Koenigsbrunner Zeitung

Das Stadtberge­r Hallenbad wird 50

Für die Stadtberge­r war die Zusage zu ihrem Hallenbad wie ein Weihnachts­geschenk. Das ist mehr als 50 Jahre her. Die Badegäste lieben das Bad seit seiner Öffnung. Für die Stadt ist der Betrieb aufwendig.

- Von Thomas Hack

Ende 1973 war den Einwohnern der Gemeinde Stadtberge­n ein ganz besonderes Weihnachts­geschenk überreicht worden: das lang ersehnte Hallenbad, welches auch heute noch etwas versteckt zwischen der neuen Mehrzweckh­alle und der Bundesstra­ße B300 angesiedel­t ist. Dieses Jahr wird nun das 50-jährige Bestehen dieser beliebten Einrichtun­g gefeiert werden, wobei sich die Badeleitun­g jede Menge spannende Programmpu­nkte ausgedacht hat – darunter die große Sauna-Nacht, spaßige Wassereven­ts für Kinder oder ein romantisch­es Abendschwi­mmen bei Kerzensche­in.

In der Tat zeichnete sich dieses Bad seit jeher durch einige kleine Besonderhe­iten aus. So etwa wies die neue Institutio­n von Beginn an relativ hohe Besucherza­hlen auf, was sicherlich gleich mehreren Gründen gleichzeit­ig geschuldet war: Die Wassertemp­eraturen waren immer etwas höher als anderswo, die lichtdurch­flutete Architektu­r immer etwas moderner als bei zahlreiche­n anderen Schwimmbäd­ern im Augsburger Raum. Von den heute rund 140.000 Badegästen pro Jahr kommt nicht zuletzt deshalb wohl ein großer Anteil auch von weit außerhalb des Stadtberge­r Einzugsgeb­iets angereist.

Ebenso hatten groß angelegte Ausbau- und Sanierungs­arbeiten konsequent für eine Aufrechter­haltung der Badequalit­ät gesorgt: In den 80er-Jahren kamen im Außenberei­ch zwei neue Kinderbeck­en hinzu, 2001/2002 fand eine aufwendige Generalsan­ierung der kompletten Einrichtun­g statt. Heute laden im Garten ein BabyBereic­h mit ganz besonders seichtem Wasser und Sonnensege­ln, mehrere Wasserruts­chen sowie ein Spielplatz, Tischtenni­splatten und ein Kiosk mit kleinem Biergarten zu einem ausgedehnt­en Familienna­chmittag ein, während in der Halle selbst Sprungtürm­e und einige versteckte Sprudelber­eiche zu finden sind.

Doch auch ein geliebtes Kind kann mal Probleme bereiten. Nicht jede Sanierung verlief problemlos. Während aktuell das Dach auf eine dringend benötigte Sanierung wartet, weil schon Feuchtigke­it eingedrung­en ist, stöhnen Stadtrat und Verwaltung bereits vorab unter den damit anstehende­n Kosten. Nach der Generalsan­ierung vor gut 20 Jahren waren einige Beckenböde­n nicht mehr ganz dicht, es musste nachgearbe­itet werden. Und zweimal, in den Jahren 2018 und 2021, geriet das Lager für die Hackschnit­zel der Heizanlage in Brand. Beim ersten Brand dauerte es 30 Stunden, bis das Feuer wieder gelöscht war. Immer wieder wird deshalb auch im Stadtrat die Frage gestellt, ob sich eine dauerhaft finanzklam­me Stadt wie Stadtberge­n das Bad überhaupt noch leisten kann.

Doch diese Themen werden vorerst ausgeklamm­ert. Zum 50. Jubiläum des Gartenhall­enbades wurde nun ein ganz besonderes Programm auf die Beine gestellt, welches gleich an drei Tagen dieses

Jahres mit einigen ungewöhnli­chen Attraktion­en aufwarten wird. Los geht es voraussich­tlich am Abend des 28. Juni mit einer „Disco Pool Party“, die ausschließ­lich für junge Badefreund­e zwischen zehn und 15 Jahren konzipiert worden ist und vom Spezialver­anstalter H2O Fun Events veranstalt­et werden wird. Ein entspreche­nd großes Aufgebot an Aufsichtsp­ersonal ist dabei selbstvers­tändlich garantiert.

Der folgende Vormittag wird dann hauptsächl­ich den älteren Badebesuch­ern gewidmet sein: Neben verschiede­nen Seniorenun­d Aquagymnas­tik-Angeboten ist dabei ein großes Weißwurste­ssen mit Frühschopp­en und lokaler Musikunter­malung angedacht. Ab der Mittagszei­t laden dann schließlic­h Hüpfburgen und ein erweiterte­s gastronomi­sches Angebot zum ausgelasse­nen Besuch des Gartenhall­enbades ein. Die Kinder hätten zudem die Möglichkei­t, kostenlose Schwimmabz­eichen zu erlangen, bevor am Nachmittag ein umfangreic­hes Animations­angebot

im Wasser und an Land für „feuchtfröh­liche“Unterhaltu­ng sorgen wird.

Nachdem im Hochsommer zunächst einmal wieder der herkömmlic­he Badebetrie­b aufgenomme­n wird, soll es im Herbst auf dem Gelände dann nochmals richtig romantisch werden: Wenn am 19. Oktober (oder gegebenenf­alls am 16. November, der Termin steht bisher nicht endgültig fest) die Sonne hinter den Horizont versinkt, wird der Innenberei­ch der Einrichtun­g ansprechen­d dekoriert sein sowie mit einer Vielzahl an LED-Lämpchen auf atmosphäri­sche Weise für das Abendschwi­mmen bei Kerzensche­in illuminier­t werden.

Im Außenberei­ch wartet dann gleichzeit­ig auch noch eine weitere besondere Attraktion auf die Jubiläums-Gäste: In mehreren bereitgest­ellten Saunafässe­rn werden in regelmäßig­en Abständen Aufgüsse angeboten und zur allgemeine­n Abkühlung schmackhaf­te gefrorene Früchte serviert werden. (mit jah)

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Fotos: Marcus Merk Demnächst steht beim Hallenbad in Stadtberge­n eine Sanierung des Dachs an.
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Alles im Blick: So blickt der Schwimmmei­ster auf den Badebetrie­b.
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Das Drehkreuz und die Bezahlauto­maten sind neu.

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