Oase im weißen Sand: Pures Inselglück
Mit prächtigen Staudenbeeten, seltenen Baumarten und duftenden Kräutern hat Madelen ihren Traumgarten kreiert – den hungrigen Rentieren zum Trotz.
Mit prächtigen Staudenbeeten, seltenen Baumarten und Kräutern hat Madelen ihren Traumgarten kreiert.
Unzählige Inseln gehören zu der Gemeinde Värmsdö im Osten Stockholms, die auch gerne als „Stockholmer Schärengarten“bezeichnet werden. Eine dieser Inseln ist Ingarö, die Wahlheimat von Madelen. In den kreisförmig angelegten Blumenrabatten vor dem Haus wogt ein Blütenmeer in Weiß, Pink und Lila, bestehend aus Hortensien, Kaukasus-Vergissmeinnicht und anderen Stauden sowie Zwiebelblumen. „Ich mag klare Strukturen sehr gerne, aber auf der anderen Seite auch überbordende Blütenpracht, die dem Ganzen Natürlichkeit verleiht“, sagt die Gartenarchitektin. Seit zehn Jahren wächst ihr Garten stetig, ein Drittel der 1.500 Quadratmeter großen Grünfläche hat sie bereits in ein blühendes Paradies verwandelt. Eine stolze Leistung, denn die Bedingungen für kultiviertes Grün sind alles andere als optimal: karger, sandiger Boden, trockene Sommer und Rentiere, die nachts gerne ein Festmahl abhalten, sind große Herausforderungen – selbst für jemanden, der eine Ausbildung an der Gartenakademie absolviert hat. „Rosen sind die Lieblingsspeise der Rentiere. Um sie herum pflanze ich stark duftenden Wüstensalbei,
der hält sie fern“, sagt Madelen lachend. Das Problem mit dem Boden hat die Expertin mit ihrem großen Wissen über Pflanzen gelöst, aber auch mit harter Arbeit. 40 Tonnen Erde, Steine und Sand hat sie in den zehn Jahren per Schubkarre bewegt, Terrassen angelegt und etliche Stellen mit guter Pflanzenerde gefüllt. „Da kann ich dann auch mal Stauden setzen, an denen mein Herz hängt“, sagt sie und deutet auf eine imposante, weiße Hortensie der Sorte „Limelight“. Meistens richtet sie sich aber bei der Auswahl ihrer Pflanzen nach den Gegebenheiten. Das setzt neben Wissen auch eine gute Planung voraus. Jedem Quadratmeter ihres Gartens liegt eine Zeichnung zugrunde. Als sie begann, glich das Areal einem umgepflügten Acker. „Zuerst haben wir die Kieswege und den Rasen mit seinen sanften Rundungen angelegt. Ich mag weiche Formen“, erklärt Madelen. Dann folgte die Terrasse mit Glasanbau, wo Oliven- und Feigenbäume
„Viele Inspirationen bekomme ich von meinem Garten selbst, indem ich einfach den Wuchs der Pflanzen beobachte. “
Im Winter dient er als Gewächshaus, im Sommer bietet der Glasanbau ein schattiges Plätzchen
überwintern können, in Gesellschaft von Orchideen und Funkien. Während der südliche Gartenteil relativ flach ist, steigt das Gelände hinter dem Haus an, hier und da sieht man große Felsblöcke zwischen Bäumen und Blaubeersträuchern. „Hier gibt es noch viel zu tun“, sagt Madelen und gesteht, dass sie von einer Terrasse träumt, mit Blick in die tiefroten Baumkronen von Fächer-Ahorn und anderen seltenen Gehölzen. Jeder Bereich ihres Gartens hat seinen eigenen Charakter und seine eigene Funktion. „Schon bei der Planung sollte man überlegen, wo Ruhezonen und wo dekorative Beete entstehen sollen“, rät die Expertin. Sie selbst ist mit ihrem Werk glücklich. Stillstand? „Den wird es nie geben“, sagt die Schwedin lachend.
„Jede Bepflanzung ist genau auf die Umgebung und das Mikroklima abgestimmt.“