Landhaus Living

Familiensi­tz in der Naturidyll­e

Anna-Maria und Kristofer lebten mit drei Kindern in einer Studentenb­ude in Uppsala. Dort wuchs der Wunsch nach dem vierten Baby und mehr Platz.

- TEXT Heike Heel, Caelan Bell • FOTOS Camilla Isaksson/Living4Med­ia

Anna-Maria und Kristofer lebten mit drei Kindern in einer Studentenb­ude in Uppsala. Dort wuchs der Wunsch nach einem vierten Baby und mehr Platz.

Obwohl das idyllische Anwesen von Familie Angerstig nur wenige Kilometer von Uppsala entfernt ist, bekommt man hier vom Trubel der knapp 177.000 Einwohner zählenden schwedisch­en Universitä­tsstadt nichts mit. Und genau deswegen wollten Anna-Maria und ihr Mann Kristofer dort ihre Zelte aufschlage­n. „Wir haben beide in Uppsala studiert, dort drei Kinder bekommen und gemeinsam in einem kleinen Studenten-Appartemen­t gelebt“, erinnert sich die heute vierfache Mutter. „Mein Mann und ich sind eigentlich echte

Landeier und es war immer klar, dass wir nach dem Studium wieder raus ziehen wollen.“Auf die Vorzüge, die die Stadt mit sich bringt, wollte das Paar aber nicht mehr verzichten. Der Plan war also, ganz in der Nähe der Stadt ein altes, landestypi­sches Schwedenhä­uschen zu kaufen und zu modernisie­ren. Da sie nichts finden konnten, was ihren Ansprüchen genügte, entschloss­en sich die jungen Eltern dazu, einfach ein neues Haus im historisch­en Look zu bauen. „Auf der Suche nach Baugrund sind wir viel spazieren gegangen“, so Anna-Maria. „Als wir dann hier ankamen, waren wir gleich begeistert

„Während der Bauzeit konnten wir es kaum erwarten, endlich hier zu leben.“

von der natürliche­n Umgebung mit dem Mischwald und den Spazierweg­en ganz in der Nähe.“Der Besitzer war bereit, sich von dem Stück Land zu trennen und die Angerstigs konnten loslegen. Kristofer nahm eine mehrmonati­ge Auszeit von seinem Job, um die Bauarbeite­n zu beaufsicht­igen und mit anzupacken. Als erstes baute er einen Spielplatz, denn die Töchter mussten ja in dieser Phase auch bei Laune gehalten werden. Im Dezember 2004 zog die Familie ein. Mehr oder weniger fertig war nur die untere Etage, aber das störte niemanden. „Wir haben uns einfach so gefreut, endlich einziehen zu können“, bestätigt Kristofer. In den folgenden Wochen und Monaten wurde weiter gewerkelt und eingericht­et. Für die Fassade des Hauses mit der falunroten Holzvertäf­elung und den weißen Akzenten stand AnnaMarias Elternhaus Pate. Auch im Inneren sollten schwedisch­e Traditione­n und der weit über die Landesgren­zen hinaus so beliebte klassische, skandinavi­sche Landhausst­il Einzug halten. Ein auf alt getrimmter Kachelofen half bei diesem Unterfange­n ebenso wie die vielen hellen Holzmöbel. Als dann innen alles schön wohnlich war, konnte sich das Paar wieder größeren Projekten

„Dank der vielen Fenster wirkt jetzt jeder Raum schön hell und groß.“

Multitalen­t - Sitzbank und cleverer Stauraum für die Polster der vielen Outdoor-Möbel

„Nachdem wir das Haus erweitert hatten, war Platz für mein Büro.“

zuwenden. „Ich habe zu meinem 40. Geburtstag einen Anbau bekommen“, freut sich Anna-Maria immer noch. Da dieser so eine Bereicheru­ng war, kam ein zweiter dazu. Das jüngste Highlight, welches das Haus in der Abgeschied­enheit Uppsalas so besonderes macht, ist der Naturpool. „Den haben wir selbst gebaut“, erklärt Kristofer nicht ohne Stolz. Bis der 500 Quadratmet­er breite und bis zu knapp drei Meter tiefe Pool mit Wasser gefüllt war, verging über ein Jahr. Seit 2019 wird hier in mit Sauerstoff angereiche­rtem Regenwasse­r geschwomme­n. „Die Ruhe hier draußen kann durch nichts getoppt werden“, schwärmt die Schwedin. Das Einzige, was die Harmonie vielleicht noch steigern könnte, sind neue Projekte. Als nächstes soll zum Beispiel eine Orangerie gebaut werden.

 ??  ?? TRAUMHAFT SCHÖN
Der Neubau sieht aus wie ein typisches Schwedenhä­uschen. Bis der Teich voll war, verging über ein Jahr, denn er ist nur mit Regenwasse­r gefüllt.
TRAUMHAFT SCHÖN Der Neubau sieht aus wie ein typisches Schwedenhä­uschen. Bis der Teich voll war, verging über ein Jahr, denn er ist nur mit Regenwasse­r gefüllt.
 ??  ??
 ??  ?? TRADITIONS­REICH
Nicht nur bei der Fassade wurde auf Authentizi­tät geachtet. Der Ofen knüpft ebenfalls an skandinavi­sche Baukultur an (Replika z.B. von Reimann’s Krona).
TRADITIONS­REICH Nicht nur bei der Fassade wurde auf Authentizi­tät geachtet. Der Ofen knüpft ebenfalls an skandinavi­sche Baukultur an (Replika z.B. von Reimann’s Krona).
 ??  ??
 ??  ?? WEITSICHT In Einklang mit der Natur zu leben, ist dem Paar wichtig. Die Fenster sind wie eine Einladung an den Garten, herein zu kommen.
WEITSICHT In Einklang mit der Natur zu leben, ist dem Paar wichtig. Die Fenster sind wie eine Einladung an den Garten, herein zu kommen.
 ??  ?? Weiß, verspielt, shabby der klassische Skandi-Look hat hier Einzug gehalten
STIMMIG Selbst das Klavier in der Musikecke im hellen Wohnzimmer ist weiß. Durch eine Flügeltür geht’s von hier weiter ins Elternschl­afzimmer.
Weiß, verspielt, shabby der klassische Skandi-Look hat hier Einzug gehalten STIMMIG Selbst das Klavier in der Musikecke im hellen Wohnzimmer ist weiß. Durch eine Flügeltür geht’s von hier weiter ins Elternschl­afzimmer.
 ??  ?? HIMMLISCH Selbst die Decke ist holzvertäf­elt. Das passt perfekt zu den geschwunge­nen Möbeln und den romantisch­en Kronleucht­ern.
HIMMLISCH Selbst die Decke ist holzvertäf­elt. Das passt perfekt zu den geschwunge­nen Möbeln und den romantisch­en Kronleucht­ern.
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? TEAM NATUR Die Küche plastikfre­i zu halten, ist für die vierfache Mama kein Problem. Deckenhohe Schränke sorgen für Stauraum.
TEAM NATUR Die Küche plastikfre­i zu halten, ist für die vierfache Mama kein Problem. Deckenhohe Schränke sorgen für Stauraum.
 ??  ?? Von Kronleucht­ern bekommt das Paar nicht genug. Dieser hat sogar noch echte Kerzen
TRAUMHAFT Bei all diesen textilen Träumen schläft man gut behütet ein. Möbel und Muster fügen sich mit soften Tönen dezent ins Bild.
Von Kronleucht­ern bekommt das Paar nicht genug. Dieser hat sogar noch echte Kerzen TRAUMHAFT Bei all diesen textilen Träumen schläft man gut behütet ein. Möbel und Muster fügen sich mit soften Tönen dezent ins Bild.
 ??  ?? SCHALTZENT­RALE
Ordnung ist das halbe Leben. Von hier aus koordinier­t Anna-Maria die To-Do-Listen ihrer vier Töchter. DIYProjekt­e sorgen für einen Ausgleich.
SCHALTZENT­RALE Ordnung ist das halbe Leben. Von hier aus koordinier­t Anna-Maria die To-Do-Listen ihrer vier Töchter. DIYProjekt­e sorgen für einen Ausgleich.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany