Es hapert bei der Torausbeute
Vor allem in Bobingen, aber auch in Schwabmünchen herrscht Ladehemmung bei den Stürmern. So lassen die Spitzenteams der Region wichtige Punkte liegen.
Landkreis Augsburg Es läuft einfach nicht beim TSV Bobingen. Nur ein Punkt aus den ersten drei Spielen nach der Winterpause ist einfach zu wenig, um im Kampf gegen den Abstieg vom Fleck zu kommen. Nach zwei Niederlagen zu Hause gegen Karlsfeld und Erkheim sind die Fans nicht mehr hundertprozentig vom Klassenerhalt überzeugt. Nur knapp hundert Zuschauerinnen und Zuschauer waren am vergangenen Samstag noch im Stadion. Der Auswärtspunkt in Durach war zwar nicht eingeplant, aber hart erkämpft. Trotzdem ist die Lage nicht einfacher geworden. Durch den Sieg des direkten Konkurrenten TSV Gilching um den Relegationsplatz 16 am Sonntag sind es jetzt bereits fünf Punkte Abstand.
Das Hauptproblem des Landesligisten Bobingen zieht sich mittlerweile schon über die ganze Saison. Die Stürmer treffen einfach nicht. Die Torausbeute ist mittlerweile mit die schlechteste der Liga. 27 Treffer in 24 Spielen, das sind halt nur 1,13 Tore pro Spiel. Sogar der Tabellenletzte, der SC Aufkirchen, hat mehr Tore geschossen.
Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass das Team von Trainerduo Christopher Detke und Sebastian Jeschek weiterhin mit guter Moral antritt. Der Kampfgeist ist nach wie vor vorhanden. Ob es, wie beschworen, nach der Bekanntgabe des Rücktritts des Bobinger Trainerteams zum Saisonende eine Trotzreaktion geben wird? Das ist schwer zu beurteilen. Im Moment suchen alle Mannschaftsteile noch nach ihrer Form, so, wie zu Beginn der Landesligasaison. Schon damals bestand das Problem, vorne zu harmlos zu sein. Aber durch gute Spiele erkämpfte sich der TSV Bobingen immer wieder die Möglichkeit, Spiele zu gewinnen. Oft fehlte nur ein bisschen Glück. Im Moment ist man von dieser
Form allerdings um einiges entfernt.
Überbewertet sollte der schlechte Start in die Rückrunde nicht werden. Denn es waren drei Teams aus dem oberen Tabellendrittel, gegen die die Bobinger Elf antreten musste. Vor allem der Tabellenzweite, der SV Erkheim, zeigte dem Aufsteiger deutlich, was noch fehlt. Die Erkheimer waren effizient vor dem Tor, unterbanden jegliches Bobinger Umschaltspiel, zur Not auch mit Fouls weit in der Bobinger Hälfte und brachten ihre Führung am Ende mit viel Verzögerungstaktik über die Zeit. Nicht schön anzusehen, aber wirkungsvoll. Gerade die fehlende Cleverness ist es, die den TSV Bobingen in der einen oder anderen Situation den Kürzeren ziehen lässt.
Noch sind aber zehn Spiele zu absolvieren. Genügend Zeit also, das Ruder noch herumzureißen. Ein vorgezogenes Endspiel steht dem TSV Bobingen jedoch bereits
am kommenden Wochenende ins Haus. Denn dann geht es gegen den SV Gilching darum, den Anschluss zu bewahren. Mit einem Sieg vor den Toren Münchens könnte der Abstand zum Relegationsplatz auf zwei Punkte verkürzt werden. Bleibt nur zu hoffen, dass der TSV Bobingen seine Fanbase aktivieren kann und die Mannschaft im nahen Gilching die dringend nötige Unterstützung bekommen wird.
Auch beim Ligakonkurrenten TSV Schwabmünchen hapert es bei der Torausbeute. Schwabmünchen war oftmals deutlich überlegen, doch gelang es kaum, dies in Tore umzumünzen. Da ist es schon ein Lichtblick, dass am Wochenende mit Thomas Rudolph endlich ein Offensivspieler traf, nachdem zuvor nur Verteidiger Benedikt Berger zweimal für Jubel gesorgt hatte. „Immerhin ungeschlagen“, sagte Schwabmünchens Trainer Luckmann Abdallah nach dem 1:1 in Kempten. Er sieht die positiven
Dinge zuerst, gesteht aber ein, „dass ein Sieg schon mal gut wäre“. Gegen Memmingen wäre ein solcher verdient gewesen, gegen Kempten im Bereich des Möglichen. Doch im Oberallgäu hatten die Schwabmünchner nicht nur eine, vor allem in der Defensive, stark agierende Mannschaft gegen sich, auch der Schiedsrichter machte sich keine Freunde im Lager der Schwarz-Weißen. Unisono war die Mannschaft mit der Leistung nicht einverstanden. Zu oft kippten die engen Entscheidungen zu Gunsten der Gastgeber.
Was dagegen gefällt, ist, wie das Team auf die Maßnahmen von Trainer Abdallah reagiert. Nach einer zurückhaltenden ersten Hälfte in Kempten ging in Hälfte zwei deutlich mehr. Das lag auch ein wenig an der Hereinnahme von Maik Uhde, aber auch daran, dass der Coach dem Team ein aggressiveres Pressing verordnete. Auch die folgenden Wechsel forcierten die Offensive bis hin zur Umstellung
auf Dreierkette zu Gunsten von gefühlt sieben Offensivkräften. Dabei wurde die Mannschaft aber nie hektisch, sondern blieb ruhig und abgeklärt. Der Lohn war der Ausgleich.
Ein Unentschieden gegen Mering ist ein achtbares Ergebnis, aber wenn man schon 3:0 geführt hat, fühlt es sich enttäuschend an. So erging es den Spielern und Trainer Paolo Maiolo vom SV Türkgücü Königsbrunn nach dem Abpfiff. Nach einer halben Stunde schien der Gegner schon bezwungen zu sein, aber so leicht wie die Tore gefallen waren, gab der Ex-Landesligist nicht auf. Am Ende bewahrte ein Pfostenschuss die Königsbrunner noch vor dem Totalschaden. Mit einem Heimsieg hätte Türkgücü drei Punkte Vorsprung vor dem SV Mering gehabt und sich auf den vierten Platz vorgeschoben. Doch so bleiben beide punktgleich mit der besseren Tordifferenz der Meringer. Auch im Hinspiel gab es schon ein Unentschieden mit 2:2 und einem Meringer Ausgleichstreffer in der 86. Minute.
Der Verlierer des Kreisligaspieltags bei den Südvereinen war der TSV Königsbrunn, der in Hiltenfingen zum zweiten Mal hintereinander vier Gegentore kassierte. „Das müssen wir bald abstellen, um nicht nach unten zu rutschen“, sagte Spielertrainer Stefan Sailer, der auch noch verletzt vom Platz humpeln musste. Alle anderen Südclubs waren an diesem torreichen Spieltag erfolgreich. Der ASV Hiltenfingen eroberte mit dem Derbysieg den vierten Tabellenplatz hinter der SpVgg Lagerlechfeld. Die Raffler-Elf ließ beim 4:1 über den TSV Merching nichts anbrennen. Der FC Königsbrunn tat sich gegen den TSV Welden lange Zeit schwer, bleibt aber mit dem 2:1-Sieg weiter als einziges Team ungeschlagen. Und der FC Kleinaitingen konnte mit einem Ausgleich in der Nachspielzeit verhindern, von der Augsburger Viktoria im Abstiegskampf überholt zu werden.