Der klirrenden Kälte getrotzt
Wanderung Kinsauer machten sich auf den Weg zur Ursulakapelle nach Hohenfurch
Kinsau Bei klirrender Kälte machte sich eine kleine Gruppe der Kinsauer Gartler auf den Weg nach Hohenfurch zur Ursulakapelle. Während der knappen Stunde Gehzeit wurde allen warm und mit Spannung wartete man auf den Hohenfurcher Bürgermeister Guntram Vogelsgesang, der sich bereit erklärt hatte, den Besuchern die Kirche zu zeigen. Sie ist in der heutigen Form um 1520 erbaut worden, der Ursprung reicht aber mit Sicherheit weiter zurück, da unzweifelhaft romanische Elemente vorhanden sind.
Wie so viele Kirchen erfuhr auch die Ursulakapelle dem jeweiligen Zeitgeist entsprechende Umgestaltungen. So präsentiert sich der gotische Chorraum mit barocken Stu- ckelementen. Guntram Vogelsgesang wusste auch viel über die jüngsten Restaurierungen zu berichten, die von 2006 bis 2009 durchgeführt wurden. Man erhielt bewusst alte Elemente, darum fin- den sich in der Kirche verteilt Farbelemente und Reste alter Bemalung, aber auch Zeugnisse, dass sich schon in alten Zeiten Besucher gern mit Bleistift an den Wänden „verewigten“.
Mehrmals wurde die Kapelle von Einbrechern heimgesucht und ausgeraubt, sodass sich heute nur noch wenig Ursprüngliches in der Kirche findet. Die jetzt zu sehenden Altarfiguren sind mittels eines noch vorhandenen Fotos nachgeschnitzt worden. Und wie es der Zufall manchmal will, wurde ein Teil der geraubten Figuren genau zu dem Zeitpunkt wieder gefunden, als die Repliken fertig waren. Es wurde dann entschieden, dass die Originale ins Stadtmuseum nach Schongau als Dauerleihgabe wandern, wo man sie besichtigen kann, während die Kapelle normalerweise geschlossen ist. Zum Aufwärmen fanden sich die Gartler dann im Gasthof Negele zu Kaffee und Kuchen ein.