Das bewegt die Bürger in Langerringen
Gute Aussichten trotz knapper Kassen verkündete der Langerringer Rathauschef Marcus Knoll jetzt bei der Bürgerversammlung. Auch Bürger aus Gennach und Schwabmühlhausen waren dabei.
Die finanzielle Lage der Gemeinde Langerringen bleibt angespannt. Auch heuer könne kein Überschuss im Verwaltungshaushalt erzielt werden und das bedeute weiterhin „Leben aus der Substanz“, stellte Bürgermeister Marcus Knoll bei den Bürgerversammlungen in Langerringen und den Ortsteilen Schwabmühlhausen und Gennach fest. Er sagte aber auch: „Ganz so schlimm wie es im Vorjahr nach dem drastischen Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen um jährlich 600.000 Euro ausgesehen hat, ist es dann doch nicht gekommen“.
Durch Reduzierung freiwilliger Leistungen wie bei der Musikschule und Streichung von Investitionen wie dem Kernwegeausbau konnten weitere Erhöhungen von Gebühren, etwa für die Kindergärten und von kommunalen Steuern, vermieden werden. Die Gewerbesteuereinnahmen hätten sich mit 1,8 Millionen Euro unerwartet gut entwickelt, sagte Knoll. Er sieht in der Entwicklung des Gewerbegebiets Nord gute Perspektiven. Mehr als die Hälfte der 3,7 Hektar großen Fläche sei bereits verkauft und für den Rest würden Verhandlungen laufen. Das Indoor-DomeCenter mit Kinos soll ein Meilenstein für Langerringen und Umgebung werden. Am 10. April wird dort der Grundstein gelegt. Aber auch das Umweltkompetenzzentrum des Landkreises Augsburg mit Sitz des Abfallwirtschaftsbetriebes, modernem Wertstoffhof, Besucherzentrum und Gebrauchtwarenkaufhaus soll zu einem über Langerringen hinaus reichenden Leuchtturm werden.
Für die Windenergie wurden Flächen im östlichen Gemeindegebiet im Verbund mit Ober- und Untermeitingen ausgewiesen und eine Bürgerwind Hochfeld GmbH & Co. KG gegründet. Die weitere Entwicklung werde aber noch durch die Einwände der Bundeswehr wegen des Militärflugplatzes Lechfeld gehemmt. Für die privilegierten Flächen für Fotovoltaik (PV) entlang der Bahnlinie von rund 150 Hektar seien bereits konkrete Anfragen und Bauanträge eingegangen. Die Freiflächen-PVAnlagen sollen möglichst konzentriert angesiedelt werden. Mit dem Innenentwicklungs- und dem Radverkehrskonzept sowie der interkommunalen Wärmeplanung mit dem digitalen Energienutzungsplan wurden laut Knoll wichtige
Entwicklungen eingeleitet. Demnächst wird es erstmals in Langerringen eine Flüchtlingsunterbringung für bis zu 23 Personen in dem vom Landratsamt gemieteten Haus neben der Schule geben.
Bei den Bürgeraussprachen bemängelte Anna Asam die Zustände auf den Spielplätzen, besonders in der Hochfeldsiedlung. Knoll sagte zu, dass sich der Bauhof darum kümmern werde und dass der Spielplatz an der Johann-MüllerStraße mit neuen Spielgeräten ausgestattet werde. Ein Vater eines Kindergartenkindes klagte darüber, dass die Qualität des Mittagessens manchmal zu wünschen übrig lasse und dass es auch bei Fehlzeiten bezahlt werden müsse. Knoll wies darauf hin, dass das Verpflegungsgeld pauschal für das Kindergartenjahr erhoben werde, eine Tagesabrechnung sei ein unverhältnismäßiger Verwaltungsaufwand.
Auf Frage von Jürgen Schropp bestätigte Knoll, dass die Ladestation für Elektrofahrzeuge beim Rathaus der Gemeinde 1200 Euro jährlich koste. Nach einem Beschluss des Gemeinderates solle das Angebot bestehen bleiben, auch wenn die Nutzung aufgrund anderer Angebote beim MiniV-Markt nachgelassen habe. Der Anregung Schropps, wegen steigender Baupreise mehr Geschossund Reihenhaus-Wohnungsbau zu planen, werde im Baugebiet östlich der Hurlacher Straße bereits nachgekommen.
Landwirt Julius Spatz fragte, ob im neuen Wertstoffzentrum auch landwirtschaftliche Silofolien und Rundballennetze gesammelt werden. „Nein, davon haben sich der Abfallwirtschaftsbetrieb und der Kreistagsausschuss verabschiedet“, sagte der Bürgermeister. Spatz regte an, dass die beschädigten Bankette an der Weiherstraße befestigt und die dort nicht mehr benötigten Strommasten beseitigt werden sollen, um Platz für den landwirtschaftlichen Verkehr zu schaffen. Gregor Müllegger möchte, dass die Grünfläche beim Ahornweg/Brückenstraße als Blühwiese erst im Herbst gemäht werden soll. Diana Bucher und Manfred Müller sprachen das Problem an, dass Hecken in Gehwege ragen und man mit Kinderwagen oder Rollstuhl schlecht vorbeikomme.
In Schwabmühlhausen sprach Christine Kramer die begrenzten Parkplätze beim Langerringer Kindergarten an. Weil die Schwabmühlhauser Kinder nicht mehr mit dem Bus dorthin gebracht werden, müssen Eltern Fahrgemeinschaften bilden. Knoll wies darauf hin, dass diese Plätze durch Beschilderung während der Betriebszeit nur für die Eltern vorgesehen sind und dass für das Kindergartenpersonal andere Parkplätze in der Nähe geschaffen wurden.