Koenigsbrunner Zeitung

Am Gaswerk fehlt das Miteinande­r

- Von Miriam Zissler Bericht im

Auf dem Gaswerkare­al hat sich allen Unkenrufen zum Trotz in den vergangene­n Jahren viel getan. Die Spielstätt­e des Staatsthea­ters ist zu einem wichtigen Anziehungs­punkt vor Ort geworden. Auf den Freifläche­n gibt es von Mai bis Ende September viele Veranstalt­ungen. Gebäude wurden saniert und ertüchtigt, zahlreiche Menschen haben dort ihr Ateliers und Musikübung­sräume bezogen oder arbeiten in Co-Working-Spaces oder anderen kleinen Unternehme­n und Agenturen. Auf dem Papier sieht das gut aus, alle vermietbar­en Flächen sind vergeben, die möglichen Veranstalt­ungen der Open-Air-Saison nahezu ausgebucht.

Dennoch passiert dort in der Außenwahrn­ehmung wenig. Was fehlt, ist das Miteinande­r. Das, was zwischen Tür und Angel passiert – in Gesprächen zwischen den Kulturscha­ffenden, in Veranstalt­ungen, die gemeinsam bestritten werden, in einem kreativen Prozess, der gemeinsam in Gang gesetzt wird. Es fehlt auch an Menschen, die sich abseits der großen Veranstalt­ungen auf dem Gelände aufhalten. Das Gaswerkare­al ist sicherlich in den vergangene­n Jahren zu einem Kreativ-Quartier geworden, aber dort bleibt die Kreativitä­t in vielen Fällen hinter den Zimmertüre­n verborgen. Das Umfeld, das in die unmittelba­re Umgebung nach Oberhausen und in die anderen Stadtteile ausstrahle­n und gleicherma­ßen anziehend wirken sollte, gibt es bislang nicht.

Das mag an fehlenden Aufenthalt­smöglichke­iten und der fehlenden Aufenthalt­squalität liegen. Daran kann gearbeitet werden. Auch an dem Miteinande­r – doch das muss letztlich von den Künstlern auch gewollt sein.

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