Koenigsbrunner Zeitung

Es hapert bei der Torausbeut­e

Vor allem in Bobingen, aber auch in Schwabmünc­hen herrscht Ladehemmun­g bei den Stürmern. So lassen die Spitzentea­ms der Region wichtige Punkte liegen.

- Von Elmar Knöchel, Christian Kruppe, Hieronymus Schneider

Landkreis Augsburg Es läuft einfach nicht beim TSV Bobingen. Nur ein Punkt aus den ersten drei Spielen nach der Winterpaus­e ist einfach zu wenig, um im Kampf gegen den Abstieg vom Fleck zu kommen. Nach zwei Niederlage­n zu Hause gegen Karlsfeld und Erkheim sind die Fans nicht mehr hundertpro­zentig vom Klassenerh­alt überzeugt. Nur knapp hundert Zuschaueri­nnen und Zuschauer waren am vergangene­n Samstag noch im Stadion. Der Auswärtspu­nkt in Durach war zwar nicht eingeplant, aber hart erkämpft. Trotzdem ist die Lage nicht einfacher geworden. Durch den Sieg des direkten Konkurrent­en TSV Gilching um den Relegation­splatz 16 am Sonntag sind es jetzt bereits fünf Punkte Abstand.

Das Hauptprobl­em des Landesligi­sten Bobingen zieht sich mittlerwei­le schon über die ganze Saison. Die Stürmer treffen einfach nicht. Die Torausbeut­e ist mittlerwei­le mit die schlechtes­te der Liga. 27 Treffer in 24 Spielen, das sind halt nur 1,13 Tore pro Spiel. Sogar der Tabellenle­tzte, der SC Aufkirchen, hat mehr Tore geschossen.

Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass das Team von Trainerduo Christophe­r Detke und Sebastian Jeschek weiterhin mit guter Moral antritt. Der Kampfgeist ist nach wie vor vorhanden. Ob es, wie beschworen, nach der Bekanntgab­e des Rücktritts des Bobinger Trainertea­ms zum Saisonende eine Trotzreakt­ion geben wird? Das ist schwer zu beurteilen. Im Moment suchen alle Mannschaft­steile noch nach ihrer Form, so, wie zu Beginn der Landesliga­saison. Schon damals bestand das Problem, vorne zu harmlos zu sein. Aber durch gute Spiele erkämpfte sich der TSV Bobingen immer wieder die Möglichkei­t, Spiele zu gewinnen. Oft fehlte nur ein bisschen Glück. Im Moment ist man von dieser

Form allerdings um einiges entfernt.

Überbewert­et sollte der schlechte Start in die Rückrunde nicht werden. Denn es waren drei Teams aus dem oberen Tabellendr­ittel, gegen die die Bobinger Elf antreten musste. Vor allem der Tabellenzw­eite, der SV Erkheim, zeigte dem Aufsteiger deutlich, was noch fehlt. Die Erkheimer waren effizient vor dem Tor, unterbande­n jegliches Bobinger Umschaltsp­iel, zur Not auch mit Fouls weit in der Bobinger Hälfte und brachten ihre Führung am Ende mit viel Verzögerun­gstaktik über die Zeit. Nicht schön anzusehen, aber wirkungsvo­ll. Gerade die fehlende Cleverness ist es, die den TSV Bobingen in der einen oder anderen Situation den Kürzeren ziehen lässt.

Noch sind aber zehn Spiele zu absolviere­n. Genügend Zeit also, das Ruder noch herumzurei­ßen. Ein vorgezogen­es Endspiel steht dem TSV Bobingen jedoch bereits

am kommenden Wochenende ins Haus. Denn dann geht es gegen den SV Gilching darum, den Anschluss zu bewahren. Mit einem Sieg vor den Toren Münchens könnte der Abstand zum Relegation­splatz auf zwei Punkte verkürzt werden. Bleibt nur zu hoffen, dass der TSV Bobingen seine Fanbase aktivieren kann und die Mannschaft im nahen Gilching die dringend nötige Unterstütz­ung bekommen wird.

Auch beim Ligakonkur­renten TSV Schwabmünc­hen hapert es bei der Torausbeut­e. Schwabmünc­hen war oftmals deutlich überlegen, doch gelang es kaum, dies in Tore umzumünzen. Da ist es schon ein Lichtblick, dass am Wochenende mit Thomas Rudolph endlich ein Offensivsp­ieler traf, nachdem zuvor nur Verteidige­r Benedikt Berger zweimal für Jubel gesorgt hatte. „Immerhin ungeschlag­en“, sagte Schwabmünc­hens Trainer Luckmann Abdallah nach dem 1:1 in Kempten. Er sieht die positiven

Dinge zuerst, gesteht aber ein, „dass ein Sieg schon mal gut wäre“. Gegen Memmingen wäre ein solcher verdient gewesen, gegen Kempten im Bereich des Möglichen. Doch im Oberallgäu hatten die Schwabmünc­hner nicht nur eine, vor allem in der Defensive, stark agierende Mannschaft gegen sich, auch der Schiedsric­hter machte sich keine Freunde im Lager der Schwarz-Weißen. Unisono war die Mannschaft mit der Leistung nicht einverstan­den. Zu oft kippten die engen Entscheidu­ngen zu Gunsten der Gastgeber.

Was dagegen gefällt, ist, wie das Team auf die Maßnahmen von Trainer Abdallah reagiert. Nach einer zurückhalt­enden ersten Hälfte in Kempten ging in Hälfte zwei deutlich mehr. Das lag auch ein wenig an der Hereinnahm­e von Maik Uhde, aber auch daran, dass der Coach dem Team ein aggressive­res Pressing verordnete. Auch die folgenden Wechsel forcierten die Offensive bis hin zur Umstellung

auf Dreierkett­e zu Gunsten von gefühlt sieben Offensivkr­äften. Dabei wurde die Mannschaft aber nie hektisch, sondern blieb ruhig und abgeklärt. Der Lohn war der Ausgleich.

Ein Unentschie­den gegen Mering ist ein achtbares Ergebnis, aber wenn man schon 3:0 geführt hat, fühlt es sich enttäusche­nd an. So erging es den Spielern und Trainer Paolo Maiolo vom SV Türkgücü Königsbrun­n nach dem Abpfiff. Nach einer halben Stunde schien der Gegner schon bezwungen zu sein, aber so leicht wie die Tore gefallen waren, gab der Ex-Landesligi­st nicht auf. Am Ende bewahrte ein Pfostensch­uss die Königsbrun­ner noch vor dem Totalschad­en. Mit einem Heimsieg hätte Türkgücü drei Punkte Vorsprung vor dem SV Mering gehabt und sich auf den vierten Platz vorgeschob­en. Doch so bleiben beide punktgleic­h mit der besseren Tordiffere­nz der Meringer. Auch im Hinspiel gab es schon ein Unentschie­den mit 2:2 und einem Meringer Ausgleichs­treffer in der 86. Minute.

Der Verlierer des Kreisligas­pieltags bei den Südvereine­n war der TSV Königsbrun­n, der in Hiltenfing­en zum zweiten Mal hintereina­nder vier Gegentore kassierte. „Das müssen wir bald abstellen, um nicht nach unten zu rutschen“, sagte Spielertra­iner Stefan Sailer, der auch noch verletzt vom Platz humpeln musste. Alle anderen Südclubs waren an diesem torreichen Spieltag erfolgreic­h. Der ASV Hiltenfing­en eroberte mit dem Derbysieg den vierten Tabellenpl­atz hinter der SpVgg Lagerlechf­eld. Die Raffler-Elf ließ beim 4:1 über den TSV Merching nichts anbrennen. Der FC Königsbrun­n tat sich gegen den TSV Welden lange Zeit schwer, bleibt aber mit dem 2:1-Sieg weiter als einziges Team ungeschlag­en. Und der FC Kleinaitin­gen konnte mit einem Ausgleich in der Nachspielz­eit verhindern, von der Augsburger Viktoria im Abstiegska­mpf überholt zu werden.

 ?? Foto: Elmar Knöchel ?? Bobingens Torhüter Laurin Sommer (grünes Trikot) war beim zweiten Treffer der Gäste aus Erkheim ohne jede Abwehrchan­ce.
Foto: Elmar Knöchel Bobingens Torhüter Laurin Sommer (grünes Trikot) war beim zweiten Treffer der Gäste aus Erkheim ohne jede Abwehrchan­ce.

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