Viel Regen und Sonne
Das Jahr 2016 war wiederum wärmer als im Durchschnitt. Kaum extreme Witterungsverhältnisse und Schnee
Viel Regen, aber auch nicht wenig Sonne. So könnte das Jahr 2016 beschrieben werden. Wir blicken auf das Wetter des vergangenen Jahres zurück.
Nach den Wärmerekorden in den Jahren 2014 und 2015 war im vergangenen Jahr im Landkreis zumindest für etwas Abkühlung gesorgt. Die von der Wetterstation in Westerschondorf – ziemlich in der Landkreismitte zwischen Schwifting und Unterfinning gelegen – ermittelte Jahresmitteltemperatur betrug 8,4 Grad. Das waren 0,5 beziehungsweise 0,3 Grad weniger als 2015 und 2014. Das ist aber immer noch deutlich über dem langjährigen Durchschnitt zwischen 1961 und 1990, der bei 7,4 Grad lag. Dass 2016 zu den wärmeren Jahren zählt, mag insofern etwas überraschen, als dass es vor allem mit regnerischem Wetter verbunden wird.
Tatsächlich war 2016 das regnerischste Jahr seit 2002. Mit 1116 Millimetern Niederschlag lag das Jahr um rund 15 Prozent über dem langjährigen Mittel von 972 Millimetern. Dazu trugen vor allem die Monate Januar (108 Millimeter), Mai (172), und Juni (169) bei. Auch im Juli, August und September fehlte es nicht an Wasser. Aus dem Rahmen fiel lediglich der Dezember, in dem nur gut drei Millimeter zusammenkamen. Der reichliche Regen führte zwar dazu, dass die Sonne weniger schien als 2015. Dennoch wurden noch 1799 Sonnenstunden gezählt (2015: 2004 Stunden, 1961-1990 durchschnittlich 1584 Stunden). Da es an Sonne nicht mangelte, fehlte es auch an Wärme nicht. Die bemerkenswerteste Wetterkomponente im vergangenen Jahr war, dass die Temperaturschwankungen vor allem im Sommerhalbjahr recht moderat waren.
Die im Frühling und Frühsommer gefürchteten Kälteeinbrüche blieben weitgehend aus, sieht man vom zum dritten Mal in Folge verregneten 1. Mai und einem nasskalten Pfingstfest ab. Aber das fiel ja ausgerechnet auf die kalte Sophie (15. Mai). Der letzte Nachtfrost wurde am 5. Mai (Christi Himmelfahrt) mit –1,2 Grad gemessen. Ab der zweiten Maihälfte entwickelte sich das Wetter aber dann ohne größere Störungen. Auch die ersten Tage nach dem kalendarischen Sommeranfang waren vielversprechend, bis es am 25. Juni einmal kräftig donnerte, was insofern bemerkenswert ist, als der Landkreis von schweren Gewittern weitgehend verschont wurde. Am Johannistag (24. Juni) war mit 30,7 Grad auch bereits die heißeste Tempera- tur des Jahres gemessen worden. Ansonsten wurde die 30-Grad-Marke nur noch an fünf weiteren Tagen überschritten. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor hatte es im Juli und August eine mehrwöchige Hitzephase mit einer Rekordtemperatur von 35,3 Grad gegeben.
Das gemäßigte Sommerwetter lässt sich auch an den Mitteltemperaturen ablesen, die von Mai bis August weniger deutlich als 2015 über dem langjährigen Mittel lagen. Viel wärmer als normal fiel der September aus, in dem das Quecksilber im Mittel 14,9 statt 12,8 Grad anzeigte. Tatsächlich war das Wetter in der zweiten Sommerferienhälfte deutlich besser als in der ersten, als es einige Regengüsse gab. Der September wäre übrigens so staubtrocken wie der Dezember geworden, hätte es nicht ausgerechnet das erste Wiesn-Wochenende mit 100 Litern so richtig verregnet.
Auf einen sehr schönen September folgte ein vergleichsweise kühler und nicht wirklich goldener Oktober. Aber immerhin zum Kirchweihfest brachte er spätsommerliche Temperaturen, bevor am 22. Oktober der erste Nachtfrost verzeichnet wurde. Der November bot relativ abwechslungsreiches Wetter. Allerheiligen (1. November) war es noch warm, doch Leonhardifahrten (6. November) und Martinsumzüge (11. November) wurden von Regen begleitet oder wurden gleich abgesagt. Dazwischen fiel am 7. November der erste Schnee des Winters 2016/17, von dem an den folgenden 54 Tagen des Jahres aber nichts mehr zu sehen war. Der Dezember war von einer konstanten Hochdrucklage geprägt, es war trocken und kalt, zumindest bis Weihnachten. Das Christfest konnte wieder mit frühlingshaften Temperaturen (am zweiten Weihnachtsfeiertag bis 11,5 Grad) aufwarten und war (fast schon traditionell) ähnlich warm wie das vorangegangene Osterfest.
Das Wetter ändert sich an bestimmten Tagen
Wie so oft änderte sich das Wetter an den folgenden Tagen: Das Jahr verabschiedete sich an Silvester mit –10,1 Grad, einer der kältesten Nächte des Jahres 2016, dessen ansonsten feucht-warmer Charakter sich im Januar schon angedeutet hatte. Das Jahr begann eher mild. Nennenswert Schnee fiel eigentlich nur Mitte Januar, am 18. Januar wurde mit –12,2 Grad auch der Kälterekord des Jahres 2016 gemessen. Schon nach dem Halbwintertag an Pauli Bekehr (25. Januar) sah es mit bis zu 14 Grad nach Frühling aus. Tatsächlich wurde es mit einem dauerhaften Winter nichts mehr, auch wenn ab und zu noch etwas Schnee fiel, zum Beispiel am Lumpigen Donnerstag.