Was wird aus Fotovoltaik und Carsharing?
In der Bürgerversammlung in Großaitingen wurden viele Anträge gestellt, sieben davon standen nun auf der Tagesordnung des Gemeinderates. Was dabei herauskam.
Sieben Anträge aus der Bürgerversammlung im Januar standen in der Gemeinderatssitzung in Großaitingen zur Beschlussfassung an. Drei davon reichte der ehemalige Gemeinderat Martin Haßmann aus Reinhartshofen ein. Beim Ersten ging es um die Förderung der Fotovoltaik (PV) im Gemeindegebiet. Zur besseren Nutzung des vorhandenen Ausbaupotenzials solle die Gemeinde einen Zuschuss von maximal je 1500 Euro für neu errichtete PVAnlagen und Batteriespeicher zahlen und dafür jährlich 150.000 Euro im Haushalt einplanen.
Der Gemeinderat verwies diesen erneuten Antrag zur Beratung in den Bau- und Umweltausschuss. Beim zweiten Antrag, dass die Gemeinde nach Standorten für Ladesäulen für Elektrofahrzeuge suchen soll, verwies die Verwaltung darauf, dass kein Anbieter die Bedingung der Gemeinde erfüllt habe, dass bis auf die Bereitstellung des Standortes keine Kosten entstehen dürfen.
Auch der erneute Antrag Haßmanns auf Beitritt der Gemeinde zur kommunalen Verkehrsüberwachung wurde auf die noch ausstehende
Information und Beratung im Gemeinderat verwiesen. Weiter wurde über vier Anträge von Gabriele Olbrich-Krakowitzer, Kreisrätin der ÖDP, entschieden. Zum Antrag auf Einführung eines Gemeindeblattes wurde auf die bereits erfolgte Ablehnung eines gedruckten Gemeindeblattes vom März 2021 verwiesen. Stattdessen sollen die Bürger über den Internetauftritt der Gemeinde und eine Bürger-App informiert werden. Beim Antrag auf Bereitstellung eines Platzes für Carsharing und Einholung von Betreiberangeboten stellte der Gemeinderat fest, dass die bisher eingeholten Angebote
nicht geeignet waren und deshalb abgelehnt wurden.
Dagegen wird sich der Gemeinderat mit dem Antrag befassen, dass Baugrundstücke der Gemeinde künftig nicht mehr verkauft, sondern auf Erbpacht vergeben werden sollen. Auch dem Thema Mehrgenerationenwohnen wird sich das Gremium annehmen. Der letzte in der Sitzung behandelte Antrag von Gabriele Olbrich-Krakowitzer zielte darauf ab, dass die Gemeinde Fitnessgeräte auf öffentlichen Plätzen aufstellen solle, um zu sportlichen Betätigungen in einer alternden Gesellschaft anzuregen. Susanne Rieß (Grüne) begrüßte die Idee, auch „Spielplätze“für Senioren zu schaffen. Ihr Fraktionskollege Karl Donderer könnte sich dafür den Platz bei der Wassertretanlage vorstellen. Stefan Hutter (FW) hatte Zweifel, ob solche Geräte auch genutzt werden. Er meinte, dass die Gemeinde zwar den Grund zur Verfügung stellen solle, aber die Auswahl der Fitnessgeräte durch Interessengruppen verwirklicht werden soll. Die Gemeinde wird das Thema weiter beachten, aber kurzfristig keine Fitnessgeräte aufstellen.
Bei der Satzungsänderung zur Nutzung der Liegenschaften der Gemeinde ging es im Wesentlichen um die Nutzung der Schulturnhallen während der Ferien durch Vereine. Klemens Hutter (CSU) und Susanne Rieß (Grüne) beantragten, dass die Hallen entgegen dem Entwurf nur in den ersten drei Wochen der Sommerferien gesperrt, aber in den übrigen Ferien für die Vereine nutzbar sein sollen. Diese Änderung wurde mit deutlicher Mehrheit beschlossen. Die neue Satzung tritt zum 1. April in Kraft.
Die geänderte Satzung des Regionalwerks Lech-Wertach-Stauden wurde einstimmig angenommen. Die überörtliche Rechnungsprüfung für die Jahre 2018 bis 2022 wurde abgeschlossen und dem Gemeinderat
zur Kenntnis gegeben. Darin wurde festgestellt, dass die Gemeinde regelmäßige Zuführungen zum Vermögenshaushalt von durchschnittlich 1,8 Millionen Euro geleistet hat und mit rund vier Millionen Euro Rücklagen schuldenfrei ist. Für die Kindergärten verlangt die Rechtsaufsicht alle zwei Jahre regelmäßige Gebührenerhöhungen. Die Wasserund Abwassergebühren werden im Jahr 2025 neu berechnet. Für das Bestattungswesen ist eine Gebührenkalkulation zur Steigerung der Kostendeckung erforderlich.
Der offene Jugendtreff der mobilen Kinder- und Jugendarbeit hat begonnen. Er findet regelmäßig an jedem Donnerstag von 14.30 Uhr bis 18 Uhr und Freitag von 14 bis 18 Uhr in einem angemieteten Raum in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche statt. Für Kinder- und Jugendprojekte wurde wieder ein Lions-Förderpreis ausgeschrieben. Bis zum 9. Juni können sich einzelne Personen oder Gruppen mit Projekten bewerben. Nähere Informationen gibt es auf der Homepage der Gemeinde. Die Kreuzung Lindauer Straße / Reinhartshofer Straße wird probeweise für sechs Monate durch eine Ampel geregelt. Danach werden die Erfahrungen ausgewertet.