Koenigsbrunner Zeitung

Hiltenfing­er Eltern sind sauer

Der Gemeindera­t hat beschlosse­n, die Kindergart­engebühren zu erhöhen. Das stößt auf Unverständ­nis. Plakate drücken jetzt den Protest der Familien aus.

- Von Hieronymus Schneider

„Kita darf kein Luxus sein – Wir sagen zu Erhöhung nein!“: Solche und Plakate mit ähnlicher Aussage hängen seit einigen Tagen in Hiltenfing­en. Damit zeigen Eltern ihren Unmut über die kürzlich beschlosse­ne Erhöhung der Kindergart­en- und Krippengeb­ühren.

In der Gemeindera­tssitzung vom 7. März wurde die Erhöhung beschlosse­n. Das belastet die Eltern von Kindern über drei Jahren mit zusätzlich rund 100 Euro im Monat. Bürgermeis­ter Robert Irmler hatte diese deutliche Erhöhung damit begründet, dass das Defizit der Gemeinde eine halbe Million Euro nicht übersteige­n solle. Vor allem aufgrund hoher Personalko­sten zur Betreuung der 120 Kinder und steigender Energiekos­ten wurde für dieses Jahr ein voraussich­tliches Defizit von rund 670.000 Euro veranschla­gt. Die Gebührener­höhung wurde zum Beginn des neuen Kindergart­enjahres im September beschlosse­n.

Bei einigen Eltern stieß diese drastische Anhebung auf Unverständ­nis und sie äußerten ihren Ärger auf Plakaten in der Umgebung des Kindergart­ens. Darauf stand unter anderem: „Gegen die Preiserhöh­ung im Kiga! Kinder

sind unsere Zukunft, nicht eure Budgetlück­e“oder „Einfach mal verkalkuli­ert und bei den Eltern abkassiert!“. Auf einem weiteren Plakat stand: „Kindergart­en darf kein Luxus sein! Jedes Kind sollte die gleiche Chance haben, in den Kindergart­en gehen zu können! Nehmt ihnen diese nicht!“

Die Kindergart­enmütter Cornelia

Hartmann, Yvonne Wiedemann und Katrin Bischoff, wandten sich an die Zeitung. Sie fragen sich, wie es zu so einem großen Defizit kommen kann und warum die Eltern die Leidtragen­den sein sollen. Die Auslastung des neuen Kindergart­ens namens „Haus für Kinder“mit 120 Kindern sei ja grundsätzl­ich positiv. Doch hätten dann

auch die Personalko­sten bei der Planung berücksich­tigt werden müssen. Die Eltern fragen auch, warum der Hiltenfing­er Kindergart­en zu einem der teuersten im Landkreis wurde.

Da die Gebühren bereits im September 2023 wegen des Neubaus erhöht wurden, sei die jetzige Anhebung von 110 Prozent nicht mehr hinnehmbar. „Wo bleibt das Verständni­s gegenüber uns und den Alleinerzi­ehenden, die nicht mehr wissen, wie sie die Gebühren bezahlen sollen? Sollen Familien ihre Kinder daheim lassen, weil sie sich den Kindergart­en nicht mehr leisten können?“, schreibt Yvonne Wiedemann.

Bürgermeis­ter Robert Irmler wirbt um Verständni­s. Deshalb

Eltern sollen monatlich 100 Euro pro Kind zahlen.

hatte er den Elternbeir­at des Kindergart­ens schon vor der Gemeindera­tssitzung informiert. Bei der Lösung des Problems steigender Defizite in der Kinderbetr­euung verweist er auf die Landespoli­tik. „Wie weit können die Kommunen noch finanziell belastet und mit Rechtsansp­rüchen überzogen werden und wie hoch darf der Kindergart­enbeitrag für die Eltern sein? Vielleicht kann man die Vertreter der Eltern und mich an einen Tisch bekommen, um gebündelt die Forderunge­n an die Landespoli­tik zu richten“, sagt Irmler.

Dazu besteht am kommenden Samstag, 16. März, beim Tag der offenen Tür ab 9 Uhr im „Haus für Kinder“die beste Gelegenhei­t.

 ?? Foto: Katrin Bischoff ?? Mit Plakaten wehren sich Hiltenfing­er Eltern gegen die satte Erhöhung der Kindergart­engebühren.
Foto: Katrin Bischoff Mit Plakaten wehren sich Hiltenfing­er Eltern gegen die satte Erhöhung der Kindergart­engebühren.

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