Landsberger Tagblatt

Junge Flüchtling­e machen in Augsburg Ärger

Die Silvestern­acht verläuft in Bayern insgesamt recht friedlich. Mit einer Ausnahme

- VON MICHAEL HÖRMANN (mit dpa)

Augsburg/München/Kempten Während im Rest des Freistaats der Jahreswech­sel relativ friedlich über die Bühne ging, bereiteten in Augsburg einige junge ausländisc­he Männer Ärger. In einem ausführlic­hen Presseberi­cht am Neujahrsta­g listete die Augsburger Polizei mehrere Straftaten auf, für die Flüchtling­e verantwort­lich gemacht werden.

Im brutalsten Fall ging es um eine Messeratta­cke in einem Augsburger Stadtteil. Ein Iraker, der auf der Flucht ist, verletzte einen Syrer mit einem Taschenmes­ser am Oberschenk­el. Darüber hinaus gab es in der Silvestern­acht einen weiteren Angriff mit einem Messer. Bei der größten Silvesterp­arty der Stadt im Kongress am Park gerieten zwei Männer in Streit. Ein 26-Jähriger kam hinzu und stach mit einem Messer seinem Opfer in den Oberkörper. Der Verletzte musste ins Klinikum gebracht werden.

Der Kongress am Park war zuvor bereits Schauplatz einer Straftat. Ein Feuerwehrm­ann, der als Sicherheit­swache eingeteilt war, wurde gezielt von hinten mit einer Silvesterr­akete beschossen. Der Mann sei unter anderem am Auge verletzt worden, hieß es. Zunächst blieb der Feuerwehrm­ann vor Ort und verrichtet­e seinen Dienst. Auch die Rettungskr­äfte der Berufsfeue­rwehr, die dem Kollegen helfen wollten, wurden mit Silvesterk­rachern und -raketen beschossen und behindert. „Ich bin schockiert, wenn Mitbürger Silvesterr­aketen auf Mitmensche­n richten. Es macht mich traurig und fassungslo­s, Kollegen werden behindert, wenn sie helfen wollen“, sagt Sprecher Friedhelm Bechtel. Er sei maßlos enttäuscht.

Gezielte Angriffe mit Silvesterk­nallern gab es ferner in der Innenstadt. Vor allem am Königsplat­z, dem zentralen Verkehrskn­otenpunkt, wurde auf feiernde Menschen geschossen. Die Polizei spricht von drei Syrern, die dafür verantwort­lich sein sollen. Eine Frau und ein Polizeibea­mter wurden durch die Raketen leicht verletzt. Unangenehm fielen nach Auskunft der Polizei drei Afghanen in einer Diskothek auf. Sie sollen dort zwei junge Frauen belästigt haben. Die 18-Jährigen wurden mehrfach unsittlich am Gesäß begrapscht. Die Männer im Alter von 19, 21 und 37 Jahren stritten die Tat vehement ab.

In Dillingen warf eine 19-Jährige einen Böller vor einen Streifenwa­gen und löste damit eine Kettenreak­tion aus. Der Polizist am Steuer bremste und wollte wenden, um die junge Frau zur Rede zu stellen. Der Fahrer des nachfolgen­den Streifenwa­gens bemerkte das zu spät und fuhr in das Auto des Kollegen. Beide Streifenwa­gen mussten abgeschlep­pt werden. Der Schaden liegt bei rund 50000 Euro.

Die für den Jahreswech­sel fast unausweich­lichen Unfälle mit Feuerwerks­körpern blieben auch heuer nicht aus. Der schwerste Vorfall ereignete sich in Nürnberg. Dort verletzte ein 46 Jahre alter Mann mit illegalen Böllern sich selbst und sieben weitere Personen. Der Mann hatte in Tschechien sogenannte Kugelbombe­n gekauft und wollte sie mit einer selbst gebauten Abschussvo­rrichtung abfeuern. Die gesamte Vorrichtun­g explodiert­e dabei, acht umstehende Personen wurden verletzt, drei von ihnen kamen ins Krankenhau­s.

Am Sonntagnac­hmittag erlitt ein Elfjährige­r in München beim Entzünden eines Böllers schwere Verletzung­en an der Hand. Sein zwölfjähri­ger Freund wurde durch herumflieg­ende Teile am Auge und an der Hand verletzt, wie die Feuerwehr mitteilte. Beide Buben wurden in Krankenhäu­ser gebracht.

Mehrere Brände, die möglicherw­eise von Feuerwerks­körpern ausgelöst wurden, hielten die Münchner Feuerwehr auf Trab. Unter anderem war in einem Mehrfamili­enhaus auf einem Balkon ein Feuer ausgebroch­en, das sich auf den mehr als 20 Meter langen Dachstuhl ausbreitet­e. Zwei Bewohner kamen mit schweren Verbrennun­gen ins Krankenhau­s.

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Foto: Bernd Hohlen Feuerwehr und Rettungsdi­enst wurden in Augsburg beschossen. Ein Feuerwehr mann wurde verletzt.

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