Endlich Landluft
Mari und Christian Strenghielm kehrten der Großstadt den Rücken, um auf dem Land durchzuatmen und ein neues Kapitel aufzuschlagen.
Mari und Christian kehrten der Großstadt den Rücken, um auf dem Land durchzuatmen.
Vor etwa zehn Jahren haben wir allmählich gemerkt, dass sich unsere Begeisterung für das Stockholmer Stadtleben langsam aber sicher verflüchtigt“, erinnert sich Mari Strenghielm. „Wir wollten keine Miete mehr zahlen, sondern eine Immobilie kaufen und wir wollten einen Hund. Kurz gesagt, wir wollten raus aufs Land ziehen.“Bei einem Besuch bei Freunden, die auf der Insel Dalarö an der Südostküste Schwedens lebten, war es sofort um das Paar geschehen. „Die wunderschöne Umgebung hat uns die Sprache verschlagen. Uns beiden war schlagartig klar: hier müssen wir leben“, erklärt Christian begeistert.
Angebot und Nachfrage Es wurden auf der ganzen Insel nur zwei Häuser zum Verkauf angeboten. Und für die Immobilie ihrer Träume war der Zeitraum für die Abgabe eines Kaufangebotes eigentlich schon abgelaufen. „Zum Glück durften wir dann doch noch ein
„Wir haben viel Recherche betrieben, um das Haus im alten Stil zu renovieren.“
Angebot abgeben, allerdings ohne die Wohnräume vorher gesehen zu haben“, erinnert sich Mari. Ihre riskante Strategie hat sich ausgezahlt, das Paar bekam den Zuschlag und zog, damals noch kinderlos, ein. Sie machten sich sofort ans Werk, beziehungsweise ans fleißige Werkeln.
Alles muss raus Als die beiden ihr neues Heim zum ersten Mal betraten, standen sie auf Linoleumböden und schauten auf Wände aus Spanplatten. Sofort war klar, es musste sich einiges ändern, damit der Traum vom gemütlichen Landhaus wahr werden würde. „Klar, wenn man etwas hässlich findet, muss mehr gearbeitet werden“, so Mari. „Das Gute daran ist aber, es kann nur schöner werden.“Und mit hübschem Interieur kennt sich die Skandinavierin sehr gut aus. Mari arbeitet begeistert als Stylistin und Beraterin.
„Ich streiche die Wände ständig neu. So wird es bei uns nie langweilig.“
Beim Renovieren und Einrichten ihrer Immobilie war ihr wichtig, dass sich auch die Neuerungen möglichst der Epoche des Hauses unterordneten. Ein Nachbar brachte Fotos vorbei, die bestätigten, dass es im Jahr 1884 erbaut wurde. Mari recherchierte dann, wo die Familien zu dieser Zeit ihre Kachelöfen einbauten und wie sie aussahen. Jetzt hat sie selbst einen Ofen in Antik-Chic im wohligen Wohnzimmer stehen.
Weltenbummler Bei aller Liebe und Sorgfalt zum skandinavischen Wohndesign finden sich in allen Räumen auch internationale Mitbringsel, wie Körbe aus Italien, Bilder aus Südafrika und Stücke aus dem Iran und Irak, wo Mari aufgewachsen ist. Erweitert wird die Einrichtung von vielen Möbeln die Christian, der eigentlich in der IT-Branche arbeitet, gebaut hat. „Wir haben nicht den einen, klar definierten Wohnstil“, erklärt die Stylistin. „Unser Credo ist es, nur mit Dingen zu leben, die wir wirklich sehr lieben.“
„Für mich ist unser Zuhause ein großes Interieur-Projekt. Ich liebe es sehr!“