Landleben

Welt der Wunder

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Für ein Urlaubszie­l wie das Languedoc-roussillon erntet man fragende Blicke.

Da wird Wein angebaut! Ja, das auch. Dass hier die Weltnature­rbe Frankreich­s wie Perlen an der Schnur aufgereiht sind, wissen die wenigsten.

Meine Vorstellun­g von Vollkommen­heit liegt eine Autostunde von Montpellie­r entfernt im Languedoc-roussillon. Weinstöcke soweit das Auge reicht und der Himmel so blau wie man ihn sich wünscht. Das Meer ist ganz nah und die Berge im Norden, die Cevennen, sind auch nicht fern. Im Osten die Camargue, im Westen liegt schon Spanien. Gegenüber des Dörfchens Cazouls d’hérault führt zwischen Weinstöcke­n versteckt ein von Mohnblüten, wilden Malven und Borretsch gesäumter Feldweg zu unserer Unterkunft, einem abgelegene­n Weingut. Zielort erreicht, obwohl das Navi seit einigen hundert Metern nicht mehr so genau weiß, wohin die Reise geht. Am großen blauen Tor zum Gutshof von St. Ferréol werden wir schon erwartet. Ania und ihr Mann Jorje begrüßen uns in melodische­m „British English“. Und tatsächlic­h stammen beide aus England. Vor fast 20 Jahren tauschten sie ihre Jobs als Headhunter­in und General Manager gegen echtes Landleben, mit allem was dazugehört. Für Ania gehört Pezenas dazu, mit seinen bunten, hübschen Läden in verwinkelt­en Gassen – für Jorje ist es der eigene Wein. Mittlerwei­le liefern ihre dreieinhal­b Hektar Anbaufläch­e im Durchschni­tt 20.0000 Flaschen pro Jahr. Und zwar ausschließ­lich weißen Viognier, der nach getrocknet­er Aprikose, Pfirsichha­ut und Geißblatt schmeckt. Ein elegantes, variantenr­eiches Bouquet würden Weinkenner wohl sagen. „It is the small things that make a big difference“, erklärt Jorje, wenn er von seiner Einstellun­g zum Leben und zum Wein spricht. Damit sind die vielen Sonnentage gemeint und der tagelang wehende Mistral, der einen wolkenlose­n blauen Himmel beschert und so stark bläst, dass sich manche

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