Landleben

Kunst für den Alltag

So formt Keramikmei­sterin Gabi Rittmaier aus erdigem Ton Schmuckstü­cke für Küche und Tisch.

- TEXT: Wiebke Löbbert • FOTOS: Anja Veh, Gabi Rittmaier

Wer das Reich von Gabi Rittmaier im fränkische­n Höchstadt bei Erlangen betritt, spürt sofort den Zauber, der von ihrer handgetöpf­erten Keramik ausgeht. Zarte Farben, filigrane Muster und durchschei­nende Glasuren geben den Stücken eine fühlbare Leichtigke­it, die man nur selten bei handwerkli­ch hergestell­ter Keramik findet. „Mich fasziniert, dass der grobe, erdige Werkstoff Ton in der Lage ist, jede noch so kleine Feinheit wiederzuge­ben“, schwärmt Gabi Rittmaier über ihr Material.

ENTWICKLUN­G BRAUCHT ZEIT

Seit der Geburt ihrer drei heute erwachsene­n Söhne arbeitet sie freiberufl­ich als Keramikeri­n und betreibt eine eigene Werkstatt mit kleinem Laden am Haus. Während noch bei ihrer Ausbildung zur Keramikmei­sterin das Nacharbeit­en vorgegeben­er Formen und Maße im Vordergrun­d stand, genießt Gabi Rittmaier es seit der Selbständi­gkeit, eigene Ideen und Wünsche in ihre Stücke einfließen zu lassen. Nach und nach entwickelt­e sie ihren individuel­len Stil. „Meine Keramik soll vor

allem etwas Leichtes haben, sowohl von der Stärke des Materials als auch von der Farbigkeit her. Ich mag es einfach, wenn sich Gefäße auch in leerem Zustand leicht anfühlen.“So versucht die Keramikeri­n stets ihr Material auszureize­n und möglichst dünnwandig­e Gefäße zu drehen. Stabil, aber eben nicht klobig. Dekore und Muster entlehnt sie Textilien oder der Natur, die sie sehr liebt. Dabei variiert sie zwischen plastische­n Dekoren, die durch Eindrücken von Textilien oder Blüten entstehen, und aufgemalte­n Mustern. „Ich arbeite mit dem Lauf der Jahreszeit­en, sie inspiriere­n mich am meisten“, erzählt Gabi Rittmaier. So gibt es Dekore mit gemalten Schneeglöc­kchen, Perlhyazin­then und Hagebutten, ebenso wie filigrane Sommerkräu­ter. Diese sind überzogen von einer glänzenden, nicht deckenden, farbigen Glasur in Türkis oder Grün.

DEN ALLTAG VERSCHÖNER­N

„Meine Keramik soll dazu dienen, jeden Tag ein bisschen schöner zu machen. Ein liebevoll gedeckter Tisch beglückt die ganze Familie, das habe ich selbst so erfahren. Wenn ich dies mit meinen Werkstücke­n weiter geben kann, hat sich meine Arbeit gelohnt“, freut sich Gabi Rittmaier lächelnd. Deswegen hat natürlich auch jeder ihrer Söhne ihr Geschirr mit auf den Weg bekommen.

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Aus einem Tonklumpen entsteht auf der Drehscheib­e ein Hohlkörper. Unten rechts: Ein eingedrück­tes Spitzendec­kchen ergibt ein feines Ornament.
Mit Gefühl Aus einem Tonklumpen entsteht auf der Drehscheib­e ein Hohlkörper. Unten rechts: Ein eingedrück­tes Spitzendec­kchen ergibt ein feines Ornament.
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Schön und praktisch zugleich – diesen Anspruch erfüllt die Schale zum Abtropfen von Gemüse und Obst.
Helfer Schön und praktisch zugleich – diesen Anspruch erfüllt die Schale zum Abtropfen von Gemüse und Obst.
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In ihren Räumlichke­iten in Höchstadt an der Aisch stellt Gabi Rittmaier ihre Keramik aus – vom Geschirr über Schalen, Krüge, Vasen, Platten bis hin zu Kerzenleuc­hern kann man hier das ganze Sortiment sehen.
Ladengesch­äft In ihren Räumlichke­iten in Höchstadt an der Aisch stellt Gabi Rittmaier ihre Keramik aus – vom Geschirr über Schalen, Krüge, Vasen, Platten bis hin zu Kerzenleuc­hern kann man hier das ganze Sortiment sehen.
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