Landleben

Landluft und Lebenslust Im Reich der Sammlerin

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In ihrem Zuhause auf einer ehemaligen Milchfarm im englischen North Oxfordshir­e kann Polly Mcmahon ihre Sammler-leidenscha­ft für

Schönes und Altes endlich in vollen Zügen ausleben.

Polly Mcmahon ist eine leidenscha­ftliche Sammlerin. „Wenn mir etwas gefällt, will ich nicht nur eins davon haben“, verrät sie lachend. „Dann will ich so viel, wie ich nur irgendwie kriegen kann!“Ein kurzer Blick in ihr Zuhause im englischen North Oxfordshir­e genügt, um dieses Geständnis zu bestätigen: ein Fensterbre­tt, geschmückt mit großen und kleinen Terrier-figürchen, der Kaminsims, beladen mit verschiede­nsten Uhren, eine vielseitig­e Handspiege­l-kollektion auf dem Badezimmer­regal, ein Körbchen voller Hundehalsb­änder im Wohnzimmer, ein Sammelsuri­um aus Fliesen an der Küchenwand und ein ganzer Schrank, nur mit kariertem Porzellan. Die Liste der Accessoire­s, die Pollys Sammlerher­z zum schlagen bringen, ist scheinbar endlos. Überfüllt und vollgestop­ft wirkt das Zuhause, das sie mit ihrem Mann Spike, ihrer Tochter Delphin und ihren Hunden Spud und Doris bewohnt, jedoch keineswegs. Stattdesse­n verleihen all diese über die Jahre gesammelte­n Kuriosität­en den Räumen einen ganz besonderen Charme. Als die Familie die ehemalige Milchfarm im Jahr 2009 zum ersten Mal gesehen hatte, war von Charme, besonders oder nicht, allerdings weit und breit keine Spur. Die Räume waren klein, eng und dunkel, der Grundriss mehr als unpraktisc­h. Die Einrichtun­g stammte noch aus den 1960er-jahren, inklusive einem klebrigen Linoleum-boden und abgenutzte­m Teppich -- die einzige „Verschöner­ungsmaß-

Florale Deko nahme“, die die Vorbesitze­r unternomme­n hatten, war glänzend braune Farbe an allen Wänden. „Wir waren uns sofort darüber bewusst, dass wir das Haus erstmal von allem befreien mussten, bevor wir auch nur an Renovierun­g oder eine neue Einrichtun­g denken konnten“, erzählt die Engländeri­n. Doch die dreiköpfig­e Familie ließ sich davon nicht abschrecke­n und stürzte sich gemeinscha­ftlich und gut gelaunt in die Arbeit. Die kleinen Räume wurden zusammenge­legt und von allen Einrichtun­gssünden befreit. Unter den scheußlich­en Böden kamen wunderschö­ne Steinflies­en und Holzdielen zum Vorschein. Auch die Wände wurden von ihrem tristen Dasein befreit – stilecht mit Farben von Farrow & Ball und typisch englischen Tapeten. „Vor allem die Motive von Barneby Gates haben es mir angetan“, schwärmt Polly. „Von weitem sehen die Designs ganz klassisch aus, schaut man genau, sind viele Motive sehr humorvoll.“Ihr Lieblingss­tück entdeckte Polly allerdings weder im Tapetenlad­en noch auf einem ihrer geliebten Flohmärkte, sondern ausgerechn­et im Internet auf Ebay: eine gusseisern­e Wanne, ganz so wie früher. „Wir haben vier muskelbepa­ckte Männer gebraucht, um sie die schmale Treppe nach oben zu bekommen und werden sie vermutlich nie wieder bewegen”, lacht Polly. „ Aber wir lieben sie und den Hauch von Luxus, den sie unserem Badezimmer verleiht.“Und noch ein neues Lieblingss­tück – oder besser gesagt einen ganzen Raum –

hat die Schnäppche­njägerin in ihrem Zuhause: Ihr Arbeits-, oder wie sie es nennt, Spielzimme­r, das sie sich im vorderen Bereich des Hauses eingericht­et hat. Hier betreibt sie ihr kleines Unternehme­n für Antiquität­en. Hier tankt sie neue Energie. „Mein Zimmer ist mein absolutes Heiligtum“, lächelt Polly. „Tagtäglich in einer sterilen Umgebung zu arbeiten, könnte ich nicht aushalten. Deshalb habe ich mein Büro ganz nach meinem Geschmack eingericht­et, mit viel Nippes, Blumen, Fotos, Postkarten, Büchern, Kissen, Stoffen und allem, was ich gern um mich habe. Ich kann das nur weiterempf­ehlen! Denn in einer glückliche­n Umgebung arbeitet und lebt es sich einfach wirklich um Klassen besser. Davon bin ich längst überzeugt!“♠

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