Ein wichtiges Urteil
In München ist ein Prozess zu Ende, der viele Menschen beschäftigt hat
In der vergangenen Woche hat ein Gericht in München ein Urteil gefällt, über das die Menschen in ganz Deutschland gesprochen haben. Es ging dabei um eine Frau namens Beate Zschäpe, die du auf dem Bild siehst. Sie war Mitglied in einer Gruppe, die NSU genannt wird. Das ist die Abkürzung für „Nationalsozialistischer Untergrund“. Diese Gruppe hat in den Jahren 2000 bis 2007 viele Mordanschläge auf Menschen mit Migrationshintergrund verübt. Also auf Menschen, die aus anderen Ländern nach Deutschland gekommen sind, oder deren Familien aus anderen Ländern stammen. Dabei sind zehn Menschen ums Leben gekommen.
Als die Polizei 2011 entdeckte, dass die Gruppe hinter diesen Anschlägen steckte, nahmen sich die beiden anderen Mitglieder der Gruppe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, das Leben. Beate Zschäpe wurde verhaftet und vor Gericht gestellt. Fünf Jahre lang verhandelte das Gericht darüber, welche Strafe Beate Zschäpe bekommen soll. Dabei musste unter anderem geprüft werden, wie viel sie von den Mordanschlägen wusste und ob sie wirklich daran beteiligt war. Vergangene Woche wurde Beate Zschäpe nun zu lebenslanger Haft verurteilt. Das bedeutet in Deutschland allerdings nur 15 Jahre Gefängnis. Weil die Taten, die sie begangen hat, besonders schlimm waren, muss sie aber voraussichtlich etwas mehr als 20 Jahre ins Gefängnis.
Viele Menschen waren erleichtert, dass der Prozess jetzt vorbei ist, aber die Familien der Opfer des NSU sind mit dem Ergebnis nicht so richtig zufrieden. Sie sagen, dass zum Beispiel nicht geklärt wurde, welche Rolle die deutschen Behörden spielten, die in dem Fall ermittelt haben. Es wird nämlich vermutet, dass vieles über die Gruppe schon vor 2011 bekannt war, aber nichts unternommen wurde.