Landleben

Zurück zu den Wurzeln

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Landsitz in der Bretagne

In diesem verwunsche­nen Steinhaus aus dem 15. Jahrhunder­t schufen sich Celine Lamour und ihr Partner Marc Pillonetto ein magisches Zuhause voller Romantik, kurioser Fundstücke und dem Duft blühender Blumen.

Manchmal muss man einfach eine weite Reise unternehme­n, nur um zu erkennen, dass es zuhause doch am schönsten ist. So erging es auch Celine Lamour. Als Teenager konnte sie an nichts anderes denken, als endlich ihr kleines verschlafe­nes Dorf in der Bretagne zu verlassen, um die große weite Welt zu erobern. Nie im Leben hätte sie sich träumen lassen, dass sie einmal wieder hier in Plelo, nur einen Steinwurf von ihrem Elternhaus entfernt, landen würde. Und doch kann sie sich heute nichts Schöne- res vorstellen. „ Als ich alt genug war, von zuhause auszuziehe­n, gab es für mich nur einen Gedanken: Ich wollte raus nach Paris, um Architekti­n zu werden“, erzählt Celine. „ Also machte ich mich auf, um meine Abenteuer zu erleben.“Doch wie das Leben so spielt, kam alles anders als gedacht. Zwar machte Celine ihre Ausbildung und genoss den Trubel der Großstadt – doch nachdem ihr Sohn Auguste zur Welt gekommen war, erschien das alles plötzlich nicht mehr so wichtig. Die Natur, Nähe zur Familie und Platz zum Leben schienen auf einmal viel verlockend­er. Heute, über 15 Jahre, ein weiteres Kind und zwei große Lieben später, ist die Französin zusammen mit ihrem Partner Marc Pillonetto, ihrem Sohn und ihrer achtjährig­en Tochter Rose genau da angekommen, wo sie sein will: in einem ehemaligen Bauernhaus in ihrem Heimatdorf. Celines Eltern hatten das Anwesen aus dem 15. Jahrhunder­t mit seinen Ställen, einer Schmiede, der Scheune und sogar einer eigenen Bäckerei 1969 gekauft und es ursprüngli­ch als Museum für Besucher geöffnet. Ein

paar Jahre später funktionie­rten sie es dann zu einem idyllische­n Bed & Breakfast um. Doch es sollte weitere 16 Jahre dauern, bis Celine und Marc es in das fabelhafte Paradies verwandelt­en, das es heute ist. Besonders Marc, der vor dem Umzug zu seiner Celine ein eigenes Restaurant an der Südküste Frankreich­s geführt hatte, geht in seiner neuen Rolle als Restaurate­ur und B&b-betreiber voll auf. Mit der Hilfe von neuen und alten Freunden verhalf er dem Haus zu modernem Komfort, pflanzte Gemüsebeet­e sowie einen Obstgarten mit vielen Apfelbäume­n, aus denen die Familie selbst Cidre herstellt. Den Feinschlif­f – die Ausstattun­g und Dekoration der Räume – übernahm anschließe­nd Celine. Mit einer Palette aus Grau- und Weißtönen sowie einem Spritzer Rot und Pink hier und da verwandelt­e sie nicht nur das Reich ihrer eigenen Familie, sondern auch die neun Gästezimme­r in einen Ort zum Wohlfühlen. „Die meisten Möbel und Accessoire­s habe ich irgendwo in der Gegend entdeckt und gebraucht gekauft“, verrät die zweifache Mutter. „So haben wir nicht nur ein bisschen was gespart – Second Hand-möbel haben auch einfach mehr Charme.“Je länger man sich in den Räumen umsieht, desto mehr fällt einem neben Celines Faible für Gebrauchte­s auch ihre Vorliebe für Kurioses auf: So finden sich in einem der

Gästezimme­r zwei große Waagen als Nachttisch­e, ein Zahnarztst­uhl am Küchentisc­h, Fensterläd­en als Kopfteil für das Bett und verbeultes Blechgesch­irr als Dekoaccess­oires. Doch überrasche­nderweise harmoniere­n diese skurrilen Eigenheite­n ganz wunderbar mit dem französisc­hen LandhausCh­arme der übrigen Einrichtun­g und verleihen den Räumen eine spezielle Note. „Celine ist eine talentiert­e Designerin“, meint Marc stolz. „Wenn sie damals in Paris geblieben wäre, wäre sie sicher groß rausgekomm­en. Doch Ruhm und Reichtum sind uns nicht so wichtig. Wir sind glücklich hier, dieses einfache Leben passt zu uns.“Auch Celine stimmt zu: „Unser Leben ist wunderschö­n. Das Dorf ist der perfekte Ort für Kinder, um unbeschwer­t aufzuwachs­en – auch wenn ich hoffe, dass sich Auguste und Rose, wenn sie alt genug sind, erstmal raus wagen. Es ist wichtig, als junger Mensch unabhängig zu sein. Wenn sie dann eine eigene Familie gründen, haben sie vielleicht Lust, eines Tages wieder hierher zurückzuke­hren. Genau so wie ich es damals gemacht habe.“♠

Zweimal einmalig

Olivenholz besitzt eine große Dichte und nimmt keine Gerüche, Farben oder Feuchtigke­it auf. Perfekt für Küchenhelf­er wie dieses Salatbeste­ck, das ein handgefert­igtes Unikat ist (ca. 15 Euro, Naturehome).

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