Schwabmünchner Moral wird belohnt
Gegen den FC Kempten kommt es zur erwartet schweren Partie. Am Ende wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen
Kempten/Schwabmünchen Und dann hat es doch noch „Bumm“gemacht. Als nach 95 Minuten der Ball im Kemptener Tor landete, gab es kein Halten mehr. Mitspieler, egal auf dem Feld oder von der Bank, sogar Trainer Luckmann Abdallah und Physiotherapeutin Leo Hertle stürmen den Platz. Innerhalb von Sekunden war Torschütze Thomas Rudolph in einer Jubeltraube verschwunden. So groß war die Erleichterung bei allen, sich den in jedem Fall verdienten Punkt in Kempten gesichert zu haben.
Vor der Partie musste Schwabmünchens Trainer Luckmann Abdallah seiner Kader erneut umbauen. Für den verletzten Tim Heckmeier rückte Lucas Kusterer wieder in die Startelf, Karsten Binder ersetzte den angeschlagen Jona Köhler, wie auch Dennis Lechner Moritz Willis vertat.
Kein Wunder, dass die Schwabmünchner daher das Spiel verhalten angingen. So hatte Kempten über weite Strecken deutlich mehr Ballbesitz, doch die gut agierende Schwabmünchner Hintermannschaft ließ dabei wenig Chancen für die Gastgeber zu - und wenn, dann war Torhüter Tobias Böhm zur Stelle. In Richtung Kemptener Tor passierte ebenso wenig, da die Gäste wie erwartet defensiv stark
agierten und auch die Zweikämpfe robust führten.
Nach der Pause relativierte sich das Bild. Der wie schon gegen Aufkirchen blasse Dennis Lechner machte Platz für Maik Uhde und Schwabmünchen agierte aktiver und setzte mehr auf aggressives
Pressing. „Das liegt uns auch besser“, stellte der erneut starke Simon Paulus fest. Schwabmünchen kam zu mehr Chancen, fand aber kein Mittel gegen die vielbeinige Kemptner Defensive. Zudem tat auch Schiedsrichter Hampel einiges dazu. „Jede 50:50-Entscheidung
ging gegen uns“, schimpfte Gabriel Merane nicht unberechtigt nach der Partie. Verwunderlich auch, dass der Unparteiische die Kemptener oft mit Vornamen ansprach, während die Schwabmünchner nur mit der Rückennummer benannt wurden. Obwohl besser, gerieten die Schwabmünchner nach 65 Minuten in Rückstand. Deniz Yilmaz verlängerte einen Eckball ins Schwabmünchner Tor.
Trainer Luckmann Abdallah wechselte nach und nach offensiver, für die Schlussphase löste er die Viererkette auf und brachte mit Moritz Willis einen weiteren Angreifer.
Schwabmünchen war nun endgültig am Drücker, aber generierte dabei nur wenig Zwingendes. Bis zur 95. Minute. Luis Schäffler brachte aus der Halbposition einen Ball in den Strafraum, Maximilan Aschner bewies eine tolle Übersicht und legte auf Thomas Rudolph ab - 1:1. Und das war mittlerweile auch hochverdient. Da noch zwei, drei Minuten auf der Uhr waren, wollten die Schwabmünchner mehr, aber zum Lucky Punch reichte es nicht mehr. „Wir hätten gerne endlich gewonnen“, so Trainer Abdallah nach dem Spiel. „Aber wir sind immerhin weiter ungeschlagen“, fügt er hinzu.
FC Kempten Rakiecki, Mekhimar, Holzer, Wollens, Yilmaz (74. Berger), Yilmaz (82. Rathgeber), Graf, Wilke, Mekhimar, Müller (91. Kolb), Kraus
TSV Schwabmünchen Böhm, Kusterer, Berger, Binder (86. Willis), Rudolph, Aschner, Kusterer (65. Schäffler), Schneider (73. Emirzeoglu), Merane, Paulus, Lechner (46. Uhde)
Tore 1:0 Yilmaz (65.), 1:1 Rudolph (90.+5)