Schwaben lösen Baby-Boom aus
Frauen in Bayern bekommen im Schnitt 1,48 Kinder. Bundesweit führend sind sie nicht
Die Frauen in Bayern bekommen im Schnitt wieder mehr Kinder. Die sogenannte Geburtenrate stieg im vergangenen Jahr auf 1,48 Kinder pro Frau, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. 2014 lag die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau noch bei 1,45 Kindern. Die Geburtenrate oder -ziffer gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn ihr Verhalten so wäre, wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren in einem Jahr.
In Bayern steigt die Geburtenrate seit 2011. Davor hatte sie mehrere Jahre lang zwischen 1,3 und 1,4 gelegen. Im vergangenen Jahr kamen im Freistaat etwa 118 200 Kinder zur Welt, das waren 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Geburtenrate stieg 2015 in allen bayerischen Regierungsbezirken.
Den höchsten Wert gaben die Statistiker für Schwaben mit 1,54 Kindern je Frau an, den niedrigsten für Oberfranken (1,41). Für ausländische Frauen werden bayernweit mit 1,83 Kindern im Schnitt deutlich mehr Geburten verzeichnet als für deutsche Frauen (1,43). Im bundesweiten Vergleich liegt der Freistaat eher hinten: In ganz Deutschland kamen im vergangenen Jahr 1,5 Kinder pro Frau zur Welt. Ähnlich hoch wie 2015 war sie zuletzt vor mehr als 30 Jahren.
Den Höchstwert unter den Ländern meldet Sachsen mit 1,59 Kindern, den niedrigsten das Saarland mit 1,38 Kindern. Um das Schrumpfen der Bevölkerung deutschlandweit aufzuhalten, wären rechnerisch 2,1 Kinder notwendig. Wie viele Kinder eine Frau tatsächlich zur Welt gebracht hat, kann nur für die Jahrgänge beantwortet werden, die das Ende des gebärfähigen Alters (statistisch 49 Jahre) erreicht haben. 2015 war das der Jahrgang 1966. Diese Frauen hatten im Durchschnitt 1,53 Kinder. 1982 waren es noch 2,2 Kinder.