Fürs Baugebiet fehlen Grundstücke
Planung für die Stadtranderweiterung läuft weiter
Ohne Flächen gibt es nur eine halbe Stadtranderweiterung – so könnte man die Situation um das geplante Baugebiet im Südosten Königsbrunns zusammenfassen. Mit zwei Teilgebieten, Nord und Süd, die unabhängig voneinander entwickelt werden, soll die Stadt wachsen. Im Teilbereich Süd wurde laut Königsbrunns Pressesprecherin Anke Maresch „der Umgriff der zukünftigen Entwicklung festgelegt und die Überarbeitung der Planung hat begonnen.“Bei der Umgriffsfläche geht es um den Geltungsbereich eines Bauleitplanes. Im südlichen Bereich nimmt die Erweiterung also ihren Lauf. Probleme gibt es weiterhin im Norden.
Im Teilbereich Nord werde aktuell erörtert, wie ein zukünftiger Planungsumgriff aussehen kann. Damit die Stadt wirklich in südöstliche Richtung wächst, müssen die Besitzer der nötigen Flächen mitspielen. „Eine Weiterführung ist von der Verfügbarkeit von Flächen abhängig, da sich der Großteil der Flächen in Privatbesitz befindet, und kann nur in Zusammenarbeit mit den beteiligten Eigentümerinnen und Eigentümern entwickelt werden“, teilt Maresch mit.
Das Problem, das sich vor anderthalb Jahren ergeben hat, ist also weiterhin nicht gelöst. Damals gab es mehrere „Aussteiger“. Besitzerinnen und Besitzer von elf Grundstücken hatten erklärt, die notariellen Verträge zur Umlegung in diesem Baugebiet nicht unterschreiben zu wollen – nach jahrelangen Vorbereitungen. Im Frühjahr 2023 machten Sprecher aller Fraktionen ihre Enttäuschung darüber deutlich, dass dieses seit mehreren Jahren entwickelte Vorhaben so ausgebremst werde.
Im Stadtrat wurde damals entschieden, das Baugebiet vorerst nur im Südteil weiterzuentwickeln, südlich von Aumühl und Bachstraße. Für den nördlichen Teil wurde eine neue städtebauliche Konzeption erstellt, der der Stadtrat bei einer Gegenstimme zustimmte. Drei Stadträte nahmen an der damaligen Abstimmung nicht teil, weil sie durch Grundstücksbesitz im Plangebiet persönlich betroffen sind. Stellen Grundstücksbesitzer sich weiter quer, könnten sie das Projekt im Teilbereich Nord zum Scheitern bringen. Oder die Stadt zumindest zu einer deutlichen Verkleinerung der Pläne zwingen. (mit hsd)