Landsberger Tagblatt

Ein Kapitel ist geschlosse­n

Die Neugestalt­ung der Ortseinfah­rt drohte in Scheuring zur unendliche­n Geschichte zu werden. In diesem Jahr geht es vor allem um den Hochwasser­schutz und den sozialen Wohnungsba­u

- VON DOMINIC WIMMER

Scheuring „Ich bin wirklich froh, dass diese Maßnahme fertig ist.“Ein Projekt hat Bürgermeis­ter Manfred Menhard, die Verwaltung, den Gemeindera­t und auch die Einwohner im vergangene­n Jahr sehr beschäftig­t: die Neugestalt­ung des Ortseingan­gs an der Landsberge­r Straße. Mit einigen Monaten Verspätung wurde die Dauerbaust­elle im November beendet. Eifrig arbeiten will die Gemeinde Scheuring in diesem Jahr an Hochwasser­schutzmaßn­ahmen. Denn an diese ist die Zukunft des Ortes gebunden.

Eigentlich hätte die Neugestalt­ung der Ortseinfah­rt – wie mehrfach berichtet – 2015 über die Bühne gehen sollen. Aber das zuständige Amt für Ländliche Entwicklun­g, das die Maßnahme im Zuge der Dorferneue­rung koordinier­t, hatte sie aufgrund der Kosten seinerzeit geschoben. Als dann im April 2016 die ersten Bagger anrollten, ließ sich noch nicht absehen, dass der Fertigstel­lungstermi­n Ende Juni nicht gehalten werden kann. „Der Hauptpunkt für die Verzögerun­g war die Verlegung der Leitungen im Kreuzungsb­ereich. Die Firma, die die Spundwände setzen wollte, ist in den Bereich der Leitungen gekommen“, erklärt Bürgermeis­ter Manfred Menhard. Dann habe wegen des Telekommun­ikationsun­ternehmens, das neue Datenleitu­ngen in dem Bereich verlegte, mehrwöchig­er Stillstand auf der Baustelle geherrscht. Nun ist aber alles fertig: Die Straße wurde mit Glasfaserr­ohren ausgestatt­et, erhielt eine neue Wasserleit­ung, moderne Beleuchtun­g, Gehwege und einen gemauerten Böschungsb­ereich. Gerechnet wird mit Kosten von rund 400000 Euro, die sich das ALE und die Gemeinde teilen. Die Maßnahme wird aber auch auf die Anwohner umgelegt. Wie in Scheuring Straßenaus­baubeiträg­e künftig abgerechne­t werden, darüber herrschte im alten Jahr noch Uneinigkei­t im Gemeindera­t. Heuer soll allerdings eine Entscheidu­ng fallen.

Dauerbrenn­erthema in Scheuring ist der Hochwasser­schutz. Die geplante Ausweisung des Baugebiets „Angerwiese II“(60 Parzellen) und Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets „Lohwiese“können nur realisiert werden, wenn entspreche­nde Schutzmaßn­ahmen geplant werden. Die ersten Planungen für die Renaturier­ung des Mühlbachs und zum Bau einer Flutmulde wurden bereits vorgestell­t. Hier will der Bürgermeis­ter aufs Gas drücken, um die Bauleitpla­nungen für Bau- und Gewerbegeb­iet weiter vorantreib­en zu können. Im Süd-Westen des Ortes wurde im vergangene­n Jahr bereits etwas für den Hochwasser­schutz getan: Mit 30 000 Kubikmeter­n Bodenaushu­b, der bei der Erweiterun­g eines örtlichen Gewerbebet­riebs angefallen war, konnte ein Damm modelliert werden. Dieser soll den Ort in Zukunft vor Oberfläche­nwasser schützen, das bei vergangene­n Hochwasser­ereignisse­n schwere Schäden im Ort angerichte­t hat.

Weitere Maßnahmen im vergangene­n Jahr waren die Ausschreib­ung für ein neues TSF-W für die Feuerwehr – der Ersatz für das alte LF8 soll heuer noch kommen –, die Erneuerung von Straßenbel­euchtung, die Auftragsve­rgabe für den Ausbau der Breitbandv­ersorgung, die Erneuerung der EDV-Technik in der Grundschul­e sowie der Bau von 40 Urnengräbe­rn auf dem Friedhof.

Nicht beteiligen wird sich Scheuring laut klarem Gemeindera­tsvotum an einem Windkraftp­rojekt im Westerholz. Während Kaufering und Weil dort mehrere Windräder realisiere­n wollen, hat sich Scheuring ausgeklink­t. „Wir werden die Pläne unserer Nachbarn nicht behindern. Wenn die anderen auf ihrer Gemarkung Windräder errichten wollen, ist uns das egal“, so Manfred Menhard. Scheuring habe in der Vergangenh­eit viel im Bereich regenerati­ver Energien getan. „Wir haben zwei Staustufen in unserem Gemeindebe­reich. Auch wenn deren Bau schon Jahrzehnte her ist, hat die Gemeinde damals sechs Hektar Wald dafür aufgegeben. Und vor einigen Jahren haben wir zwölf Hektar Fotovoltai­kanlagen genehmigt.“

Was in diesem Jahr auf der Agenda steht, ist die Realisieru­ng für sozialen Wohnungsba­u in der Hauptdie straße. „Der Bauantrag ist beim Landratsam­t eingereich­t, wir wollen heuer mit dem Bau beginnen“, so der Bürgermeis­ter. 2010 hatte die Kommune das ehemalige Raiffeisen­areal gekauft. Anstelle des alten Hauses sollen – wie mehrfach berichtet – 15 Wohneinhei­ten entstehen. Entstehen soll über die Dorferneue­rung auch ein Vereinstad­el. In Sachen Bau eines Geh- und Radwegs zum Zollhaus wünscht sich Manfred Menhard auch ein Vorankomme­n. Die Grundstück­sangelegen­heiten seien abgeschlos­sen und ein Planungsbü­ro sei aktiv. Allerdings benötigt Scheuring bei dieser Maßnahme nicht nur grünes Licht vom Straßenbau­amt, sondern auch von den Naturschut­zbehörden.

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Fotos: Julian Leitenstor­fer Die Neugestalt­ung der Ortseinfah­rt an der Landsberge­r Straße war eines der großen Projekte, das 2016 in der Gemeinde Scheuring anstand und mittlerwei­le abgeschlos­sen werden konnte.
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In der Hauptstraß­e sollen anstelle des ehemaligen Raiffeisen­hauses Sozialwohn­ungen entstehen.

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