Wintermärchen
Bereits seit vier Generationen wohnt die Familie im nostalgischen Bauernhaus. Noch heute erinnern alte Möbel, Balken und Wände aus Holz an das Leben auf dem Bauernhof vor über 200 Jahren.
Edyta Hammar beobachtet von ihrem Küchenfenster aus das Schneegestöber auf dem Hof. Dicke, weiße Flocken tanzen durch die Luft, während drinnen das Feuer im Holzofen knistert. Sie liebt das alte Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert, in dem sie seit fünf Jahren lebt. Die Farm, die sich bereits in der vierten Generation im Familienbesitz ihres Mannes Marcus befindet, ist umgeben von Feldern, Wiesen und Wäldern. „Es ist wunderbar, so frei zu leben, mit all der Natur um uns herum“, erzählt Edyta. „Hier gibt es keinen Verkehr, der den Frieden stören könnte.“Als Marcus das alte Bauernhaus 2003 übernahm, war ein Großteil des Obergeschosses unbewohnbar. Sehr viele Renovierungsarbeiten waren nötig, um das Haus zu dem zu machen, was es heute ist. Doch eines war der Familie besonders wichtig: Den alten Charme des Gebäudes zu erhalten. Die vielen Möbel und Wohnaccessoires mit Patina hat Edyta bei Auktionen und auf Flohmärkten gekauft. Einige Gegenstände fand das Ehepaar auch in einer der beiden alten Scheunen, die Teil des 3500 Quadratmeter großen
„Es berührt mich zutiefst, wenn ich an die Menschen denke, die hier lebten. Für uns ist es sehr wichtig, die Atmosphäre des Hauses weitgehend zu erhalten.“
„Ich habe eine Vorliebe für Häuser mit Geschichte. Die Vergangenheit wird selten so deutlich wie in historischen Häusern.“
Grundstückes sind. Insgesamt gehören stolze 92 Hektar Land zum Anwesen. Vergangenen Sommer wurde das Haus um einen Wintergarten erweitert, der direkt an die Küche anschließt und für mehr Licht sorgt. Auch die Decken wurden freigelegt, sodass das alte Holz wieder zum Vorschein kam. „Ich hatte schon immer den Traum, Relikte derer zu finden, die einmal hier gelebt haben“, erzählt Edyta. Und tatsächlich: Als die Hausherrin eines Tages eine Diele des alten Fußbodens anhob, fand sie darunter Briefe aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Sie geben einen Einblick in die Geschichte und das Leben auf dem Bauernhof vor über 200 Jahren. Die ländliche Idylle hat sich auch im Laufe der Jahrhunderte nicht sehr verändert. In der näheren Umgebung stehen nämlich nur zwei andere Häuser. Edyta versteht sich gut mit den Nachbarn. Sie wechseln immer ein paar Worte miteinander, wenn sie auf dem Weg in den Wald ist, wo sie manchmal Blätter und Äste sammelt. Und man glaubt ihr sofort, wenn sie sagt: „Das ist Balsam für die Seele.“