Zimmer Service
Eine Reise nach Prag ist eine romantische, für mich jedenfalls. Dass die Hauptstadt in Böhmen königlich und kaiserlich war, sieht man überall am geschlossenen Stadtbild, an den Palais, den herrlichen Plätzen, Türmen und reich verzierten Fassaden. Wie Schmuckspangen verbinden zahlreiche Brücken die sich beiderseits der Moldau ausbreitende Stadt. Man braucht gute Schuhe wegen des Kopfsteinpflasters und einen Ort zum Übernachten, der mittendrin liegt. Das Hotel Golden Key mitten in der alten Stadt am Fuße der Burg in einer sehr schmalen Straße ist so ein Ort. Erst 2014 zog dort ein kleines so genanntes Boutique-Hotel ein. Parken ist in der Straße nicht erlaubt, sie ist viel zu schmal, aber Taxis dürfen halten.
Das Hotel verbirgt sich in einem barocken Haus aus dem 16. Jahrhundert und hat bloß 25 Zimmer und Suiten. Man schlüpft durch einen Torbogen, schaut rechts in das hoteleigene puppenklei- ne Café auf verlockende Gugelhupf und Mohnstriezel im Fenster und links in ein Verkaufsatelier mit moderner böhmischer Glaskunst. Schon steht man in einer Art Innenhof, um den herum und verbunden durch eine breite Steintreppe auf zwei Etagen die Zimmer gruppiert sind. Das Haus atmet Geschichte. Mit Feingefühl hat man das moderne Leben dem ehrwürdigen Gemäuer einverleibt. Man sieht auf den ersten Blick die wertige Handwerksarbeit. Die Zimmer sind klassisch im besten Sinne, ohne Schnickschnack aber mit besten Betten. Wer aus der Tür tritt, hat es nicht weit zur Karlsbrücke, rauf zur Burg. Malá Strana heißt der Stadtteil und ist mittendrin. Von hier aus kann man die Stadt häppchenweise genießen und kehrt gerne zurück in das feine Refugium.