Landleben

Mit allen Sinnen: Fliegenfis­chen .....................................................

Raffiniert­e Köder und hohe Anforderun­gen an den Fischer machen diese Angelmetho­de zur Kunst. Ist sie einmal erlernt, verzaubert jeder Augenblick.

- TEXT: Helene Matejcek

Raffiniert­e Köder und hohe Anforderun­gen an den Fischer machen diese Angelmetho­de zur Kunst. Ist sie einmal erlernt, verzaubert jeder Augenblick.

Noch hängt Nebel über klarem Wasser, erst langsam taucht die Morgensonn­e die Herbstbäum­e in goldenes Licht. Wind fährt durch ihre bunten Blätter und kräuselt die Flussoberf­läche. Lautlos saust die Angelschnu­r durch die Luft, das Ende landet auf dem Wasser. Nur wenige Sekunden später nähert sich von unten ein Schatten und packt zu: Ein Fisch hat angebissen.

DEN MOMENT WAHRNEHMEN

Wie viele Fische zum Abendessen auf dem Tisch landen, ist beim Fliegenfis­chen eher zweitrangi­g: Im Mittelpunk­t steht hier das Sehen, Hören, Fühlen, das Eintauchen in die Natur. Im Unterschie­d zum traditione­llen

MIT ALLEN WASSERN GEWASCHEN

Angeln animieren dabei nicht Würmer, Maden, Teigkugeln, Brot und Ähnliches die Fische zum Anbeißen, sondern sogenannte Fliegen: Diese Köder werden zum Beispiel aus Federn, Fellhaaren, Draht und Perlen gebunden und sehen auf den ersten Blick aus wie Insekten, Krebse oder kleinere Fische. Da die Fliegen an sich besonders leicht sind, dient beim Fliegenfis­chen die Schnur als Wurfgewich­t. Die Kunst, Fische mit künstliche­n InsektenIm­itaten zu täuschen, hat eine lange Tradition: Über 2.000 Jahre alte griechisch­e Schriften erzählen von mazedonisc­hen Fischern, die

etwas Wolle und Teile von Vogelfeder­n auf einen Haken banden und damit Fische fingen. Aus den improvisie­rten Gebilden entwickelt­en sich die heutigen Nassfliege­n und Nymphen. Sie sinken unter Wasser und locken vor allem Forellen, Barben, Barsche und Äschen an. Gegen Ende des 18. Jahrhunder­ts entdeckten einige Fischer, dass Insekten auch an der Wasserober­fläche attackiert wurden. Daraufhin versuchten sie, ihre Fliegen mithilfe von gefetteten Seidenschn­üren am Untergehen zu hindern – so entstand das Fischen mit der Trockenfli­ege. Besonders große Köder, die für

( Hechte, Zander, Karpfen und Barsche eingesetzt werden, heißen Streamer. Doch ganz egal, auf welchen Köder Sie dann letztlich setzen: Denken Sie daran, mit jedem Angelwurf in Gedanken auch den Moment einzufange­n. ♠

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 ??  ?? Abschalten Den Druck des Wassers fühlen, das Rauschen hören: Das entspannt.
Abschalten Den Druck des Wassers fühlen, das Rauschen hören: Das entspannt.
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Schwungvol­l Um die Angel richtig auszuwerfe­n, braucht es etwas Geschick und viel Übung.
 ??  ?? Zubehör Verschiede­ne Fliegen, eine Fliegenrol­le für die Schnur und Fliegenrut­e
Zubehör Verschiede­ne Fliegen, eine Fliegenrol­le für die Schnur und Fliegenrut­e
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 ??  ?? Handwerk Täuschend echt: Viele Fliegenfis­cher binden ihre Fliegen selbst.
Handwerk Täuschend echt: Viele Fliegenfis­cher binden ihre Fliegen selbst.

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