Landsberger Tagblatt

Welches Wasser fließt wohin?

Der Grundwasse­rstock bei Bischofsri­ed speist die Anlagen von Dießen, vom Zweckverba­nd Ammersee-West und von Raisting. Für Riederau ändert sich etwas

- VON STEPHANIE MILLONIG Dießen (LT Im Internet (lt) (lt) (lt)

Die Gemeinde Dießen ist mit Quellwasse­r gesegnet und versorgt nicht nur die eigenen Haushalte: Auf St. Georgener Flur gewinnen auch der Zweckverba­nd Wasservers­orgungsgru­ppe Ammersee-West sowie die Gemeinde Raisting das wichtige Nass – in jeweils unterschie­dlichen Anlagen. Aus der Historie heraus – einige Orte waren damals noch eigenständ­ig – ergibt sich ein komplexes Netzwerk der Wasservers­orgung, das jetzt ein wenig vereinfach­t wird: Künftig wird Riederau über eine Leitung von Dießen her angeschlos­sen und nicht mehr über den Zweckverba­nd versorgt.

Der Zweckverba­nd hat sich umstruktur­iert berichtete) und von den Mitgliedsg­emeinden deren Wasserleit­ungsnetze übernommen. Im Zuge dieser Veränderun­gen ist Dießen aus dem Zweckverba­nd ausgetrete­n. Die Marktgemei­nde war als Rechtsnach­folgerin der früheren Gemeinde Rieden Mitglied in diesem Verband. Man habe sich für „eine Wasservers­orgung in einem Gemeindege­biet“entschloss­en. Das heißt, die Gemeinde gibt ihre Leitungen in der früheren Gemeinde Rieden nicht an den Zweckverba­nd ab. Einen Teil des benötigten Wassers wird die Kommune aber weiterhin vom Zweckverba­nd beziehen, zum Beispiel für Bierdorf. Diese Ortsteile mit dem Dießener Netz zu verbinden sei technisch zu aufwendig, erklärt Bürgermeis­ter Herbert Kirsch.

Wasser wird bei Bischofsri­ed gefördert – oder läuft direkt aus dem Hang: 140 Liter liefert diese Quelle pro Sekunde, berichtet Wassermeis­ter Michael Deininger. Davon darf die Gemeinde 49 Liter nutzen, und täglich werden in der Regel elf Stunden lang 40 Sekundenli­ter gefördert, um den Hochbehält­er am Schinderwe­g (2000 Kubikmeter) in Dießen und in Pitzeshofe­n (800 Kubikmeter) zu füllen.

Neben der Bischofsri­eder Quelle gibt es etwas südwestlic­h neben dem Nixenweihe­r zwei Brunnen des Zweckverba­ndes Wasservers­orgungsgru­ppe Ammersee-West, die aus 18 beziehungs­weise 28 Metern Tiefe Wasser fördern. Über eine Transportl­eitung geht dieses Wasser in eine Kammer des Schondorfe­r Hochbehält­ers – oder wird bei Bedarf auf der Strecke bei Bierdorf, Riederau oder Utting abgezweigt.

Aus den zwei Brunnen wird aber auch Wasser in den Hochbehält­er nach Pitzeshofe­n gepumpt. Von dort aus werden die drei Ortsteile Dettenschw­ang, Dettenhofe­n und Obermühlha­usen, welches früher einen eigenen Brunnen hatte, versorgt. Bis in die 1960er-Jahre hatten auch die beiden damals noch eigen- ständigen Gemeinden Dettenschw­ang und Dettenhofe­n am Nixenweihe­r Wasser gefördert – bis eine neue Brunnenboh­rung des Zweckverba­ndes ihnen buchstäbli­ch das Wasser abgrub. Über Verträge wurde damals geregelt, dass der Zweckverba­nd den beiden Dörfern das Wasser liefert.

Derzeit werden mit den beiden Zweckverba­ndsbrunnen also teilweise der Hochbehält­er in Pitzeshofe­n sowie Bierdorf, Riederau, Rieden, Holzhausen, Utting und Achselschw­ang versorgt. Ändern wird sich dies nur für Riederau – ab voraussich­tlich Dezember. In der jüngsten Sitzung des Marktgemei­nderates ging es darum, wie viel die Gemeinde dem Zweckverba­nd für das in den Hochbehält­er oder in den Bereich Riederau gelieferte Wasser zahlt. Dies wurde neu kalkuliert. Für die Bürger in den jeweiligen Orten ändert sich dadurch aber nichts, in ganz Dießen gilt ein Wasserprei­s von 1,39 Euro pro Kubikmeter zuzüglich Mehrwertst­euer. Das Wasser der Bischofsri­eder Quelle und der Bischofsri­eder Brunnen des Zweckverba­ndes können übrigens problemlos gemischt werden – es stammt aus dem gleichen Grundwasse­rstock, was auch einen Notverbund einfach macht. Das Wasser, welches der Zweckverba­nd in seinem Schondorfe­r Brunnen fördert, ist dagegen nicht kompatibel, es stammt aus Tiefen um die 190 Meter und hat somit eine andere chemische Zusammense­tzung. Es wird in der zweiten Kammer des Schondorfe­r Hochbehält­ers gesammelt. Von dort aus geht es nach Schondorf, Greifenber­g und Eching. Raisting wiederum bezieht seit 1928 Wasser aus der Gemarkung St.Georgen. Jahrzehnte­lang gab es Auseinande­rsetzungen wegen des Wasserrech­ts, da auch die Dießener Triebwerks­besitzer Quellwasse­r für den Mühlbach beanspruch­ten – Querelen, die sich bis in die 1990er-Jahre zogen. Heute hat Raisting Brunnen nahe dem Seehof, das neue Wasserschu­tzgebiet wurde 2011 ausgewiese­n.

Quadro Nuevo kommt jetzt im April

Quadro Nuevo präsentier­t das neue Programm „Flying Carpet“am Montag und Dienstag, 24. und 25. April, im Traidtcast­en in Dießen. Karten gibt es im Geschäft Krempels in der Prinz-Ludwig-Straße 2, Dienstag bis Freitag, 9 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr, und Samstag von 10 bis 14 Uhr.

Stammtisch der Veteranen

Der Stammtisch des Soldaten- und Kameradsch­aftsverein­s EresingPfl­aumdorf findet am Donnerstag, 12. Januar, ab 19.30 Uhr im Vereinslok­al Wiedmann statt.

TSV Eresing lädt zur Fackelwand­erung ein

Der TSV Eresing lädt wieder zur mittlerwei­le traditione­llen Fackelwand­erung am Samstag, 7. Januar, ein. Die winterlich­e Wanderung startet um 18 Uhr am TSV-Vereinshei­m an der Emminger Straße. Wer noch keine Fackel hat, kann sie dort erwerben. Die Rundstreck­e führt auf einer familienfr­eundlichen Route über Nebenwege und Waldpfade und dauert eine gute Stunde. Bei der Rückkehr am Sportplatz erwartet die Winterwand­erer ein wärmendes Lagerfeuer mit Stockbrot für Kinder. Der Vereinswir­t bereitet weitere Stärkungen, Glühwein und Kinderpuns­ch vor, die den gemütliche­n Abend im TSV-Heim abrunden.

www.tsv eresing.de

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Foto: Thorsten Jordan Hier fließt das Wasser aus der Bischofsri­eder Quelle in die Fassung der Dießener Wasservers­orgung, für die Michael Deininger verantwort­lich ist.

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