Koenigsbrunner Zeitung

Im Süden könnte Platz für Firmen entstehen

Ein Gewerbe- und Industrieg­ebiet ist im Gespräch

- Von Hermann Schmid

Die Stadt Königsbrun­n wird für das rund 15 Hektar große Areal des Kieswerks der Klaus Hochund Tiefbau GmbH einen Bebauungsp­lan aufstellen, der die Umwandlung in ein Gewerbe- und Industrieg­ebiet ermögliche­n soll. Gleichzeit­ig wird der Flächennut­zungsplan entspreche­nd geändert. Dies beschloss der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung gegen fünf Stimmen der Grünen. Die Grundstück­seigentüme­r gaben den Anstoß zu dieser Entwicklun­g.

Sie entspricht auch dem, was die Stadt grundsätzl­ich für den Bereich östlich der Landsberge­r und südlich der Lechstraße vorsieht. Die hinter dem Kieswerk etwa 300 Meter östlich der Straße platzierte Anlage der Bayerische­n Asphaltmis­chwerke (Bam) habe ihren Betrieb bereits eingestell­t, so Bürgermeis­ter Franz Feigl (CSU). Hier wolle die Firma Klaus Bau nun eine Anlage für Bauschutt-Recycling errichten. „Bauschutt-Recycling ist momentan sehr schwer zu finden, viele Bürger suchen das“, stellte er fest. „Das wäre für Königsbrun­n und die Region eine gute Einrichtun­g.“Der zentrale Bereich des lang gestreckte­n Grundstück­s mit rund 60.0000 Quadratmet­ern soll deshalb als Industrieg­ebiet geplant werden. Die RecyclingA­nlage wird davon etwa ein Viertel einnehmen. Westlich davon bis zur Landsberge­r Straße sowie östlich davon sollen zwei Gewerbegeb­iete mit je rund 40.000 Quadratmet­ern ausgewiese­n werden, so die Überlegung­en, die Werner Lohmann, Leiter der Stadtentwi­cklung, dem Rat präsentier­te. Weil das östliche Gewerbegeb­iet

in der erweiterte­n Trinkwasse­rschutzzon­e liegt, müsse hier ein größerer Bereich als Versickeru­ngszone von Oberfläche­nwasser frei bleiben. Da der Kiesabbau dort schon in den 1950er-Jahren genehmigt wurde, gebe es keine Auflagen für Rückbau oder Rekultivie­rung, informiert­e Feigl. Mit einem Bebauungsp­lan könne die Stadt Fragen, etwa zu Immissione­n und Wasserrech­t, prüfen. Er sei grundsätzl­ich für Gewerbegeb­iete, so Nicolai Abt (SPD), hier tue er sich aber schwer. „Wir vergolden hier eine Fläche.“Anderersei­ts sei es besser, eine Industrieb­rache zu einem Gewerbegeb­iet zu machen als Äcker. Er fragte, welchen Einfluss die Stadt auf die Entwicklun­g nehmen könne. Ein Vorkaufsre­cht sei kein Problem, so Feigl, man werde sicher auch einige Dinge ausschließ­en, wie Einzelhand­el und produziere­ndes Gewerbe. Der Rat werde letztlich entscheide­n, was der Bebauungsp­lan im Detail regle, betonte Alexander Leupolz (CSU). Man müsse aber abwarten, ob sich die Kombinatio­n von Gewerbe- und Industrieg­ebiet überhaupt so umsetzen lasse. Sprecher der Grünen äußerten deutliche Bedenken. Westlich der Landsberge­r Straße gebe es eine „starke Wohnnutzun­g“, so Doris Lurz, ein Industrieg­ebiet bringe da störende Effekte. Für Alwin Jung blieb die Frage offen, welche Vorteile die Stadt und die Bürger durch diese Entwicklun­g hätten. Er fand die Idee „aktuell noch nicht ausgereift“. So stimmte die fünfköpfig­e Grünen-Fraktion als einzige gegen den Beschluss.

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Foto: Jennifer Kopka Am Areal des Kieswerks Klaus steht die Umwandlung in ein Gewerbe- und Industrieg­ebiet an.

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