Das Traumhaus einfach umsetzen
Für Jessica war die Rückehr in ihren Heimatort beschlossene Sache. Als sie dort kein passendes Haus fand, setzte sie auf abenteuerliche Weise ihr Vorhaben um.
Als Jessica in ihrem schwedischen Heimatort Karlsborg kein passendes Haus fand, setzte sie auf abenteuerliche Weise ihr Vorhaben um.
Die Baugeschichte von Jessica klingt zunächst einmal etwas verrückt: Denn die sympathische Schwedin hat nicht einfach nur ein Haus gebaut: Sie hat ein Haus ab- und wieder aufgebaut. ,,Es fing damit an, dass ich mir in den Kopf gesetzt hatte, in mein Heimatdorf zurückzuziehen. Das stellte sich leider schwieriger heraus, als ich mir vorgestellt hatte.’’
Der Immobilienmarkt war leer gefegt. Es gab kein Objekt mit Geschichte, welches den Vorstellungen von Jessica entsprach. ,,Ich war wirklich mutlos, denn ich hatte so großes Heimweh, aber es gab einfach nichts, das gepasst hätte.’’ Nach einer erneuten aussichtslosen Suche kehrte Jessica mit ihrem damaligen Mann enttäuscht nach Hause zurück. ,,Es war wahrscheinlich meine Hoffnungslosigkeit: Denn auf einmal fiel mein
Blick auf ein altes Seitengebäude auf unserem Hof und ich dachte: Das hier wäre eigentlich perfekt. Könnte man nicht vielleicht ...?’’ Wie sich nach einem Anruf bei ihrem Vater, einem Handwerker, heraustellte: Ja, man könnte es tatsächlich wagen, das Haus abzureißen und wieder aufzubauen. Als Jessicas Eltern noch versprachen, einen Teil ihres großen Grundstücks für den ,,Neubau’’ abzutreten, war die endgültige Entscheidung gefallen. ,,Und damit begannen die anstrengendsten Jahre unseres Lebens’’, erzählt die Mental-Trainerin heute schmunzelnd.
Zwei Jahre dauerte alleine die Planung. Denn das urspüngliche Haus sollte erweitert werden und eine Veranda bekommen. Obwohl so viel Material wie möglich vom alten Gebäude gerettet werden konnte, war der Arbeitsaufwand enorm. ,,Mein zweiter Ehemann James und ich arbeiteten fast jeden Tag
„Wir wollten unbedingt die Seele des Hauses erhalten.“
nach Feierabend und an Wochenenden an unserem Traumhaus. Als das Obergeschoss fertig war, zogen wir mit den Kindern spontan auf die Baustelle. Das war bequemer, als in dem nicht isolierten Sommerhaus zu wohnen’’, erinnert sich Jessica.
Langsam arbeiten sie sich vor. Bei der Fertigstellung des Erdgeschosses war die Erleichterung groß. Nun kann die Familie nach zehn Jahren Bau-Odyssee das liebevoll eingerichtete Haus genießen. ,,Mir geben die Räume viel Ruhe und die Seele des Hauses ist immer noch spürbar’’, freut sich die Besitzerin. Und weitere Pläne hat sie auch schon: Ein Garten soll entstehen, auf einem Gelände, wo noch gar nichts ist. Die Herausforderung nimmt Jessica gerne an, denn wer schon mal ein Haus versetzt hat, lässt auch einen Garten mit Fliederbüschen ersprießen.