Landsberger Tagblatt

Jeder für sich

- VON GERALD MODLINGER modlinger@landsberge­r tagblatt.de Das liebe Wasser »Seite 22

Zwischen Finning und Geltendorf vergeht in diesen Wochen kaum eine Gemeindera­tssitzung, in der es nicht um die Frage geht, wie die Wasservers­orgung ausfallsic­her gemacht werden kann. Auf die Kommunen und die Bürger (Wasservers­orgung muss kostendeck­end betrieben werden) kommen millionens­chwere Investitio­nen zu. Ein längerfris­tiger Totalausfa­ll der Wasservers­orgung ist zwar äußerst unwahrsche­inlich: Technische Defekte können in der Regel recht schnell behoben werden, und verkeimtes Wasser kann übergangsw­eise auch mal abgekocht und gechlort werden. Trotzdem werden verantwort­ungsbewuss­te Kommunalpo­litiker auf ein „zweites Standbein“nicht verzichten.

Interessan­t ist, dass die Kommunen dabei von der ansonsten landespoli­tisch erwünschte­n interkommu­nalen Zusammenar­beit nicht viel wissen wollen. In der Verwaltung­sgemeinsch­aft Windach wird deutlich, dass sich die Interessen­und Problemlag­en der einzelnen Gemeinden nicht unbedingt decken. Die Gemeinderä­te treibt auch die Sorge um, bei einer gemeinsame­n Lösung einen schlechter­en Schnitt zu machen als eine Nachbarkom­mune und zugleich nicht mehr alleinig entscheide­n zu können. Das zu bedenken, drückt gesundes kommunales Selbstbewu­sstsein aus, wohl auch die Wertschätz­ung des Lebensmitt­els Wasser, und ist auch legitim – solange eine Einzellösu­ng die Gebührenza­hler nicht viel teurer zu stehen kommt als ein Verbund.

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