Umzug ins Glück
Ein Haus in der Stadt sollte es sein, ein Landsitz ist es geworden. Kristina und Johannes Axelsson feiern bald ihr zweites Weihnachtsfest an einem Ort, der ihnen vielleicht auf ewig das allerschönste Geschenk sein wird.
Still, still, still, weil`s Kindlein schlafen will ... So einfach ist das hier nicht. Die Idylle und das beinahe geräuschlose Schneetreiben, das dieses Holzhaus umgibt, werden sanft von der leisen Melodie des Windes begleitet. Und dann sind da ja auch noch Adelina (2), Samuel (9) und Patrik (11), die die Stille mit ihrem herzigen Kinderlachen durchbrechen. Sie sind bis unters Kinn in warme Winterkleidung gepackt. Die Brüder ziehen ihre Schlitten auf einen kleinen Hügel des Grundstücks, von dem aus sie dann, unter dem neidvollen Blick der kleinen Schwester, herabsausen. Noch vor zwei Jahren waren sie Stadtkinder und eigentlich hätte das auch so bleiben sollen. „Wir waren zwar tatsächlich auf der Su- che nach einer größeren Bleibe“, erzählt ihre Mutter, „aber die hätte in derselben Stadt sein sollen.“Kristina und ihr Mann Johannes sind Lehrer. Sie waren es gewohnt mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren und auf dem Heimweg geschwind alles zu besorgen, was die fünfköpfige Familie so für den Alltag braucht. „Wir haben die Möglichkeiten des modernen Stadtlebens immer in vollen Zügen ausgeschöpft“, erinnert sich der Familienvater. Frust kam erst bei der Wohnungssuche auf. „Als uns schließlich die dunkelsten Löcher zu absolut überhöhten Preisen angeboten wurden, entdeckten wir in einer Annonce ein wirklich schnuckeliges Landhaus“, erinnert sich die dreifache Mutter. Die Hemmungen, dort wirklich hinzufahren, waren groß. Doch nur einmal vorbeischauen kostet ja
Äpfel, rotbackige Ein paar Grün und etwas nnenzapfen Ta es nicht für - mehr braucht Winterdeko natürliche die
nichts. Schauen wollten viele. Als das Paar zum Grundstück kam, reihten sie sich in eine Autoschlange potentieller Käufer ein. „Spätestens da war uns dann klar, dass wir es mit einem besonderen Haus zu tun haben“, so Kristina. Schon beim ersten Gang durch die Räume war es um die beiden geschehen. Auf zwei Stockwerken und einer Wohnfläche von knapp 150 Quadratmetern sahen sie plötzlich ihre Zukunft vor sich. Und die sollte anders sein, als bisher angenommen. Sie gaben ein Angebot ab und erhielten tatsächlich den Zuschlag. Ein Jahr lang wurde das
Haus dann nach ihren Wünschen saniert. „Wir trennten uns von allen modernen Sachen und passten die Einrichtung der Umgebung an“, erklärt Johannes. Denn sowohl das Haus als auch das Drumherum sind ländlich geprägt. So hielt der helle skandinavische Wohnstil Einzug. In der alten Scheune des Grundstücks fanden sie viele Dinge, die die Vorbesitzer zurückgelassen hatten. Es spielte für die beiden keine Rolle, ob es sich dabei um antike Möbel oder um alte Holzkisten handelte. Vieles wurde mit wenig Aufwand aufgehübscht und fand wieder einen Platz im Haus. Bald feiert die Familie hier ihr zweites Weihnachtsfest und natürlich können es vor allem die Kinder kaum erwarten, bis ihre Mutter wieder den Adventskalender bestückt und jedes Zimmer winterlich schmückt. Bei der Deko beschränkt sie sich auf wenige wiederkehrende Farben. Und das typisch skandinavische Dreamteam aus Weiß und Rot wird auch in diesem Haushalt nicht getrennt, sondern darf sich vor allem in den Wintermonaten in voller Pracht entfalten. An den Feiertagen freut das auch die Verwandtschaft, die dann aus Städten angereist kommt, um in den Wäldern Nordschwedens ein paar ruhige Tage im Kreise ihrer Liebsten zu verbringen. Aber am wichtigsten ist dabei immer der Schnee. „Mit Schnee ist an Weihnachten einfach alles viel stimmungsvoller und atmosphärischer“, ist Kristina überzeugt.
Wenn sich die Kinder im Schnee ausgetobt und ihre Schlitten im Schuppen verstaut haben, treffen sich alle wieder im Wohnzimmer vor dem Kaminfeuer. Längst riecht es überall im Haus nach Plätzchen, Bratäpfeln und Kakao. Wenn man dieses Bullerbü-Treiben so sieht, ist es schwer vorstellbar, dass ehemalige Stadtmenschen vor einem sitzen. Die Axelssons sind nach zwei Jahren im Landleben angekommen. Und zwar so gar nicht heimlich, still und leise, sondern mit ganz viel lautem Kinderlachen.