Wie im Märchen
Schloss Neuschwanstein sollte aussehen
wie eine Burg des Mittelalters
Hoch über Hohenschwangau bei Füssen im Allgäu thront Schloss Neuschwanstein, eines der bekanntesten Schlösser Deutschlands. Es steht auf einem zerklüfteten Felsen und sieht mit seinen vielen Türmchen, Giebeln und Balkonen wirklich wie ein Märchenschloss aus.
Der bayerische König Ludwig II. (der Zweite) ließ Neuschwanstein im Stil alter deutscher Ritterburgen erbauen. Der Bau sollte ursprünglich drei Jahre lang dauern, doch Ludwig hatte immer mehr Wünsche und Ideen, und so dauerte es viel länger als geplant und wurde immer teurer. Ab 1869 waren 23 Jahre lang Hunderte von Handwerkern und Arbeitern auf der Baustelle beschäftigt.
Leider erlebte der König die Fertigstellung seines Märchenschlosses nicht – er starb 1886 mit nur 39 Jahren unter geheimnisvollen Umständen im Starnberger See.
Der menschenscheue König wollte auf seinem Schloss eigentlich keine Gäste empfangen. Doch weil der Bau so teuer war, ließ der Staat schon sechs Wochen nach seinem Tod Besucher zu. Von den Eintrittsgeldern konnte man schließlich die Schulden bezahlen, die Ludwig für den Bau gemacht hatte.
Heute ist Schloss Neuschwanstein ein Besuchermagnet: Jährlich wird es von etwa 1,5 Millionen Menschen besucht. Und es hat sogar Filmgeschichte geschrieben: Für den Us-filmemacher Walt Disney diente Neuschwanstein als Inspiration für die Kulissen seiner Zeichentrickfilme wie Cinderella und Dornröschen. Zudem trägt seine Produktionsfirma das Schloss im Firmenlogo.