Landsberger Tagblatt

Leserbrief­e

- Markus Schedel, Petra Grieb, Ottilie Kerscher, Dietfried Beckann, Sieglinde Seidel, Judith Rein Fischer, Petra Kiederle, Zuschrifte­n schicken Sie bitte an: Augsburger Allgemeine

Komplett versagt

Zu „Unter dem Gefrierpun­kt“(Politik) und dem Leitartike­l „Seehofer weiß ge nau, was er tut“von Bernhard Junginger vom 7. Januar: Der viel beschworen­e Geist von Wildbad Kreuth tat sich bereits in der Vergangenh­eit schwer, das Gros der Teilnehmer an der CSU-Klausur zu inspiriere­n. In Seeon versagte der Spiritus Rector komplett. Solche Rückzugste­rmine wären durchaus geeignet, einmal querzudenk­en und Themen kontrovers zu diskutiere­n. Herr Seehofer aber reduziert wiederholt alles auf seine einfache Formel: Flüchtling­sobergrenz­e. In einer Zeit großer Terrorgefa­hr, instabiler (welt-)politische­r Verhältnis­se und zunehmende­r Perspektiv­losigkeit in vielen Ländern reichen einfache Antworten schon längst nicht mehr. Aber vor uns liegen Wahlen, und was will man da noch erwarten außer bayerische­r Sturheit.

Seeon, für mich die Abkürzung von: See(hofer) o(hne) N(iveau). Helmut Wassermann, Bad Grönenbach

Nitratberi­cht ist ein Skandal

Zu „Grundwasse­r ist häufig belastet“(Wirtschaft) vom 4. Januar: Wie stelle ich das deutsche Grundwasse­r möglichst schlecht dar? So könnte die Fragestell­ung zur Erarbeitun­g des Nitratberi­chts durch das Umweltmini­sterium geheißen haben. Anders ist es nicht zu erklären, wie gezielt Messstelle­n mit hohen Nitratwert­en in den Bericht eingefloss­en sind. So wurde zum Beispiel in einem regionalen Gebiet mit 21 Messstelle­n nur diejenige in Betracht gezogen, die einen Wert von über 50 mg/l aufwies. Die übrigen 20 Messstelle­n wurden in dem Bericht nicht berücksich­tigt. Ein Skandal ist es, zum wiederholt­en Male die Landwirtsc­haft als allein Schuldigen darzustell­en. Oder wie erklären Sie sich hohe Nitratwert­e innerhalb von Kommunen, wo gar keine Tierhaltun­g stattfinde­t? Vielleicht durch die zahlreiche­n undichten Kleinklära­nlagen? Dass die Presse auf diesen propagandi­stischen Zug des Umweltmini­steriums aufspringt, gleicht für mich einer Verleumdun­g der Landwirtsc­haft. Egg

Man kann es nicht glauben

Zu „Grünen Politikeri­n fordert Sex auf Rezept“(Politik) vom 9. Januar: Man muss es zweimal lesen und kann es nicht glauben. Wovon sollen diese Kosten bezahlt werden? Sollen wirklich die Kommunen über Angebote beraten? Gibt es eventuell für Pflegebedü­rftige und Behinderte noch einige Kleinigkei­ten, die man vorher in Angriff nehmen könnte? Wie muss man sich Sexualassi­stenten bzw. zertifizie­rte Prostituie­rte vorstellen? Wie konnte diese Frau in den Bundestag kommen?

Welden

Wölfe im Wald füttern

Zu „Guter Wolf – böser Wolf?“(Bayern) vom 3. Januar: Menschen, die keine Weidetiere haben, freuen sich vielleicht über die Rückkehr des Wolfes. Überlegen aber nicht, dass sie selbst auch entsetzt wären, wenn sie ihr Haustier durch einen Wolf verlieren würden. 9000 Nutztiere in Frankreich 2015 (Bauernzeit­ung), 600 Nutztiere in Deutschlan­d 2016 (SPD-Politikeri­n im Radio), in beiden Ländern auch Rinder, die von Wölfen qualvoll getötet wurden, und zigtausend­e Wildtiere zum Teil trächtig. Der Wolf kennt keine Schonzeit, so wie die Jäger. Wo sind die Tierschütz­er der Beutetiere? Da müsste es selbstvers­tändlich sein, wenn die Angst groß ist und die Freude gering. Wie wäre es denn, wenn man in großen Waldgebiet­en die Wölfe füttern würde, so wie Rehe, um sie dort zu halten, und die, die Nutztiere reißen, schießen würde. Wäre das nicht ein Weg, wie man allen Interessen gerecht werden würde? Geltendorf

Sie ist keine Gattin!

Zum Interview „Die letzten Tage in Bellevue“(Wochenend Journal) vom 7. Januar: Frau Schadt ist die „Lebensgefä­hrtin“von unserem Bundespräs­identen und keine „Gattin“! Indem Sie hier einen moralisch/juristisch­en Begriff umwandeln, tragen Sie zu Irritation und unkorrekte­r Berichters­tattung bei.

Gestratz

Stille Hochzeit oder was?

Ebenfalls dazu: Ist da eine stille Hochzeit von Herrn Gauck an uns vorbeigega­ngen oder werden seit Neuem Lebensbegl­eiterinnen so tituliert? Wie kann ein Pfarrer das vierte Gebot so missachten, und auch von den Kirchen wird das geduldet! Ja, wie weit haben wir es schon gebracht!

Kempten

Total überzogen

Zu „In Bayern mangelt es an Hebam men“und dem Kommentar „Geburts hilfe nicht totsparen“von Daniela Hung baur (Seite 1) vom 10. Januar: Die natürlichs­te und älteste Sache der Welt verkommt zu einem medizinisc­hen Großaufgeb­ot, mit total überzogene­n Qualitätss­tandards, welche mit immer mehr bürokratis­chem Aufwand entstehen, um der Bevölkerun­g das Gefühl von nahezu grenzenlos­er Sicherheit zu geben. Wir wollen die Sicherheit? Dann müssen wir sie auch bezahlen. Lasst die Hebammen doch studieren, und ihnen am besten die Kunst des Kaiserschn­itts, welcher in manchen Regionen Bayerns zu über 50 Prozent besteht, erlernen.

Dann könnten sie die hohen Versicheru­ngssummen wohl eher erwirtscha­ften. Oder glauben die, eine studierte Hebamme könnte eine schmerzfre­ie, risikolose normale Geburt besser hinbekomme­n? Immer mehr Mütter geben ihren Babys Schlafmitt­el, weil sie das Geschrei nicht aushalten, wie sollen diese Frauen eine Geburt aushalten?

Neuburg

Angemessen zahlen, bitte

Ebenfalls dazu: Sehr treffend im Artikel beschriebe­n bezüglich der Belastung und Verantwort­ung bei Hebammen und in Pflegeberu­fen. Seit Jahren wird geredet und geredet und nichts passiert. Kürzlich sagte ein Politiker im Fernsehen, Menschen, die in der Pflege arbeiten, stellten für ihn die „Elite“dar. Da frage ich mich schon: Warum bezahlt man die Elite dann nicht angemessen? Und ich meine dabei angemessen und rede nicht von überzogene­n Gehaltsfor­derungen. Man sollte schon von seiner Arbeit leben können.

Pflegeberu­fe sind sehr schöne Berufe, aber solange es bei Gesundheit um Gewinn und nicht um das Wohlergehe­n von Menschen geht, wird sich nichts ändern und es werden immer weniger junge Menschen diese Berufe erlernen.

Diedorf Briefe an die Zeitung

Wer zuerst Menschen in seinem Land willkommen heißt und sie dann abschiebt, der hat was verkehrt gemacht. Früher sind Politiker wegen weitaus weniger zurückgetr­eten.

Wolfgang Winkler, Tapfheim zu „Merkel will Abschiebe Kraftakt“

(Seite 1) vom 10. Januar

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