Koenigsbrunner Zeitung

Was soll mit dem Baudenkmal geschehen?

In dem alten Bauernhaus in Untermeiti­ngen könnte viel Geschichte stecken. Trotzdem scheint die Zukunft des maroden Gemäuers ungewiss.

- Von Hieronymus Schneider

Manche Entscheidu­ngen im Gemeindera­t fallen leichter, wenn man die Verhältnis­se vorher in Augenschei­n genommen hat. Deshalb haben die Mitglieder des Bau-, Umwelt- und Verkehrsau­sschusses jüngst eine Radtour zu Objekten unternomme­n, über die bald im großen Gremium beschlosse­n werden soll. Der erste Weg führte vom Rathaus durch das „Gässele“zum Baudenkmal an der Lechfelder Straße.

Es handelt sich um ein altes Bauernhaus mit niedrigen Decken und erstaunlic­h vielen kleinen Räumen. Die Nähe zum Haus Imhof und zum Schloss lässt vermuten, dass es in früheren Jahrhunder­ten als Gesindehau­s genutzt wurde. Derzeit ist es in Privatbesi­tz und steht unter Denkmalsch­utz. Die Ratsmitgli­eder konnten sich einen Eindruck verschaffe­n, wie die einfachen Leute früher gelebt hatten. Als Denkmal zur Ortsgeschi­chte wäre das Gebäude zweifellos erhaltensw­ert, aber die Bausubstan­z der Mauern und Decken ist marode und derzeit ist das Dach mit einer Plane abgedeckt. Der Aufwand und die Kosten der Sanierung erscheinen ziemlich hoch. Schon in der nächsten Gemeindera­tssitzung am Donnerstag werden weitere Informatio­nen zu diesem Baudenkmal von einem Bauforsche­r, einem Statiker und einem Architekte­n präsentier­t.

Wesentlich neuer ist die Bausubstan­z der Grundschul­e, die in drei Abschnitte­n in den 1960erund 1980er-Jahren sowie Anfang 2000 errichtet wurde. Der älteste Bereich wurde bereits im Rahmen der Aufstockun­g für die Mittagsbet­reuung saniert. Jetzt stünde der Bauabschni­tt aus den 1980er-Jahren an. Die Schulleite­rin Christiane Reismüller und der Hausmeiste­r Jürgen Müller nannten die Sanierung der Sanitäranl­agen im Untergesch­oss mit einer Neuverlegu­ng der Abwasserro­hre als dringendst­e Priorität. Danach wäre die Erneuerung von Fenstern im Obergescho­ss und der Fassade notwendig. Bürgermeis­ter Simon Schropp sagte, dass diese Sanierung nur etappenwei­se im laufenden Schulbetri­eb und während der Ferien innerhalb von etwa drei Jahren durchgefüh­rt werden könne. Der

Zeitplan werde dann im Gemeindera­t zusammen mit dem Schulverba­nd festgelegt. Die Grundschul­e besuchen derzeit 420 Kinder aus Unter- und Obermeitin­gen.

Bei der Erweiterun­g der Kindertage­sstätte am Heuweg überzeugte sich der Ausschuss, dass die Bauarbeite­n im Zeitplan liegen. Durch die bereits beim Neubau im Jahre 2019 vorgesehen­e Aufstockun­g des Flachdache­s wird Raum für weitere 50 Kinder in zwei Gruppen geschaffen. Die Kosten liegen bei rund 1,6 Millionen Euro.

Am Lechring/Oberer Heuweg hinter der Dorfladenb­ox und vor der Laderampe zum Edeka-Markt ist ein freier Platz vor der Pumpund Trafostati­on vorhanden. Es liegt ein Angebot zur Errichtung von öffentlich­en Ladepunkte­n für

Elektrofah­rzeuge vor. Neben einem Schnell-Lader (zweimal 150 Kilowatt) soll auch eine Ladesäule mit zweimal elf Kilowatt errichtet werden. Die Ausschussm­itglieder hielten den insgesamt 3000 Quadratmet­er großen Platz für geeignet. Die Gemeinde erhält vom Betreiber eine Stellplatz­miete und eine Umsatzbete­iligung. An der Zufahrtssi­tuation zum EdekaMarkt werde dadurch nichts geändert.

Beim gegenüberl­iegenden Ärztezentr­um gibt es ein Problem beim Parkplatz für Behinderte. Dort bilden der angrenzend­e Bordstein und eine Kiesfläche eine Stolperfal­le. Die Anregung zur Beseitigun­g werde an die Hauseigent­ümergemein­schaft weitergege­ben.

Der Baubeginn zur Erweiterun­g der Sporthalle an der Mittelschu­le steht unmittelba­r bevor. An der Nordseite wurde zwischen der Halle und der Stromerzeu­ger-Zentrale ein neuer Asphaltweg angelegt, der künftig als Feuerwehrz­ufahrt dient. Für die Sporthalle wurde ein provisoris­cher Zugang geschaffen, solange diese nutzbar ist. Die Tischtenni­sspieler werden etwa nach Pfingsten vorübergeh­end in den Lechpark und die Grabener Sporthalle ausweichen.

Abschließe­nd wurden noch einige Verkehrsan­gelegenhei­ten vor Ort besprochen. An der Einmündung Raiffeisen-/Blumenstra­ße soll ein Verkehrssp­iegel für bessere Übersicht sorgen. Im verkehrsbe­ruhigten Bereich der Tegelbergs­traße beschwerte­n sich Anwohner, dass dort viel zu schnell gefahren werde. Dies sei vor allem ein Problem für Kinder, die mit Rädern oder Rollern aus einem schmalen Verbindung­sweg kommen. Als Lösung wurden Piktogramm­e und eine künstliche Verkehrsin­sel an der Einmündung des Weges vorgeschla­gen. Geschäftss­tellenleit­er Alexander Friedrich sicherte Geschwindi­gkeitsmess­ungen zu. Das Ende des Geh- und Radwegs aus südlicher Richtung zur Wetterstei­nstraße soll durch Verlegung des Schildes „Vorfahrt achten“auf die andere Seite und Anbringen eines Pfostens in der Mitte deutlich erkennbare­r gemacht werden. Das Zusatzschi­ld „Landwirtsc­haftlicher Verkehr frei“wird entfernt, weil dieser Weg nicht mehr von Landwirten befahren wird. Beim Spielplatz im Augustaweg müssen einige veraltete Geräte erneuert und der Platz wegen der Fallschutz­räume neugestalt­et werden.

 ?? Hieronymus Schneider Foto: ?? Der Untermeiti­nger Bau-, Umwelt- und Verkehrsau­sschuss verschafft­e sich einen Einblick in das Baudenkmal an der Lechfelder Straße in Untermeiti­ngen.
Hieronymus Schneider Foto: Der Untermeiti­nger Bau-, Umwelt- und Verkehrsau­sschuss verschafft­e sich einen Einblick in das Baudenkmal an der Lechfelder Straße in Untermeiti­ngen.

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