Tiere & Pflanzen Natürliche Wetterboten „Der Sauerklee als ein echter Wetterprophet, faltet die Blätter, wenn Regen vor uns steht.“

Bevor man morgens aus dem Haus geht, hilft einem der Blick in die Wetter-app auf dem Smartphone bei der Kleiderwahl; müssen es heute die wasserfesten Stiefel sein oder tun es auch die Stoffschuhe? Sogar die Info, ob der geplante Wochenendausflug ins Wasser fällt, bekommt man dank der Wetterdienste schon Tage vorher. Früher war es oft lebensnotwendig, rechtzeitig zu wissen, ob das Wetter umschlägt. Fußmärsche, Ernteerträge, vorzeitige Wintereinbrüche – wer die Signale der Natur nicht richtig deuten konnte, wurde eiskalt überrascht.

Zeigerpflanzen lesen

Bäume, Kräuter und Blumen sind verlässliche Meteorologen. Wenn sich z.b. die Zweige der Eicheln verdächtig unter der Last ungewöhnlich vieler Früchte biegen, folgt ein recht kalter Winter. Denn der Baum sorgt für das Mehr an notwendiger Nahrung für Tiere wie Eichhörnchen. Die Spitze der Königskerze kann wie ein Wetterkompass gelesen werden. Neigt sie sich nach Osten, wird es schön werden, zeigt sie gen Westen, folgt schlechtes Wetter. Auch ob Regen zu erwarten ist, verraten viele Pflanzen. Lässt die Silberdistel ihre Blüte geschlossen, spricht das für Regen.

Der Frosch auf der Leiter

Neben Pflanzen gibt auch das Verhalten der Tiere Aufschluss über das Wetter. Sichtet man tief flie- gende Schwalben, kann getrost der Schirm aufgespannt werden. Wenn die Spinne dichtere Netze webt und auch im Herbst noch in der Wohnung weilt, folgt ein kalter Winter. Auch am Bild des Frosches auf der Leiter ist etwas Wahres dran. Klettert der Europäische Laubfrosch die Äste entlang nach oben, wird es sonnig und trocken. In luftigen Höhen fängt der Frosch die Insekten ab, die bei Wärme höher fliegen. Unser Fazit lautet also: Öfter Handys aus und Augen auf. ♠

Würde die Ernte gut ausfallen oder war sie in Gefahr und musste gerettet werden? Die Spirenzchen des Wetters konnten für Bauern existenzbedrohend sein.

Umso wichtiger war es daher früher, die Zeichen der Natur richtig zu lesen.