Landhaus Living

Unser Inselhaus

Als Line ihren Mann Østein kennenlern­te, erfüllte sich ihr großer Wunsch: Auf einer norwegisch­en Insel zu leben.

- TEXT Ulrike Herzog/Julie Lucie Liljeroth • FOTOS Sveinung Bråthen/Heidi Holding

Einmal in einem großen Haus auf einer Insel leben: „Davon träumte ich, seit ich ein kleines Mädchen war“, erzählt Line Aarvik. „Dass mein Traum so völlig unverhofft in Erfüllung gehen würde, hatte ich aber natürlich nicht erwartet!“, lacht die fröhliche Norwegerin. Es passierte im Urlaub mit ihrem damaligen Freund und heutigen Mann Øystein. „Wir hatten uns gerade erst beim Studium in Kristiansa­nd kennengele­rnt“, erinnert sich Øystein. „In den Semesterfe­rien fuhren wir auf die Insel Karmøy im Süden Norwegens – ich wollte Line zeigen, wo ich herkomme.“Sie verbrachte­n herrliche Tage am Meer. Am letzten Abend brachte Øystein Line zu dem Haus, das seine Eltern 1974 erbaut, aber kurz darauf wieder verkauft hatten. „Er gestand mir, dass es sein Traumhaus sei und er darin eines Tages leben möchte“, so seine Frau. „Ich konnte es nicht glauben, dass unsere Träume so ähnlich waren. Genau so ein Haus hatte ich mir immer gewünscht.“Leider war das Traumhaus der beiden in festen Händen. Zudem wäre es für die zwei Studenten ohnehin unerschwin­glich gewesen.

Manchmal braucht es nur Geduld: Vor ein paar Jahren erfuhren sie schließlic­h durch Zufall, dass das Haus zum Verkauf ausgeschri­eben worden war. Sofort waren sie Feuer und Flamme und griffen zu. Nach der großen Freude machte sich jedoch schnell etwas Ernüchteru­ng breit: Neben ihrem Traumhaus hatten sie auch einen großen Berg Arbeit bekommen. „Die Dachbalken waren morsch und im Badezimmer fielen die Fliesen von den Wänden, als wir an der Außenmauer arbeiteten. Das Gebäude war seit dem Bau nicht mehr renoviert worden“, erklärt Øystein. Also machte sich das Paar ans Werk und holte sich Hilfe von Øysteins Vater, der das Haus besser kannte als jeder andere: Schließlic­h hatte er es erbaut. „Die Renovierun­g war letztendli­ch ganz einfach: Mein Vater zeigte mir, was ich zu tun hatte, und ich führte es eins zu eins aus“, lacht Lines Mann. Ein paar Monate später war das Familienne­st endlich bezugsfähi­g. Heute verströmt es moderne Gemütlichk­eit. Nichts erinnert mehr an die grünen Tapeten und roten Backsteinw­ände aus den Siebzigern. „Wie wunderbar, dass wir in unserem Kindheitst­raum unsere eigenen Kinder aufwachsen sehen.“

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 ??  ?? HELL UND GROSSZÜGIG Die Küche wurde in der Renovierun­gsphase vergrößert. Sie rissen eine Wand ein und erhielten so eine Wohnküche.
HELL UND GROSSZÜGIG Die Küche wurde in der Renovierun­gsphase vergrößert. Sie rissen eine Wand ein und erhielten so eine Wohnküche.
 ??  ?? FARBTUPFER Schlicht und doch eindrucksv­oll: Mit kleinen farbigen Akzenten erzeugt Line eine interessan­te, abwechlung­sreiche Atmosphäre.
FARBTUPFER Schlicht und doch eindrucksv­oll: Mit kleinen farbigen Akzenten erzeugt Line eine interessan­te, abwechlung­sreiche Atmosphäre.
 ??  ?? KERAMIK Kleine Schüsseln, Tassen und Kannen werden auf simplen Wandregale­n aus Holz präsentier­t.
KERAMIK Kleine Schüsseln, Tassen und Kannen werden auf simplen Wandregale­n aus Holz präsentier­t.
 ??  ?? KINDERPARA­DIES Ein bisschen Rot, ein bisschen Schwarz und ganz viel Weiß: So leicht und lässig ist das Spielzimme­r der Aarvik-Kinder.
KINDERPARA­DIES Ein bisschen Rot, ein bisschen Schwarz und ganz viel Weiß: So leicht und lässig ist das Spielzimme­r der Aarvik-Kinder.
 ??  ?? AUF ROLLEN Unbehandel­tes Holz wirkt hier als Farbtupfer – die Dielen auf dem Boden und an den Wänden hat das Paar weiß gestrichen.
AUF ROLLEN Unbehandel­tes Holz wirkt hier als Farbtupfer – die Dielen auf dem Boden und an den Wänden hat das Paar weiß gestrichen.
 ??  ?? KREIDEWEIS­S Tafeln gehören zu Lines Lieblingen. Man findet sie im ganzen Haus: für Einkaufsli­sten und Kindermale­reien.
KREIDEWEIS­S Tafeln gehören zu Lines Lieblingen. Man findet sie im ganzen Haus: für Einkaufsli­sten und Kindermale­reien.

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