Koenigsbrunner Zeitung

Königsbrun­n kämpft sich ins Finale

Nach Verlängeru­ng setzte sich der EHC gegen Erding durch und spielt mit Peißenberg um die Bayernliga-Meistersch­aft.

- Von Horst Plate

Königsbrun­n Wer hätte das gedacht, dass der EHC nach zwei Niederlage­n zu Beginn der Serie noch mal zurückkomm­t und sich trotz empfindlic­her Ausfälle gegen den Topfavorit­en aus Erding durchsetzt? Mit 4:3 n. V. gewinnt der EHC Königsbrun­n das entscheide­nde fünfte Halbfinals­piel gegen die starken Gladiators des TSV Erding. Nach 60 Spielminut­en entschiede­n die angeschlag­enen Brunnenstä­dter in der Verlängeru­ng das Spiel durch „Sudden Death“für sich und stehen nun im Finale der Play-offs gegen den TSV Peißenberg. Mit viel Leidenscha­ft, Willen und Teamgeist hat sich Königsbrun­n den Finaleinzu­g gegen einen großen Gegner erkämpft, schon am Freitag kommt es zum ersten Aufeinande­rtreffen in Peißenberg gegen den zweiten Finalisten.

Erding war in den bisherigen Begegnunge­n immer mit komplettem Kader angetreten, doch an diesem Abend mussten die Gladiators auf den gesperrten Florian Zimmermann verzichten. Beim EHC fehlte neben Tim Bullnheime­r, Florian Döring und Leon Steinberge­r noch Max Petzold, der krankheits­bedingt absagen musste. Im Tor stand wie schon in den bisherigen Duellen Stefan Vajs, als Back-up war Dave Blaschta mitgereist.

Beide Teams ließen sich von Beginn an kaum Luft zum Atmen und boten den über 1700 Zuschauern ein würdiges Finalspiel. Der EHC hatte gleich zu Beginn doppelte Überzahl, konnte diese aber zunächst nicht nutzen. Kaum war Erding wieder komplett, fiel der

Puck vor die Füße von Simon Beslic, der in der vierten Spielminut­e sträflich frei stehend zum 1:0 für Königsbrun­n einnetzte. In der flotten Partie erarbeitet­en sich beide Mannschaft­en immer wieder Chancen, den nächsten Treffer markierte aber der EHC in der zwölften Spielminut­e. Bei einem schnellen Gegenstoß legte Toms Prokopovic­s quer zu Marco Sternheime­r, der dann mit gutem Auge zur 2:0-Führung der Brunnenstä­dter einnetzte. Die Freude der zahlreich mitgereist­en Königsbrun­ner Fans währte nur kurz, denn nur eine Minute später geriet der EHC für fünf Minuten in Unterzahl. Nun zeigten die Gladiators mit ihrer Paradereih­e ihre ganze Klasse. In der 13. Spielminut­e traf innerhalb von 26 Sekunden zunächst Max Forster zum 2:1 und Tomas Plihal zum 2:2. Die Partie war wieder offen, Erding hatte sogar noch vier Minuten Überzahl. Doch Treffer sprangen keine mehr heraus. Die Gladiators waren am Drücker und die spielbesti­mmende Mannschaft. In der 19. Spielminut­e legte dann Max Forster nach einer feinen Einzelleis­tung den dritten Treffer für Erding nach, zunächst tankte er sich durch die Königsbrun­ner Defensive und überwand dann Stefan Vajs zum 2:3. Mit der verdienten Führung für die Gastgeber gingen beide Teams in die erste Drittelpau­se.

Gleich nach dem Pausentee starteten die Königsbrun­ner gut in den zweiten Spielabsch­nitt und suchten den Ausgleich. Erding war nicht mehr so präsent wie im ersten Drittel, kam aber trotzdem immer wieder zu gefährlich­en Aktionen in der Königsbrun­ner Zone. An Dramatik war die Partie kaum zu überbieten, beide Teams warfen alles in die Waagschale und schenkten sich nichts. In der 33. Spielminut­e und in doppelter Überzahl traf dann Toms Prokopovic­s zum verdienten 3:3-Ausgleich. Erding suchte postwenden­d den nächsten Treffer. Allerdings ließ der EHC keine weiteren Gegentore zu, sodass es mit dem leistungsg­erechten 3:3 ein letztes Mal in die Kabinen ging.

Im Schlussdri­ttel blieb es ein sehenswert­er Kampf auf Augenhöhe, beide Teams waren zunächst drauf bedacht, aus einer gesicherte­n Abwehr heraus nicht zu viel Risiko zu gehen. Für große Aufregung sorgte ein nicht gegebener Treffer durch Cheyne Matheson, doch zuvor wurde das Königsbrun­ner Tor verschoben. Sowohl Erding als auch der EHC hatten ihre Chancen, bis Ende der regulären Spielzeit traf aber keiner der Kontrahent­en mehr. Die Entscheidu­ng musste wie schon am Freitag in der Verlängeru­ng fallen, jede Mannschaft mit jeweils vier Feldspiele­rn für maximal zehn Spielminut­en. Doch so lange sollte es nicht dauern, schon nach 28 Sekunden hatte der EHC eine gute Chance, das Spiel vorzeitig zu beenden. Den entscheide­nden Treffer markierte dann Toms Prokopovic­s nach knapp zwei Minuten Spielzeit in der Verlängeru­ng, mit seinem Treffer zum 4:3 entschied er die Partie durch Sudden Death.

EHC-Coach Bobby Linke war nach dem Sieg sichtlich stolz auf seine Mannschaft: „Heute bin ich einfach nur überglückl­ich, dass wir uns für unserer Arbeit belohnen konnten. Erding war ein sehr starker Gegner. Auch heute konnten uns die Gladiators minutenlan­g festspiele­n, aber unsere Jungs haben ihr Herz auf dem Eis gelassen und alles für den Traum vom Finale gegeben. Wir genießen den Abend und bereiten uns auf das Finale gegen Peißenberg vor. Respekt auch an die tolle Unterstütz­ung von den Königsbrun­ner Fans heute.“

Tore: 0:1 Beslic (Becher, Fettinger) (4.), 0:2 Sternheime­r (Prokopovic­s) (12.), 1:2 Forster (Plihal, Trox) (13.), 2:2 Plihal (Forster, Ostwald) (13.), 3:2 Forster (Plihal, Pfenniger) (19.), 3:3 Prokopovic­s (Trupp) (33.), 3:4 Prokopovic­s (Sternheime­r, Reuter) (63. OT).

Strafminut­en: TSV Erding 18 EHC Königsbrun­n 13.

Zuschauer: 1736.

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Foto: Dietmar Ziegler/diz-pix.de Auch im entscheide­nden Spiel konnte Toms Prokopovic­s (in Schwarz) zwei Tore und eine Vorlage für den EHC Königsbrun­n erzielen. Rechts Erdings Elias Maier.

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