Dauerbrenner im Haushalt Treues Emaille
Schilder, Badewannen, Geschirr - emaillierte Produkte prägen seit jeher unseren Alltag. Durch den Hype um Nachhaltigkeit liegt Emaille im Trend.
Die Cowboys im Western tranken Whiskey aus Emaille-Bechern und auf dem Land wurde die Milch einst direkt von der Kuh in die Emaille-Kanne gemolken. So verstaubt diese Vorstellungen sind, so modern ist der Verbundswerkstoff Emaille noch heute. Denn das Material wird aus rein natürlichen Rohstoffen wie Quarz, Feldspat, Borax, Soda, Pottasche und Metalloxiden gewonnen. Die Herstellung ist umweltfreundlich, die emaillierten Produkte sind langlebig und recyclebar. Gewonnen wird das Material in einem Schmelz- und Brennvorgang. Von diesem traditionsreichen Herstellungsprozess leitet sich auch der Name ab. Bis zum 17. Jahrhundert verwendetete man das Wort ,,Schmelz’’, dann hielt der französische Ausdruck für Schmelz, ,,Emaille’’, Einzug. Der glasharte Schmelzüberzug wird auf Stahl, Gusseisen oder Aluminium aufgetragen. Die Geschichte emaillierter Gegenstände reicht bis weit in die Vergangenheit zurück und hatte zunächst nichts mit Haushaltsgegenständen zu tun. Es war vielmehr das filigrane Kunsthandwerk, das dem glänzenden Emaille zu erstem Ruhm verhalf. Der Deutsche Email Verband (DEV) attestiert diesem Handwerk im 5. bis 10. Jahrhundert n. Chr. eine erste Hochphase in Byzanz. Ein Alchimist soll Emaille lange vorher, beim Versuch Gold herzustellen, versehentlich entdeckt haben. Auch wenn der Versuch scheiterte, ist Emaille in unserer Gegenwart für einen nachhaltigen Lebensstil Gold wert und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.