Das Glück der ZWERGHÜHNER
Rosi, Oliv und Meisy sind immer mitten im Geschehen und halten ihre „Mama“Susie ganz schön auf Trab.
Es war an Ostern, als Susie ihre drei Hühner bei einem Züchter im Nachbardorf abholte. Zumindest dachte sie, es seien drei Hühner. Bis eines davon anfing zu krähen. Der Nachbar war wenig begeistert. Susie und ihr Mann Rudi bauten den zuvor aus Flohmarktfunden selbst gezimmerten Hühnerstall schalldicht aus, ließen die Schar morgens erst um acht Uhr hinaus statt um sechs Uhr – es half nichts. Lautstark krähte der Hahn seinen ganzen Stolz heraus, mitunter drei Stunden lang. Susie muss lachen, als sie das erzählt. „Das Ende vom Gockellied war, dass wir ihn gegen eine Henne austauschten.“Nun leben Rosi, Oliv und Meisy einträchtig in ihrer Frauen-WG zusammen, nahezu geräuschlos.
GELIEBTE MITBEWOHNER
Gerade einmal zwölf Wochen alt waren die Zwerg-Cochin-Küken bei ihrem Einzug in das Anwesen im bayerischen Breitbrunn am Ammersee. 2002 hatte Susie das von ihrem Großvater nach dem Krieg erbaute Haus mit Seeblick geerbt, zusammen mit Rudi renoviert und mit einer Holzverschalung und großen Sprossenfenstern in ein modernes Landhaus umgewandelt. Vor diese Kulisse passen die kleinen Federkugeln perfekt. „Am Anfang war mein Mann nicht gerade erpicht darauf, Hühnerhalter zu werden. Aber inzwischen ist er so verliebt in die Damen, dass wir uns morgens fast streiten, wer sie aus dem Hühnerhaus lassen darf“, erzählt Susie. Mit ihren puscheligen Federn sind sie aber auch zu drollig! Was ihre Zieheltern außerdem an ihnen schätzen, ist ihre Zutraulichkeit und dass sie den Garten nicht verwüsten. „Sie scharren mal in einem Laubhaufen, aber sie hacken nicht im Rasen“, so die Besitzerin. Zudem schmecken Meisys Eier hervorragend. „Sie sind zwar kleiner als die von anderen
Hühnerrassen, aber der gelbe Dotter ist deutlich größer und der Geschmack ist intensiver“, schwärmt Susie. Selbst die jüngste von zwei Töchtern, eine 22-jährige Veganerin, die noch mit im Haus lebt, wird bei diesem Produkt schwach – schließlich stammt es von einem glücklichen Huhn.
LEBEN WIE IM PARADIES
Vielleicht liegt die Qualität aber auch am guten Futter: Die fertig gekauften Pellets enthalten alle Nährstoffe und Vitamine, die Hühner brauchen. Als Leckerli gibt es zusätzlich Maiskörner oder körnigen Frischkäse. Nicht zu vergessen den reich gedeckten Tisch im Garten mit Kirschen im Sommer und Kräutern aus dem Bauerngarten im Winter. „Im Sommer dürfen die Damen nicht rein, sie würden mir sonst alles abfressen“, erklärt ihre Besitzerin. Wenn die Sonne untergeht, ist Schlafenszeit für die gefiederten Freunde. Vielleicht liegt ja am nächsten Morgen ein Ei im Nest? Noch ist Meisy die einzige, legefreudige Henne. Aber zum nächsten Osterfest hofft die Familie, auch Eier von Rosi und Oliv bemalen zu können.