Bald steht der Stahl-Maibaum
Einige Traditionen bleiben erhalten, auch wenn das Material des Maibaums sich in Königsbrunn ändert: Das sind die Fakten zur Stahlvariante.
Stahl statt Holz. Der neue Königsbrunner Maibaum, der am Samstagmittag aufgestellt wird, bekommt dennoch traditionellen Schmuck. Am 1. Mai wird unter dem Baum getanzt. Grund für den Materialwechsel ist laut Trachtenverein vor allem die Sicherheit. Was über den Stahlmaibaum bisher bekannt ist und wieso er aktuell an einem geheimen Ort lagert.
Am Samstag, 20. April, wird der Maibaum zur Mittagszeit traditionell mit dem Pferdegespann zu seinem Fundament gebracht. Ab dem Kreisverkehr Süd begleiten die Trachtler und die Blaskapelle das Gespann, wie Stadt-Pressesprecherin Anke Maresch mitteilt. Beim Aufstellen auf dem Marktplatz
hilft die Feuerwehr. Zuschauerinnen und Zuschauer werden gebeten, Abstand zu halten. Aus Sicherheitsgründen.
Sicherheitsgründe sind es laut dem Trachtenverein auch, die zur Entscheidung für das neue Material geführt haben. Denn Unfälle wie 2020, als Orkan Sabine den Holzmaibaum zum Umstürzen brachte, sollen mit dem Stahlmaibaum nicht mehr vorkommen.
Um eine andere Art von Sicherheitsaspekt geht es bei einem möglichen Maibaum-Diebstahl, der verhindert werden soll. Inwiefern der Stahlmaibaum diebstahlsicher gelagert ist oder gar den genauen Ort, wollen Stadt und Trachtenverein nicht verraten. Zu sehr in Sicherheit können sich auch Städte, die sich für die Stahlvariante entschieden haben, nie sein. Das zeigt das Beispiel Aichach. Hier ist der
Baum schon lange nicht mehr aus Holz. Dennoch waren die Sielenbacher Maibaumfreunde trotz des Gewichts von fast drei Tonnen im Jahr 2012 mit dem Klau erfolgreich.
Der Königsbrunner Baum ist 20 Meter lang, hohl, hat unten einen Durchmesser von 36 Zentimetern, oben 17. Aus dem Tiefbauamt heißt es, er sei nicht schwerer als ein Holzmaibaum. Verziert wird er vom Trachtenverein mit vergoldeter Kugel, Krone, Zunfttafeln, weiß-blauem Kranz mit Wappen und einer Spruchtafel.
Am Wochenende und vor allem in den kommenden Jahren und Jahrzehnten wird sich zeigen, ob die 45.000 Euro, die zuvor für die Gemeindestraßen eingeplant waren, für den neuen Stahlbaum und das passende Fundament gut investiert sind.