Zsa Zsa Gabor: Letzte Reise in einer Hunde Tragetasche
Trauer Rund 100 Menschen nehmen Abschied von der Film-Diva. Ihre Liebe zu Tieren zeigt sich bis zum Schluss
Beverly Hills Bei einer Trauerfeier in Beverly Hills haben Familie und Freunde Abschied von der Schauspielerin und Hollywood-Diva Zsa Zsa Gabor genommen. „Lebewohl, meine Liebe“stand auf einem Foto Gabors neben weißen Rosen in der Church of the Good Shepherd, als Pater Ed Benioff am Freitag den katholischen Gottesdienst leitete.
Die im früheren Österreich-Ungarn geborene Berühmtheit, die weniger für ihre Filme („Moulin Rouge“) als für ihre Ehen mit reichen Männern bekannt war, war am 18. Dezember im Alter von 99 Jahren gestorben. Sie sei eine Hollywood-Ikone gewesen, aber auch ein „sehr sensibler und mitfühlender Mensch, der gegenüber den weniger vom Glück Begünstigten sehr großzügig war“, sagte Benioff. Gabor habe für wohltätige Zwecke gespendet, um etwa Obdachlose zu unterstützen und Tieren zu helfen.
Ihr Leben sei ein einziger roter Teppich gewesen, sagte Gabors Witwer, der deutsche Prinz Frederic von Anhalt, über seine Frau nach mehr als 30 Jahren Ehe. Trotz gesundheitlicher Beschwerden, darunter die Amputation ihres rechten Beins, die sie im letzten Lebensjahrzehnt bettlägerig machte, habe Gabor bis zum Schluss ihren „Spaß gehabt“.
Hollywood-Stars waren unter den etwa 100 Teilnehmern der Trauerfeier nicht anwesend. Frederic von Anhalt begründete die vielen leeren Plätze in der Kirche so, dass Gabor die meisten ihrer Freunde überlebt habe und viele während der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr verreist seien.
Am Ende der Trauerrede sorgte von Anhalt für ein Bild, das in Erinnerung bleiben wird: Mit Verweis auf Zsa Zsa Gabors Liebe zu Hunden packte ihr achter Ehemann ihre Urne in eine Hunde-Tragetasche von Louis Vuitton und trug sie durch den Mittelgang der Kirche nach draußen. Gabor soll voraussichtlich auf einem Friedhof in Budapest bestattet werden. Damit will ihr Witwer ihr einen langjährigen Wunsch erfüllen.
Schon vor Jahren habe die Schauspielerin, die nach einem Autounfall seit 2002 im Rollstuhl saß, an ihren Geburtsort reisen wollen, sagte ihr Witwer Prinz Frederic von Anhalt. Gabors Tochter habe sich aber dagegen gewehrt, aus Angst, dass die in Los Angeles lebende Mutter nicht mehr in die USA zurückkehren würde. „Nun ist sie in einer Urne, aber das hält uns ja nicht davon ab, nach Budapest zu gehen“, sagte von Anhalt. Dort sei auch Gabors jüdischer Vater begraben.