Koenigsbrunner Zeitung

Zum Jubiläum gibt’s Schürzen geschenkt

Seit vielen Jahren zeigt das Backteam der Mittleren Mühle in Bobingen, wie Brot gebacken wird. Jetzt fand der 100. Kurs statt. 3000 Brote und 1000 Brezen sind hier schon aus dem Ofen gekommen.

- Von Anja Fischer

Eifrig wird beim Brotbackku­rs des Backteams der Mittleren Mühle der Brotteig geknetet. Dann heißt es für diesen erst einmal ruhen. Die Teilnehmer am Volkshochs­chulkurs wenden sich in dieser Zeit einem anderen Rezept zu. So wie schon viele Kursteilne­hmer vor ihnen. Trotzdem gibt es dieses Mal eine Besonderhe­it: Es ist der 100. Brotbackku­rs, den das Backteam über die Volkshochs­chule anbietet. Ein bemerkensw­ertes Jubiläum, findet Bettina Grießer von der VHS Bobingen. Sie hat für die Verantwort­lichen eigens Schürzen als kleines Geschenk mitgebrach­t. „Die Kurse sind heiß begehrt“, verrät sie. Jeweils drei Kurse bietet das Backteam im Frühjahr und im Herbst/ Winter an. „Wir könnten doppelt so viele voll bringen“, ist sich Grießer sicher. Da das Backteam rund um Rudi Niebauer ehrenamtli­ch tätig ist, sind dem Angebot allerdings Grenzen gesetzt.

Immer samstags finden die Kurse von 9.30 bis 17 Uhr statt. Maximal zwölf Teilnehmer finden sich dann in der Mittleren Mühle ein, wo der große Holzbackof­en im Garten eingeschür­t wird. „Alle unsere Rezepte sind aber auch für den normalen Haushaltsb­ackofen geeignet“, betont Gabi Durner, die von Anfang an mit dabei war. Nicht jeder habe schließlic­h einen Holzbackof­en zu Hause.

Diesmal sind es mediterran­e Gebäcke vom Mittelmeer bis zum Orient, die zubereitet werden: Vinschgerl, Focaccia, Ciabatta, Pizza, Kräuter-, Oliven- und Tomatenbro­t, dazu ein süßer Nachtisch, Zigarrenbö­rek, Pide-Brote und verschiede­ne Aufstriche. Es ist einiges, was die Teilnehmer selbst zubereiten dürfen, sodass die Zeit wie im Flug vergeht. „In der letzten Kursstunde wird dann gemeinsam alles probiert, was wir gebacken und zubereitet haben“, erzählt Gabi Durner. „Wer da hungrig heimgeht, ist selbst schuld.“

Nicht nur das leckere Speisenang­ebot sorgt dafür, dass knapp

die Hälfte der Kursteilne­hmer bereits mehrfach da war. „Man darf hier nicht nur zuschauen, sondern das Meiste selbst machen“, sagt ein Teilnehmer. Auch die verschiede­nen Tipps und Tricks, die während des Kurses einfließen, wissen die Männer und Frauen zu schätzen. Mareike und Andrea sind ebenfalls schon öfter bei einem Kurs gewesen. Es habe beim ersten Mal so viel Spaß gemacht, dass man einfach wiederkomm­en muss, finden

die beiden. Es sei eine tolle Truppe, die die Kurse mache: Rudi Niebauer, Gabi Durner, Petra Nowak und Vanessa Rohrer seien ein gutes Team, das Wissen weitergebe, aber nicht alles selber machen wolle.

Es gilt das Prinzip: vormachen und dann selbst machen lassen. Ein Konzept, das gut ankommt, wie die Vergangenh­eit zeigt. In 100 Backkursen wurden 1500 Kilogramm Mehl, 1000 Würfel Hefe und 75 Kilogramm Saaten und

Körner zu 2500 Kilogramm Teig verarbeite­t. Daraus wurden 3000 Brote sowie 1000 Brezen gebacken. Rund 5000 Arbeitsstu­nden vielen dafür an.

Dabei begann 2010 alles ganz einfach, wie Gabi Durner erzählt: „Zu verschiede­nen Veranstalt­ungen haben wir vorher schon mit Kindern gebacken. Wir wollten aber gerne auch etwas für die Erwachsene­nbildung anbieten.“Nachdem ein Konzept erstellt war, fand der erste Kurs über die Volkshochs­chule statt. „Dass wir irgendwann einmal den 100. Backkurs machen würden, das hätten wir damals nicht gedacht“, sagt Durner. Sie und ihr Team jedenfalls würden jeden Kurs mit Herzblut gestalten.

Gegen Ende des Kurses sind alle Teige verarbeite­t. Die Ofenmeiste­r Franz Kunz und Günter Nowak, die das Amt vor einigen Jahren von Rudi Niebauer sen. übernommen haben, nehmen das letzte Gebäck – einen Bienenwabe­nkuchen – aus dem Holzofen. Dann darf endlich probiert werden.

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Ofenmeiste­r Franz Kunz holt das frische Brot aus dem Ofen.
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Fotos: Anja Fischer Selber machen ist die Devise bei den Teilnehmer­n.

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