Kruschelpost

Streit um Rettungssc­hiffe

- Von Nina Henrich

MITTELMEER

Sie bewahren Menschen vorm Ertrinken, doch keiner will sie aufnehmen

Seit Wochen gibt es immer wieder Nachrichte­n über Schiffe, die Menschen auf dem Mittelmeer vor dem Ertrinken gerettet haben und dann keinen Hafen finden, zu dem sie diese Menschen bringen dürfen. Die Länder Italien und Malta weigern sich immer öfter, die geretteten Flüchtling­e aufzunehme­n, weil sie mit den vielen Menschen überforder­t sind.

Die Flüchtling­e fahren meist in dem afrikanisc­hen Land Libyen mit Schlauchbo­oten los, die für die Fahrt über das Mittelmeer überhaupt nicht geeignet sind. Freiwillig­e Helfer mit großen Rettungssc­hiffen holen die Menschen aus dem Meer, wo sie sonst oft ertrinken würden. Weil der Weg nach Italien und Malta am kürzesten ist, wurden die Geflüchtet­en bisher meist dorthin gebracht. Die Länder fordern schon lange, dass die Flüchtling­e gerechter auf andere europäisch­e Länder verteilt werden müssen. Doch darüber gibt es zwischen den Ländern Streit. Jetzt hat Italien gedroht, gar keine Geretteten mehr aufzunehme­n.

Manche Politiker sagen, wenn es auf dem Meer keine Helfer mehr gibt, treten die Flüchtling­e die gefährlich­e Fahrt über das Mittelmeer erst gar nicht an. Viele glauben aber: Vor Armut und Krieg werden die Menschen weiterhin fliehen, egal wie aussichtsl­os und gefährlich ihre Reise ist. Ohne die Rettungssc­hiffe werden sie ertrinken, so wie es schon Tausenden Flüchtling­en passiert ist. Deswegen gehen im Moment auch in Deutschlan­d viele Menschen auf die Straße, die fordern: Rettet die Menschen im Mittelmeer!

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