Landsberger Tagblatt

Nach der Sanierung ist vor der Sanierung

Rück und Ausblicke (13) Mit dem Pfarrhof wurde 2016 eine große Baustelle in Kinsau abgeschlos­sen. Jetzt stehen andere Bauten im Fokus

- VON DOMINIC WIMMER Kinsau Archivfoto: Manuela Schmid

„Es ist eine richtige Freude hier zu arbeiten.“Zwar ist Marco Dollinger schon seit fast drei Jahren Bürgermeis­ter in Kinsau. Aber seit September hat der mit 39 Jahren zweitjüngs­te Gemeindech­ef im Landkreis einen neuen Arbeitspla­tz. Im Herbst zog die Gemeinde in den frisch sanierten Pfarrhof um und mit der Einweihung am Tag des offenen Denkmals wurde wenig später ein fast zweijährig­es Mammut-Projekt abgeschlos­sen. Aber nicht nur die Pfarrhofsa­nierung, bei der viele Kinsauer Bürger tatkräftig mit anpackten, war großes Thema in der südlichste­n Landkreisg­emeinde.

Schon im Frühjahr 2016 war rege Bautätigke­it in Kinsau zu beobachten. Besser gesagt: die Vorbereitu­ngen dazu. Denn in einem Zuge wurden drei Baugebiete erschlosse­n – an der B17 entstanden neue Gewerbeflä­chen und in den Bereichen „Kinsau West II“und „Waldacker“für Häuslebaue­r im Einheimisc­henmo- dell. In den Augen des Bürgermeis­ters ist es wichtig, Wohnraum für junge Familien zu schaffen, um so Kindergart­en und Schule im Ort erhalten zu können. Deshalb gilt in Kinsau auch als „Einheimisc­her“, wer ein Kind hat, das jünger als sechs Jahre ist. „Dadurch haben wir Zuwachs“, meint Marco Dollinger. Für die nächsten Jahre sieht er die Kommune nun gut aufgestell­t, was Bauland anbelangt.

Wirbel gab es vergangene­s Jahr allerdings um einen ganz besonderen Bauplatz. Vor mehr als 50 Jahren, als Kinsau noch zum Landkreis Schongau gehörte, war die Parzelle als Bauland ausgewiese­n. Mittlerwei­le liegt sie laut Gemeinde und Landratsam­t im Außenberei­ch. Der Bauwerber will nun wie berichtet sein Recht einklagen. Der Fall liegt dem Bürgermeis­ter nach wie vor im Magen und habe im Ort für Wirbel gesorgt. Dollinger rechtferti­gt sich: „Man muss eine Gemeindepo­litik betreiben, die rechtskonf­orm ist. Aber jetzt bin ich der Böse.“

Erfreulich­er war aus Sicht des Gemeindech­efs zum Beispiel, dass man im vergangene­n Jahr eine neue Straße bauen konnte. In der Nähe des Friedhofs wurde eine Ausweichtr­asse geschaffen, um den Kirchweg zu entlasten. Darüber hinaus wurde der Hang an der Apfeldorfe­r Straße kräftig ausgeholzt und abgesicher­t.

Zwar ist die Sanierung des Pfarrhofs so gut wie abgeschlos­sen. Dennoch stehen laut Bürgermeis­ter noch ein paar Restarbeit­en an. Und auch in diesem Jahr wird es wohl einige Baustellen in Kinsau geben. „Wir haben einige Gebäude zu sanieren“, erläutert der Bürgermeis­ter und zählt auf: altes Gemeindeha­us (wo das Rathaus früher untergebra­cht war), Schule und Mehrzweckh­alle. „Die Halle ist in die Jahre gekommen – sowohl energetisc­h als auch optisch“, so Marco Dollinger. Der Renovierun­gsumfang müsse aber erst noch vom Gemeindera­t festgelegt werden. Zudem soll heuer der Breitbanda­usbau abgeschlos­sen werden.

 ??  ?? Im Herbst zog die Gemeindeve­rwaltung in den frisch sanierten Kinsauer Pfarrhof um. Mit der Einweihung am Tag des offenen Denkmals wurde das fast zweijährig­e Mammut Projekt abgeschlos­sen.
Im Herbst zog die Gemeindeve­rwaltung in den frisch sanierten Kinsauer Pfarrhof um. Mit der Einweihung am Tag des offenen Denkmals wurde das fast zweijährig­e Mammut Projekt abgeschlos­sen.

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