vorwurf machen.“
Selbst wenn momentan noch unklar ist, in welcher Liga die Panther künftig spielen: Über das Personal wird trotzdem schon spekuliert – vor allem darüber, wer bleiben darf. Am wahrscheinlichsten
ist momentan wohl, dass Kassel seine Aufstiegsambitionen wahr macht und DEL2-Meister wird. Das würde für Augsburg den Abstieg bedeuten und gleichzeitig den Bedarf an deutschen Spielern drastisch erhöhen. In der Zweiten Liga dürfen nur noch sechs Ausländerlizenzen (in der DEL elf) vergeben werden, vier Ausländer dürfen auf dem Spielberichtsbogen stehen (in der DEL neun).
Im ungünstigsten Fall dauert es aber bis Ende April, ehe die Playoffs in der DEL2 entschieden sind
und die Panther mit der Kaderplanung beginnen können. Der ohnehin schon übersichtliche Markt an deutschen Spielern dürfte bis dahin noch weiter geschrumpft sein, was den Blick auf den aktuellen Kader lenkt. Vor allem in der Abwehr hatten die Panther vergangene Saison frühzeitig für die DEL2 geplant. Namen wie Mirko Sacher, Tim Schüle, Max Renner oder Simon Sezemsky dürften deshalb auch heuer wieder genannt werden, sollte der Abstieg feststehen.
Personalplanung ist immer eine
Frage der Alternativen. Das gilt vor allem für die wichtige Torwartposition. Markus Keller ist einer der wenigen Gewinner der vergangenen Saison und dürfte gute Aussichten auf eine Weiterbeschäftigung haben.
Offen ist, wie es mit Dennis Endras weitergeht. Er selbst wollte sich nach dem letzten Saisonspiel (noch) nicht zu seiner Zukunft äußern, gleichzeitig aber nichts ausschließen. Ob er noch einmal im Panther-Trikot zu sehen sein wird, scheint momentan fraglich. Es gibt Gerüchte, dass es ihn zum Bayernligisten Königsbrunn ziehen könnte.
In der Offensive haben die Stammspieler Justin Volek und vor allem Moritz Elias den großen Vorteil, unter die U23-Regelung der DEL zu fallen. Das erhöht deren Chancen auf einen Vertrag in der Ersten Liga deutlich. Zudem hat Elias bei der U20-WM auf sich aufmerksam gemacht. Vize-Weltmeister Samuel Soramies spielte zwar eine äußerst unauffällige Saison, soll aber schon längst in Mannheim unterschrieben haben.
Sturm-Kollege Thomas J. Trevelyan hat zumindest bei den Fans den größten Bonus. Seine 13. Saison in Augsburg war eine der erfolgreichsten, was die persönliche Punkte-Ausbeute anbelangt (14 Tore/8 Vorlagen). Trotz seiner inzwischen 40 Jahre scheint der Spieler nicht abgeneigt, noch ein Jahr dranzuhängen – egal in welcher Liga. Auch Alexander Oblinger gehört zu den wenigen, die über weite Strecken der Saison überzeugten.
Ob und welche Spieler ohne deutschen Pass den Gang in die Zweitklassigkeit mitgehen würden, ist offen. Das Finnen-Trio Jere Karjalainen, Anrei Hakulinen und Otso Rantakari dürfte auch in der DEL unterkommen. Gleiches gilt für Jordon Southorn, Luke Esposito, Chris Collins oder Matt Puempel. Die anderen haben sich kaum für neue Verträge empfohlen.