Unterirdische Glascontainer überzeugen
Unterflurcontainer sind eine Alternative für altbekannte oberirdische Glascontainer. Untermeitingen ist der erste Standort im Landkreis Augsburg für das System.
Untermeitingen/Landkreis Daniela Bravi, die Leiterin des Abfallwirtschaftsbetriebes des Landkreises, sagte bei der Bürgermeisterdienstbesprechung im Landratsamt Augsburg: „Bei der Planung von neuen Baugebieten sollten unbedingt Unterflursysteme für die Altglasentsorgung vorgesehen werden.“Diese Systeme seien nicht nur optisch schöner, sondern auch leiser. Von oben sind nur Einwurfschächte zu erkennen. Der eigentliche Sammelcontainer liegt unterirdisch. Zudem würden die Kommunen, die solche Systeme einsetzen wollen, vom Abfallwirtschaftsbetrieb finanziell unterstützt, so Bravi. Ein weiterer Vorteil des Systems, erklärte Bravi, seien die Füllstandsanzeiger. So könnten notwendige Entsorgungsfahrten
besser geplant werden. In Untermeitingen ist das System bereits im Einsatz.
Der Untermeitinger Bürgermeister Simon Schropp zieht eine positive Zwischenbilanz. „Die Versprechungen im Vorfeld haben sich erfüllt. Das System ist wesentlich leiser. Der Einwurf von Flaschen ist kaum noch zu hören“, sagte Schropp. Das sei ihm auch in Gesprächen mit Anwohnerinnen und Anwohnern bestätigt worden. Ein weiteres Problem, das die alten oberirdischen Sammelcontainer immer mit sich brachten, die Vermüllung rundherum, sei spürbar weniger geworden und entlaste die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauhofes spürbar. Da von oben nur die schmalen Einwurfschächte zu sehen seien und keine massiven Container mehr, sei die Hemmschwelle dort Müll zu entsorgen oder Plastikflaschen neben die
Container zu stellen wesentlich größer. „In diesem Punkt hat das System unsere Erwartungen voll erfüllt. Es gibt keine dunklen Ecken mehr, in die man Müll unerkannt hineinstellen kann“, so Schropp.
Allerdings hätten die Unterflurcontainer speziell im Vorfeld ihre Tücken: „Der Platzbedarf ist mindestens doppelt so groß wie bei oberirdischen Containern“, gibt Schropp zu bedenken. Und es müsse eine relativ große Baugrube ausgehoben werden. Das könne schnell zu Problemen mit im Boden liegenden Leitungen führen. Aus diesem Grund sehe er es als schwierig an, solche Systeme im Bestand zu integrieren. Und auch bei Neubaugebieten müsse gut auf die Planung geachtet werden. Für das Untermeitinger System sei zunächst ein anderer Aufstellort im Süden der Gemeinde geplant gewesen. Doch dort habe man die Abstandsflächen im Plan nicht auf die Erfordernisse des Unterflursystems überprüft.
Letztlich sei der Standort nicht möglich gewesen, weil der ausladende Kran des Entsorgungsfahrzeuges nicht den erforderlichen Platz gehabt hätte. So sei man auf den gut geeigneten Standort an der Römerstraße ausgewichen. „Der Start war allerdings etwas holprig“, gab der Untermeitinger Bürgermeister zu. Denn das System wurde kurz vor Jahresende fertig. An den Tagen nach Neujahr sei das Altglasaufkommen an den Containern aber besonders hoch. Und genau zu diesem Zeitpunkt fiel dann auch noch das Entsorgungsfahrzeug
aus und stand in der Werkstatt. So türmten sich die Flaschen rund um die Einwurfschächte.
Allerdings betraf das gleiche Problem in diesem Zeitraum auch viele konventionelle Container im Landkreis, wie Daniela Bravi Anfang des Jahres erklärte. „Das war natürlich kein guter Start. Aber mittlerweile sind wir in Untermeitingen mit dem System sehr zufrieden.“Schropp könne seinen Bürgermeisterkolleginnen und -kollegen im Landkreis nur raten, bei der Planung von Neubaugebieten unbedingt auf diese neuen Unterflursysteme zu setzen. Zuletzt hatte es in Großaitingen sogar einen Prozess vor dem Verwaltungsgericht gegeben. Anwohner hatten gegen die Lärmbelästigung durch die Glascontainer alter Bauart geklagt, waren aber vor Gericht unterlegen.
Der Start war etwas holprig.