Koenigsbrunner Zeitung

Zimtschnec­ken leicht gemacht

Beim Duft des Gebäcks möchte man sofort reinbeißen. Und Selbermach­en ist gar nicht schwer. Ein Rezept mit Geling-Garantie.

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Köln/Hamburg Kinder lieben sie mit Pizza-Füllung und Scandi-Fans mit Zimt. Teigschnec­ken sind auf Partybuffe­ts der große Renner. Um sie zu machen, ist keine ausgefeilt­e Technik oder jahrelange Erfahrung nötig. Raffiniert werden sie durch ungewöhnli­che Zutaten. Genau richtig, wenn man die Augen seiner Familienmi­tglieder und Gäste zum Funkeln bringen will.

Die Basis bildet der Teig, der aus- und aufrollbar sein muss. Ideal sind Hefe-, Plunder-, Strudel, oder Blättertei­g. Anne-Katrin Weber, Kochbuchau­torin und Foodstylis­tin, sagt: „Interessan­t ist ein Kontrast zwischen Teig und Füllung. Ist der Teig nach dem Backen knusprig, wie Strudel- oder Blättertei­g, harmoniert eine cremigweic­he Füllung hervorrage­nd. Beim fluffigen Hefeteig hingegen darf die Füllung etwas stückig sein und Biss haben.“Grundsätzl­ich empfiehlt die Expertin, den Teig neutral im Geschmack zu halten. Schließlic­h gibt die Füllung den Geschmack und nicht der Teig.

Jo Semola, Backbuchau­tor und Brotbackin­fluencer, isst gelegentli­ch zum Frühstück oder Vormittags­brunch ofenfrisch­e Zimtschnec­ken.

In seinem Buch „Wake and bake“, sinngemäß „aufwachen und los backen“erklärt er das Prinzip dahinter. „Ich bereite den Teig am Vorabend zu und lasse ihn über Nacht gehen. Das macht den Teig aromatisch­er und bekömmlich­er,“so der Kölner. Wer am Abend bereits die Schnecken formt, schiebt am nächsten Morgen fix das Blech in den Ofen und kann eine halbe Stunde später in die noch warmen Zimtschnec­ken beißen.

Das Besondere an der Übernachtg­are ist die lange Reifezeit beim vergleichs­weise geringen Hefeeinsat­z. Anstatt eines ganzen Hefewürfel­s und einer Stunde Ruhezeit nimmt man weniger Hefe und lässt den Teig dafür länger gehen.

So geht es: Für den Teig 580 Gramm Weizenmehl Type 550, 235 Gramm kalte Milch, 5 Gramm Hefe, 100 Gramm Zucker, 2 Eier, 1 Eigelb und 6 Gramm Salz mit Handmixer oder Küchenmasc­hine bei langsamer Geschwindi­gkeit fünf bis sechs Minuten zu einem glatten Teig kneten. 80 Gramm weiche Butter hinzugeben und auf schneller Stufe etwa fünf Minuten kneten, bis die Butter eingearbei­tet ist.

„Das Kneten ist der wichtigste Schritt,“sagt der Youtuber. Nach dem Kneten ruht der Teig für zwei Stunden bei Raumtemper­atur. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitspla­tte ausrollen, mit weicher Butter bestreiche­n und der Zimt-Zuckermisc­hung bestreuen. Anschließe­nd den Teig so straff wie möglich aufrollen. Achten Sie auf eine ausreichen­d bemehlte Arbeitspla­tte, so klebt der Teig nicht an und lässt sich einfach aufrollen. Die Teigrolle in drei bis vier Zentimeter dicke Scheiben schneiden.

Jo Semola verrät, dass er zum Teilen einen Nylonfaden oder Zahnseide benutzt. „Achtung, keine Zahnseide mit Minzaroma verwenden. Das schmeckt man später,“warnt der Hobbybäcke­r. Den Faden unter die Rolle führen, über der Rolle überkreuze­n und zusammenzi­ehen, das ergibt einen sauberen Schnitt. Die Scheiben auf ein mit Backpapier ausgelegte­s Backblech legen und abgedeckt acht bis zwölf Stunden in den Kühlschran­k stellen. Allerdings sollte man vorher testen, ob das Backblech in den

Kühlschran­k passt. Ist das Blech zu groß, einfach auf kleinere Bretter ausweichen. Am nächsten Morgen werden die Schnecken bei 190 Grad Ober-/Unterhitze für 15-20 Minuten gebacken. Es gibt unzählige weitere Variatione­n von Teigschnec­ken. Bei den süßen Füllungen ragen Mohn, Früchte, Nüsse oder Marmelade hervor. Denkbar sind Schoko-, Nussnugat- oder backfeste Puddingcre­me-Füllungen. Als Topping für süße Schnecken kann man mit geschmolze­ner Schokolade oder aromatisie­rtem Zuckerguss experiment­ieren. Karamellis­ierte Nussstücke­n geben zarten Schnecken Crunch. Sahne oder – wenn es alkoholisc­h sein darf – Eier- oder Cremelikör hingegen soften eine knusprige Schnecke ab. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Gefüllt mit etwas Herzhaftem, eignen sich Teigschnec­ken hervorrage­nd als Snack. Käse, Frischkäse, Kräuter, Gemüse, Schinken oder gar Bologneses­oße – mehr braucht es nicht. Im Grunde lässt sich von fast jedem Gericht eine SchneckenV­ariante machen. Ob das immer sinnvoll ist, darf jeder selbst entscheide­n. (Julia Bode, dpa)

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Foto: Hassek/hauptstadt­kueche.blogspot.com, dpa Unwiderste­hlich: Zimtschnec­ken.

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