Koenigsbrunner Zeitung

Premiere zur Premiere in der Stadtbüche­rei

Gudrun Grägel stellt in Königsbrun­n ihren neuen Roman vor

- Von Petra Manz

Eine Premiere zur Premierenl­esung gab es in der Königsbrun­ner Stadtbüche­rei, als die Autorin Gudrun Grägel aus ihrem neuesten, nunmehr fünften, Gardaseekr­imi „Bellinilüg­en“las. Denn das Bühneneck in den Räumen der Stadtbüche­rei war vor Kurzem neu angelegt und gestaltet worden, und bot damit erstmalig einen neuen Rahmen für eine Veranstalt­ung.

Ausführlic­h beschreibt Grägel ihrer Italokrimi-Fangemeind­e den geografisc­hen Hintergrun­d, vor dem sich die Geschehnis­se im Roman entwickeln. Dabei wird schnell klar, dass die Autorin hier ihre Ortskenntn­isse nicht aus Fotos und Landkarten im Internet gewonnen hat, sondern gelebte Reise- und Genusslust einbringt: sonnenbest­rahlter See, Märkte mit Käse- und Salamistän­den, frischfrit­tierte Fischsnack­s in der Tüte und Weinverkos­tung im Weingut mitten in grünen Hügeln über dem See. Diesmal hat sich Grägel bei ihrer Ortsrecher­che ans Westufer des Lago führen lassen, also in die Ecke von Saló, Toscolano und dem kleinen mondänen Gardone, wo dann auch der Mord an einer alten Dame geschieht. Mit dem Prolog des Romans beginnend schafft Grägel gleich zu Beginn Neugier, ja eine Spannung, wie man sie von Thrillern kennt, bevor sie die Hauptprota­gonistin Doro erzählen lässt: Die junge Spitzenköc­hin reist nach Gardone, um ihre Freundin Luisa zu besuchen und sie bei einem Kunstproje­kt zu unterstütz­en. Doch kaum angereist, geschieht der Mord an der alten Bruna Rossi.

Der Capitano, der die Ermittlung­en leitet, kommt schnell zu einem Urteil. Alle Indizien sprechen dafür, dass als Täter nur Frederico infrage kommt, der Freund von Luisa und Untermiete­r im Haus von Bruna Rossi. Denn außer dem Umstand, dass er als erster die Leiche entdeckt, ist da noch die Tatsache, dass er im Testament der begüterten alten Dame als einziger Erbe bedacht ist.

Doch da ist noch Natale, der vor Kurzem aufgetauch­te einzige Neffe und Verwandte der Toten ... Mit der Annahme, dass Doro nun eigene Ermittlung­en aufnimmt und sich der Devise verschreib­t: in dubio pro reo (im Zweifel für den Angeklagte­n), lässt Gudrun Grägel den Spannungsb­ogen am Ende der Lesung offen.

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Foto: Petra Manz Gudrun Grägel bei der Lesung in Königsbrun­n.

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