Jeder für sich
Zwischen Finning und Geltendorf vergeht in diesen Wochen kaum eine Gemeinderatssitzung, in der es nicht um die Frage geht, wie die Wasserversorgung ausfallsicher gemacht werden kann. Auf die Kommunen und die Bürger (Wasserversorgung muss kostendeckend betrieben werden) kommen millionenschwere Investitionen zu. Ein längerfristiger Totalausfall der Wasserversorgung ist zwar äußerst unwahrscheinlich: Technische Defekte können in der Regel recht schnell behoben werden, und verkeimtes Wasser kann übergangsweise auch mal abgekocht und gechlort werden. Trotzdem werden verantwortungsbewusste Kommunalpolitiker auf ein „zweites Standbein“nicht verzichten.
Interessant ist, dass die Kommunen dabei von der ansonsten landespolitisch erwünschten interkommunalen Zusammenarbeit nicht viel wissen wollen. In der Verwaltungsgemeinschaft Windach wird deutlich, dass sich die Interessenund Problemlagen der einzelnen Gemeinden nicht unbedingt decken. Die Gemeinderäte treibt auch die Sorge um, bei einer gemeinsamen Lösung einen schlechteren Schnitt zu machen als eine Nachbarkommune und zugleich nicht mehr alleinig entscheiden zu können. Das zu bedenken, drückt gesundes kommunales Selbstbewusstsein aus, wohl auch die Wertschätzung des Lebensmittels Wasser, und ist auch legitim – solange eine Einzellösung die Gebührenzahler nicht viel teurer zu stehen kommt als ein Verbund.