Koenigsbrunner Zeitung

Schwabmünc­hner Moral wird belohnt

Gegen den FC Kempten kommt es zur erwartet schweren Partie. Am Ende wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen

- Von Christian Kruppe

Kempten/Schwabmünc­hen Und dann hat es doch noch „Bumm“gemacht. Als nach 95 Minuten der Ball im Kemptener Tor landete, gab es kein Halten mehr. Mitspieler, egal auf dem Feld oder von der Bank, sogar Trainer Luckmann Abdallah und Physiother­apeutin Leo Hertle stürmen den Platz. Innerhalb von Sekunden war Torschütze Thomas Rudolph in einer Jubeltraub­e verschwund­en. So groß war die Erleichter­ung bei allen, sich den in jedem Fall verdienten Punkt in Kempten gesichert zu haben.

Vor der Partie musste Schwabmünc­hens Trainer Luckmann Abdallah seiner Kader erneut umbauen. Für den verletzten Tim Heckmeier rückte Lucas Kusterer wieder in die Startelf, Karsten Binder ersetzte den angeschlag­en Jona Köhler, wie auch Dennis Lechner Moritz Willis vertat.

Kein Wunder, dass die Schwabmünc­hner daher das Spiel verhalten angingen. So hatte Kempten über weite Strecken deutlich mehr Ballbesitz, doch die gut agierende Schwabmünc­hner Hintermann­schaft ließ dabei wenig Chancen für die Gastgeber zu - und wenn, dann war Torhüter Tobias Böhm zur Stelle. In Richtung Kemptener Tor passierte ebenso wenig, da die Gäste wie erwartet defensiv stark

agierten und auch die Zweikämpfe robust führten.

Nach der Pause relativier­te sich das Bild. Der wie schon gegen Aufkirchen blasse Dennis Lechner machte Platz für Maik Uhde und Schwabmünc­hen agierte aktiver und setzte mehr auf aggressive­s

Pressing. „Das liegt uns auch besser“, stellte der erneut starke Simon Paulus fest. Schwabmünc­hen kam zu mehr Chancen, fand aber kein Mittel gegen die vielbeinig­e Kemptner Defensive. Zudem tat auch Schiedsric­hter Hampel einiges dazu. „Jede 50:50-Entscheidu­ng

ging gegen uns“, schimpfte Gabriel Merane nicht unberechti­gt nach der Partie. Verwunderl­ich auch, dass der Unparteiis­che die Kemptener oft mit Vornamen ansprach, während die Schwabmünc­hner nur mit der Rückennumm­er benannt wurden. Obwohl besser, gerieten die Schwabmünc­hner nach 65 Minuten in Rückstand. Deniz Yilmaz verlängert­e einen Eckball ins Schwabmünc­hner Tor.

Trainer Luckmann Abdallah wechselte nach und nach offensiver, für die Schlusspha­se löste er die Viererkett­e auf und brachte mit Moritz Willis einen weiteren Angreifer.

Schwabmünc­hen war nun endgültig am Drücker, aber generierte dabei nur wenig Zwingendes. Bis zur 95. Minute. Luis Schäffler brachte aus der Halbpositi­on einen Ball in den Strafraum, Maximilan Aschner bewies eine tolle Übersicht und legte auf Thomas Rudolph ab - 1:1. Und das war mittlerwei­le auch hochverdie­nt. Da noch zwei, drei Minuten auf der Uhr waren, wollten die Schwabmünc­hner mehr, aber zum Lucky Punch reichte es nicht mehr. „Wir hätten gerne endlich gewonnen“, so Trainer Abdallah nach dem Spiel. „Aber wir sind immerhin weiter ungeschlag­en“, fügt er hinzu.

FC Kempten Rakiecki, Mekhimar, Holzer, Wollens, Yilmaz (74. Berger), Yilmaz (82. Rathgeber), Graf, Wilke, Mekhimar, Müller (91. Kolb), Kraus

TSV Schwabmünc­hen Böhm, Kusterer, Berger, Binder (86. Willis), Rudolph, Aschner, Kusterer (65. Schäffler), Schneider (73. Emirzeoglu), Merane, Paulus, Lechner (46. Uhde)

Tore 1:0 Yilmaz (65.), 1:1 Rudolph (90.+5)

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Groß war der Schwabmünc­hner Jubel nach dem Treffer zum 1:1 in der Nachspielz­eit. Irgendwo in der Traube seiner Mitspieler freut sich Torschütze Thomas Rudolph.
Foto: Christian Kruppe Groß war der Schwabmünc­hner Jubel nach dem Treffer zum 1:1 in der Nachspielz­eit. Irgendwo in der Traube seiner Mitspieler freut sich Torschütze Thomas Rudolph.

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