Was soll mit dem Baudenkmal geschehen?
In dem alten Bauernhaus in Untermeitingen könnte viel Geschichte stecken. Trotzdem scheint die Zukunft des maroden Gemäuers ungewiss.
Manche Entscheidungen im Gemeinderat fallen leichter, wenn man die Verhältnisse vorher in Augenschein genommen hat. Deshalb haben die Mitglieder des Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschusses jüngst eine Radtour zu Objekten unternommen, über die bald im großen Gremium beschlossen werden soll. Der erste Weg führte vom Rathaus durch das „Gässele“zum Baudenkmal an der Lechfelder Straße.
Es handelt sich um ein altes Bauernhaus mit niedrigen Decken und erstaunlich vielen kleinen Räumen. Die Nähe zum Haus Imhof und zum Schloss lässt vermuten, dass es in früheren Jahrhunderten als Gesindehaus genutzt wurde. Derzeit ist es in Privatbesitz und steht unter Denkmalschutz. Die Ratsmitglieder konnten sich einen Eindruck verschaffen, wie die einfachen Leute früher gelebt hatten. Als Denkmal zur Ortsgeschichte wäre das Gebäude zweifellos erhaltenswert, aber die Bausubstanz der Mauern und Decken ist marode und derzeit ist das Dach mit einer Plane abgedeckt. Der Aufwand und die Kosten der Sanierung erscheinen ziemlich hoch. Schon in der nächsten Gemeinderatssitzung am Donnerstag werden weitere Informationen zu diesem Baudenkmal von einem Bauforscher, einem Statiker und einem Architekten präsentiert.
Wesentlich neuer ist die Bausubstanz der Grundschule, die in drei Abschnitten in den 1960erund 1980er-Jahren sowie Anfang 2000 errichtet wurde. Der älteste Bereich wurde bereits im Rahmen der Aufstockung für die Mittagsbetreuung saniert. Jetzt stünde der Bauabschnitt aus den 1980er-Jahren an. Die Schulleiterin Christiane Reismüller und der Hausmeister Jürgen Müller nannten die Sanierung der Sanitäranlagen im Untergeschoss mit einer Neuverlegung der Abwasserrohre als dringendste Priorität. Danach wäre die Erneuerung von Fenstern im Obergeschoss und der Fassade notwendig. Bürgermeister Simon Schropp sagte, dass diese Sanierung nur etappenweise im laufenden Schulbetrieb und während der Ferien innerhalb von etwa drei Jahren durchgeführt werden könne. Der
Zeitplan werde dann im Gemeinderat zusammen mit dem Schulverband festgelegt. Die Grundschule besuchen derzeit 420 Kinder aus Unter- und Obermeitingen.
Bei der Erweiterung der Kindertagesstätte am Heuweg überzeugte sich der Ausschuss, dass die Bauarbeiten im Zeitplan liegen. Durch die bereits beim Neubau im Jahre 2019 vorgesehene Aufstockung des Flachdaches wird Raum für weitere 50 Kinder in zwei Gruppen geschaffen. Die Kosten liegen bei rund 1,6 Millionen Euro.
Am Lechring/Oberer Heuweg hinter der Dorfladenbox und vor der Laderampe zum Edeka-Markt ist ein freier Platz vor der Pumpund Trafostation vorhanden. Es liegt ein Angebot zur Errichtung von öffentlichen Ladepunkten für
Elektrofahrzeuge vor. Neben einem Schnell-Lader (zweimal 150 Kilowatt) soll auch eine Ladesäule mit zweimal elf Kilowatt errichtet werden. Die Ausschussmitglieder hielten den insgesamt 3000 Quadratmeter großen Platz für geeignet. Die Gemeinde erhält vom Betreiber eine Stellplatzmiete und eine Umsatzbeteiligung. An der Zufahrtssituation zum EdekaMarkt werde dadurch nichts geändert.
Beim gegenüberliegenden Ärztezentrum gibt es ein Problem beim Parkplatz für Behinderte. Dort bilden der angrenzende Bordstein und eine Kiesfläche eine Stolperfalle. Die Anregung zur Beseitigung werde an die Hauseigentümergemeinschaft weitergegeben.
Der Baubeginn zur Erweiterung der Sporthalle an der Mittelschule steht unmittelbar bevor. An der Nordseite wurde zwischen der Halle und der Stromerzeuger-Zentrale ein neuer Asphaltweg angelegt, der künftig als Feuerwehrzufahrt dient. Für die Sporthalle wurde ein provisorischer Zugang geschaffen, solange diese nutzbar ist. Die Tischtennisspieler werden etwa nach Pfingsten vorübergehend in den Lechpark und die Grabener Sporthalle ausweichen.
Abschließend wurden noch einige Verkehrsangelegenheiten vor Ort besprochen. An der Einmündung Raiffeisen-/Blumenstraße soll ein Verkehrsspiegel für bessere Übersicht sorgen. Im verkehrsberuhigten Bereich der Tegelbergstraße beschwerten sich Anwohner, dass dort viel zu schnell gefahren werde. Dies sei vor allem ein Problem für Kinder, die mit Rädern oder Rollern aus einem schmalen Verbindungsweg kommen. Als Lösung wurden Piktogramme und eine künstliche Verkehrsinsel an der Einmündung des Weges vorgeschlagen. Geschäftsstellenleiter Alexander Friedrich sicherte Geschwindigkeitsmessungen zu. Das Ende des Geh- und Radwegs aus südlicher Richtung zur Wettersteinstraße soll durch Verlegung des Schildes „Vorfahrt achten“auf die andere Seite und Anbringen eines Pfostens in der Mitte deutlich erkennbarer gemacht werden. Das Zusatzschild „Landwirtschaftlicher Verkehr frei“wird entfernt, weil dieser Weg nicht mehr von Landwirten befahren wird. Beim Spielplatz im Augustaweg müssen einige veraltete Geräte erneuert und der Platz wegen der Fallschutzräume neugestaltet werden.