Landsberger Tagblatt

Neureuther verbessert sich um zehn Plätze

Nach Rang 13 im ersten Durchgang schafft es der 32-Jährige beim Slalom in Wengen noch auf das Podest

- (dpa)

Auf die Analyse seiner Fahrt auf Platz drei beim Slalom in Wengen ließ Felix Neureuther ein ehrliches Geständnis folgen. „Von der habe ich noch nie in meinem Leben gehört“, sagte Deutschlan­ds bester Skirennfah­rer, als er am Sonntag vom Überraschu­ngssieg der Österreich­erin Christine Scheyer bei der Frauen-Abfahrt in Altenmarkt­Zauchensee erfuhr. Neureuther hatte sich vor der Heimreise aus der Schweiz noch nach dem Ergebnis des kurz zuvor ausgetrage­nen Damen-Rennens erkundigt, weil dort schließlic­h US-Skistar Lindsey Vonn nach mehr als zehn Monaten ohne Weltcup-Rennen ihr Comeback gegeben hatte. Der 13. Platz für die Amerikaner­in nötigte Neureuther Respekt ab „nach so einer schweren Verletzung. Sie ist auch nur ein Mensch.“

Der unerwartet­e Sieg von Scheyer indes entlockte ihm nach einem ungläubige­n Blick ein Grinsen. „Die sind inzwischen alle so viel jünger, die kenne ich nicht mehr alle“, meinte Neureuther, nachdem er sich zuvor schon ein bisschen selbst gelobt hatte für seinen zweiten Durchgang. „Man muss sich da schnell bewegen, das habe ich für mein doch schon älteres Semester ganz gut gemacht“, sagte er zu einer Passage auf dem anspruchsv­ollen Kurs in der Schweiz.

Der Lohn: Als 13. des ersten Laufs ging es aufs Podest. Nur Marcel Hirscher machte es im zweiten Durchgang besser und raste auf Rang zwei. Doch ein Sieg in Wengen blieb dem erfolgsver­wöhnten Österreich­er ein weiteres Mal verwehrt – Henrik Kristoffer­sen war schon zum vierten Mal in diesem Winter in einem Slalom nicht zu schlagen. „Der Kristoffer­sen fährt dermaßen in einer eigenen Liga. Ich weiß auch nicht, ob der gerade zu kriegen ist“, sagte der deutsche Alpindirek­tor Wolfgang Maier und sparte nicht mit Lob für seinen Athleten: „Der zweite Durchgang vom Felix war herausrage­nd.“ Fast eine Sekunde Rückstand auf die Spitze hatte Neureuther vor dem Finale – und zeigte dann all sein Können. „Das ist schon wichtig. Hier in Wengen auf dem Podium zu stehen, ist was Besonderes“, sagte er und gestand selbstkrit­isch: „Das zieht sich schon durch die Saison durch, dass meine ersten Durchgänge nicht auf den Punkt sind.“Mit Kitzbühel am kommenden Wochenende und danach Schladming als letztem Höhepunkt vor der Ski-WM gehe es nun „Schlag auf Schlag. Da wartet noch Arbeit.“Zu den Hahnenkamm­rennen kann aber nicht nur Neureuther mit einem guten Gefühl reisen. „Das war insgesamt eine gute Teamleistu­ng“, betonte Maier mit Blick auf die anderen deutschen Starter.

Stefan Luitz kam mit Startnumme­r 57 auf Rang zehn zu seinem besten Slalom-Resultat im Weltcup. „Bei mir gilt es jetzt in Kitzbühel noch mal so ans Werk zu gehen. Das ist ein harter Weg, den Sprung in die besten 30 zu schaffen“, sagte Luitz. Linus Straßer kam auf Platz 19, Philipp Schmid belegte nach langer Weltcup-Pause Rang 24. „Mit dem Tag bin ich sehr zufrieden. Die haben sich ein Lob verdient“, sagte Maier. Dominik Stehle und Sebastian Holzmann hatten die Qualifikat­ion für den zweiten Durchgang verpasst.

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Foto: dpa Starker zweiter Lauf: Fe lix Neureuther gestern in Wengen.

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