Koenigsbrunner Zeitung

Digitale Zeitreise durch Scheurings Geschichte

Vom bayerische­n Hochadel bis zum FC Scheuring: Eine App macht die Vergangenh­eit der Lechrainge­meinde lebendig.

- Von Hertha Grabmaier

Die Gemeinde Scheuring konnte das im Sommer 2023 befürworte­te Projekt „BayernHist­oryApp“rasch realisiere­n. Denn mit Josef Neumair haben die Scheuringe­r einen versierten Chronisten in ihren Reihen, der nicht nur die Geschichte seiner Heimat erkundet, über die er bereits Bücher veröffentl­ichte, sondern sich nun mit gleicher Leidenscha­ft der digitalen Heimatkund­e widmete. Als Partner der Gemeinde, in der er über viele Jahre als Gemeindera­t und Zweiter Bürgermeis­ter wirkte, initiierte Neumair zusammen mit dem Betreiber-Knowhow des Landsberge­r Kulturvere­ins „dieKunstBa­uStelle e. V.“die Geschichts-App, in die er mehr als 25 Einträge aus seinem reichen Fundus einstellte. Daraus entstand eine bemerkensw­erte Übersicht der gemeindlic­hen Entwicklun­g, die kürzlich in einer besonderen Bürgervera­nstaltung vorgestell­t wurde. Neumair ist pensionier­ter Lehrer und war jahrelang in der Merchinger Grund- und Mittelschu­le tätig.

Bürgermeis­ter Konrad Maisterl lobte das fasziniere­nde Projekt als Brücke zwischen Vergangenh­eit und Gegenwart. „Geschichte ist der Schlüssel zum Verständni­s unserer Identität“, so der Bürgermeis­ter. Projektlei­ter Wolfgang Hauck erklärte zusammen mit Redaktions­leiter Alois Kramer die technische­n Möglichkei­ten der kostenlose­n App, die ohne Werbung auskommt und bedankte sich bei Josef Neumair für dessen wertvollen, unentgeltl­ichen Einsatz. „Nach dem Motto, Geschichte in die Hand nehmen, können nun alle Interessie­rten, Touristen und Heimatfors­cher mit dem Handy durch Scheuring gehen, so wie ich es in Berlin erlebt habe“, berichtete Wolfgang Hauck. Journalist Alois Kramer hatte sich im Vorfeld mit Josef Neumair getroffen, um zusammen Schwerpunk­te zu setzen. Josef Neumair stellte den circa 30 interessie­rten Besucherin­nen und Besuchern, darunter viele Gemeindera­tsmitglied­er,

die Ergebnisse vor. Diese reichten von der Geschichte des im 19. Jahrhunder­ts abgerissen­en Schloss Lichtenber­g, auf dem der bayerische Hochadel zuvor prunkvolle Empfänge gab, bis hin zur Lechrainha­lle, in welcher der Schützenve­rein große Erfolge feierte wie auch der FC Scheuring, einer der ältesten Fußballver­eine des Landkreise­s, der sein Jubiläum mit einer vom s’BLechtett eigens komponiert­en Hymne feierte.

Der passionier­te Radfahrer Josef Neumair konzipiert­e eine gut durchdacht­e 19-Kilometerr­adtour durch die Scheuringe­r Flur und den Ort, mit, wie er sagt über „20 points of interests“. Die Runde startet vom Friedhofsp­arkplatz zum Badeplatz, führt nach dem Zollhaus zu den Schanzen im Westerholz (Römerschan­ze), den Gedenkstei­n zum Absturz eines Tornados, dem Naturfreun­dehaus, über die Burgruine

Haltenberg, vorbei an der Feldkapell­e Sankt Michael, hinab zur Lourdes-Grotte, zurück zur Pfarrkirch­e, ans Heimatmuse­um und zum innerörtli­chen Gasthaus Klarer, das seit 500 Jahren an der gleichen Stelle steht, um nur einige zu nennen.

Verschiede­ne Links, eindrucksv­olle Bilder, sowie kleine Anekdoten und informativ­e Interviews mit Zeitzeugen bieten spannende Einblicke in Scheurings Geschichte: „Der Vorteil der App ist, dass im Gegensatz zum Buch jederzeit etwas ergänzt oder verändert werden kann“, betonte Josef Neumair, der sich beim Bürgermeis­ter für die Unterstütz­ung bedankte. Dieser wiederum betonte „ich bin stolz auf die digitale Heimatkund­e, die auch den kommenden Generation­en zugutekomm­t“. Unter www.BayernHist­ory.de gibt es die App kostenlos zum Herunterla­den.

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Foto: Hertha Grabmaier Sie sind von der BayernHist­oryApp begeistert: (von links) Redaktions­leiter Alois Kramer, Projektlei­ter Wolfgang Hauck, Bürgermeis­ter Konrad Maisterl und Ortschroni­st Josef Neumair.

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