Die Zahlen zum Haushalt: Erstmals ein negatives Ergebnis
Nach mehrmonatigen Beratungen verschiedet Königsbrunn den Haushalt für 2024. Die größten Posten und wie sich die Abschreibungen bemerkbar machen.
Nach mehrmonatigen Beratungen und Abstimmungen innerhalb der Verwaltung hat der Stadtrat in Königsbrunn am Mittwochabend den Haushalt für 2024 mit großer Mehrheit verabschiedet. Das Budget umfasst im Ergebnishaushalt, der die Aufwendungen und Einnahmen der laufenden Verwaltung sowie die Abschreibungen darstellt, knapp 63,5 Millionen Euro. Er weist erstmals ein Minus aus. Die Investitionen addieren sich auf 10,3 Millionen. Anfang 2024 hatte die Stadt 60 Millionen Schulden, heuer sind keine neuen Kredite geplant.
Seit 20 Jahren stellt die Stadt ihren Haushalt im System der Doppik auf, der an kaufmännisches
Rechnungswesen angelehnten Buchführung. Dies hat eine andere Systematik als die in Bayern noch häufig praktizierte Kameralistik. Der Ergebnishaushalt sieht für 2024 ein Minus von 3,8 Millionen vor. Dabei ist der Saldo aus laufender Verwaltungstätigkeit knapp positiv. In der Doppik müssen aber unter anderem Abschreibungen von 5,1 Millionen eingerechnet werden. Das negative Jahresergebnis kann allerdings mit der „Ergebnisrücklage in Eigenkapital“verrechnet werden. Die beläuft sich auf knapp 84 Millionen. Die Stadt geht davon aus, dass der Haushalt somit von der Kommunalaufsicht am Landratsamt genehmigt wird.
Im Ergebnishaushalt ist der Anteil an der Einkommensteuer mit 20,3 Millionen größte Einnahmequelle. Aus der Gewerbesteuer werden rund 11 Millionen erwartet. Die Zahl der Betriebe, die 300.000 Euro und mehr zahlen, ist seit 2021 von neun auf fünf gesunken. Bei der Steuerkraft pro Einwohner liegt Königsbrunn im Landkreis auf Rang 26. Vom Freistaat wird die Stadt heuer 9 Millionen an Schlüsselzuweisungen erhalten.
Von ihren Einnahmen muss die Stadt rund 33,5 Millionen als Transfer-Aufwendungen weiterreichen. Größter Posten dabei ist die Kreisumlage von knapp 19,5 Millionen. Die Personalkosten liegen bei 13 Millionen Euro, rund 400.000 Euro mehr als 2023. Hier wurden im Zuge der Beratungen einige geplante Stellen, damit rund 700.000 Euro, gestrichen. Für Sach- und Dienstleistungen sind 8,5 Millionen angesetzt, 700.000 Euro weniger als 2023. Die rechnerischen Abschreibungen, die mit jeder neuen Investition zunehmen, betragen 5,1 Millionen.
Auf 5,5 Millionen addieren sich die Pflicht- und freiwilligen Ausgaben für Kindertagesstätten.
Weitere freiwillige Leistungen umfassen 1,6 Millionen, davon eine Million für Jugendarbeit an Schulen und Horten und knapp 300.000 für das Jugendzentrum.
Wichtigste Investition des laufenden Jahres ist mit knapp 4,4 Millionen die Bürgermeister-Wohlfarth-Straße im Zentrum. Hier sind in den Folgejahren weitere Millionenbeträge eingeplant. 300.000 Euro stehen für die Gestaltung des Platzes beim Kriegerdenkmal im Plan. Restliche Arbeiten an der Grundschule Nord kosten 1,3 Millionen. An Planungskosten sind beim Forum (Areal Königstherme) 400.000 Euro angesetzt, bei der Eishalle 200.000 Euro. Bei beiden Projekten sieht die Finanzplanung in den folgenden drei Jahren deutlich höhere Beträge vor.